Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.Und Hauke lächelte; doch sie frug noch einmal: -- "Das hab' ich, Elke; was wir dort heraus- Sie hatte sich vor ihm niedergehuckt und ihn "Amen, Elke!" sprach er mit ernstem Lächeln; -- -- Und es war Arbeit genug für Beide, Und Hauke lächelte; doch ſie frug noch einmal: — „Das hab' ich, Elke; was wir dort heraus- Sie hatte ſich vor ihm niedergehuckt und ihn „Amen, Elke!” ſprach er mit ernſtem Lächeln; — — Und es war Arbeit genug für Beide, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0121" n="109"/> <p>Und Hauke lächelte; doch ſie frug noch einmal:<lb/> „Und die ungeheuren Koſten? Haſt Du das be-<lb/> dacht?” </p><lb/> <p>— „Das hab' ich, Elke; was wir dort heraus-<lb/> bringen, wird ſie bei Weitem überholen, auch die<lb/> Erhaltungskoſten des alten Deiches gehen für ein<lb/> gut' Stück in dem neuen unter; wir arbeiten ja<lb/> ſelbſt und haben über achtzig Geſpanne in der<lb/> Gemeinde, und an jungen Fäuſten iſt hier auch<lb/> kein Mangel. Du ſollſt mich wenigſtens nicht um-<lb/> ſonſt zum Deichgrafen gemacht haben, Elke; ich<lb/> will ihnen zeigen, daß ich einer bin!”</p><lb/> <p>Sie hatte ſich vor ihm niedergehuckt und ihn<lb/> ſorgvoll angeblickt; nun erhob ſie ſich mit einem<lb/> Seufzer: „Ich muß weiter zu meinem Tagewerk,”<lb/> ſagte ſie, und ihre Hand ſtrich langſam über ſeine<lb/> Wange; „thu' Du das Deine, Hauke!”</p><lb/> <p> „Amen, Elke!” ſprach er mit ernſtem Lächeln;<lb/> „Arbeit iſt für uns Beide da!”</p><lb/> <p>— — Und es war Arbeit genug für Beide,<lb/> die ſchwerſte Laſt aber fiel jetzt auf des Mannes<lb/> Schulter. An Sonntagnachmittagen, oft auch nach<lb/> Feierabend, ſaß Hauke mit einem tüchtigen Feld-<lb/> meſſer zuſammen, vertieft in Rechenaufgaben,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [109/0121]
Und Hauke lächelte; doch ſie frug noch einmal:
„Und die ungeheuren Koſten? Haſt Du das be-
dacht?”
— „Das hab' ich, Elke; was wir dort heraus-
bringen, wird ſie bei Weitem überholen, auch die
Erhaltungskoſten des alten Deiches gehen für ein
gut' Stück in dem neuen unter; wir arbeiten ja
ſelbſt und haben über achtzig Geſpanne in der
Gemeinde, und an jungen Fäuſten iſt hier auch
kein Mangel. Du ſollſt mich wenigſtens nicht um-
ſonſt zum Deichgrafen gemacht haben, Elke; ich
will ihnen zeigen, daß ich einer bin!”
Sie hatte ſich vor ihm niedergehuckt und ihn
ſorgvoll angeblickt; nun erhob ſie ſich mit einem
Seufzer: „Ich muß weiter zu meinem Tagewerk,”
ſagte ſie, und ihre Hand ſtrich langſam über ſeine
Wange; „thu' Du das Deine, Hauke!”
„Amen, Elke!” ſprach er mit ernſtem Lächeln;
„Arbeit iſt für uns Beide da!”
— — Und es war Arbeit genug für Beide,
die ſchwerſte Laſt aber fiel jetzt auf des Mannes
Schulter. An Sonntagnachmittagen, oft auch nach
Feierabend, ſaß Hauke mit einem tüchtigen Feld-
meſſer zuſammen, vertieft in Rechenaufgaben,
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeZuerst erschienen in: Deutsche Rundschau (Berlin)… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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