Ein in einem Zimmer von gewöhnlichen Dimensionen auf- gestellter Conductor wird hinsichtlich der Capacität der Flasche, die er mit den Zimmerwänden und dem Fussboden bildet, ohne sehr grossen Fehler als im Centrum einer Hohlkugel von 3 m Radius befindlich betrachtet werden können. Ist der Conductor eine Kugel von 0,15 m Durchmesser, so ist seine Capacität, da k hier gleich 1 ist, nach Gl. (5)
[Formel 1]
.
Die Capacität einer innen und aussen belegten Glaskugel von 0,15 m innerem Durchmesser und 2 mm Glasdicke ist da- gegen, wenn k = 2 gesetzt wird:
[Formel 2]
.
Das Verhältniss der Capacitäten beider Flaschen ist mithin: 1 : 160.
Versuche die ich mit einer innen mit Spiegelbelegung versehenen Glaskugel anstellte, entsprachen diesem Verhältniss mit hinreichender Genauigkeit. Frei im Zimmer aufgehängt gab die Kugel mit einer abgeleiteten Batterie von 54 Daniell'schen Zellen eine Ablenkung von 0,3°, während dieselbe Kugel in Wasser eine Ablenkung von 52° gab. Bei der Unsicherheit der Abschätzung der mittleren Entfernung der Zimmerwände, so wie namentlich der mittleren Dicke des Glases ist diese Ueber- einstimmung grösser als erwartet werden konnte.
In statischer Anordnung auf der Oberfläche eines Körpers befindliche Elektricität kann daher stets als gebunden, latent, oder durch entgegengesetzte Elektricität auf anderen benachbarten Körpern beschäftigt betrachtet werden, und ein Unterschied zwischen beiden Elektricitätsarten ist nur im Standpunkte des Beobachters, ob in oder ausserhalb des thätigen Dielectricums, zu finden.
Vergleicht man nach der Formel (5) die Ladung oder Elek- tricitätsmenge Q und Q' zweier Kugelconductoren von verschie- dener Grösse, so ist:
[Formel 3]
(6)
[Formel 4]
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Ein in einem Zimmer von gewöhnlichen Dimensionen auf- gestellter Conductor wird hinsichtlich der Capacität der Flasche, die er mit den Zimmerwänden und dem Fussboden bildet, ohne sehr grossen Fehler als im Centrum einer Hohlkugel von 3 m Radius befindlich betrachtet werden können. Ist der Conductor eine Kugel von 0,15 m Durchmesser, so ist seine Capacität, da k hier gleich 1 ist, nach Gl. (5)
[Formel 1]
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Die Capacität einer innen und aussen belegten Glaskugel von 0,15 m innerem Durchmesser und 2 mm Glasdicke ist da- gegen, wenn k = 2 gesetzt wird:
[Formel 2]
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Das Verhältniss der Capacitäten beider Flaschen ist mithin: 1 : 160.
Versuche die ich mit einer innen mit Spiegelbelegung versehenen Glaskugel anstellte, entsprachen diesem Verhältniss mit hinreichender Genauigkeit. Frei im Zimmer aufgehängt gab die Kugel mit einer abgeleiteten Batterie von 54 Daniell’schen Zellen eine Ablenkung von 0,3°, während dieselbe Kugel in Wasser eine Ablenkung von 52° gab. Bei der Unsicherheit der Abschätzung der mittleren Entfernung der Zimmerwände, so wie namentlich der mittleren Dicke des Glases ist diese Ueber- einstimmung grösser als erwartet werden konnte.
In statischer Anordnung auf der Oberfläche eines Körpers befindliche Elektricität kann daher stets als gebunden, latent, oder durch entgegengesetzte Elektricität auf anderen benachbarten Körpern beschäftigt betrachtet werden, und ein Unterschied zwischen beiden Elektricitätsarten ist nur im Standpunkte des Beobachters, ob in oder ausserhalb des thätigen Dielectricums, zu finden.
Vergleicht man nach der Formel (5) die Ladung oder Elek- tricitätsmenge Q und Q' zweier Kugelconductoren von verschie- dener Grösse, so ist:
[Formel 3]
(6)
[Formel 4]
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Ein in einem Zimmer von gewöhnlichen Dimensionen auf-
gestellter Conductor wird hinsichtlich der Capacität der Flasche,
die er mit den Zimmerwänden und dem Fussboden bildet, ohne
sehr grossen Fehler als im Centrum einer Hohlkugel von 3 m
Radius befindlich betrachtet werden können. Ist der Conductor
eine Kugel von 0,15 m Durchmesser, so ist seine Capacität, da
k hier gleich 1 ist, nach Gl. (5)
[FORMEL].
Die Capacität einer innen und aussen belegten Glaskugel
von 0,15 m innerem Durchmesser und 2 mm Glasdicke ist da-
gegen, wenn k = 2 gesetzt wird:
[FORMEL].
Das Verhältniss der Capacitäten beider Flaschen ist mithin:
1 : 160.
Versuche die ich mit einer innen mit Spiegelbelegung
versehenen Glaskugel anstellte, entsprachen diesem Verhältniss
mit hinreichender Genauigkeit. Frei im Zimmer aufgehängt gab
die Kugel mit einer abgeleiteten Batterie von 54 Daniell’schen
Zellen eine Ablenkung von 0,3°, während dieselbe Kugel in
Wasser eine Ablenkung von 52° gab. Bei der Unsicherheit
der Abschätzung der mittleren Entfernung der Zimmerwände,
so wie namentlich der mittleren Dicke des Glases ist diese Ueber-
einstimmung grösser als erwartet werden konnte.
In statischer Anordnung auf der Oberfläche eines Körpers
befindliche Elektricität kann daher stets als gebunden, latent,
oder durch entgegengesetzte Elektricität auf anderen benachbarten
Körpern beschäftigt betrachtet werden, und ein Unterschied
zwischen beiden Elektricitätsarten ist nur im Standpunkte des
Beobachters, ob in oder ausserhalb des thätigen Dielectricums,
zu finden.
Vergleicht man nach der Formel (5) die Ladung oder Elek-
tricitätsmenge Q und Q' zweier Kugelconductoren von verschie-
dener Grösse, so ist:
[FORMEL] (6) [FORMEL].
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/208>, abgerufen am 22.12.2024.
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