Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.Die beiden Tode der Poesie, Ohne Druckerschwärze, was wären sie? Vers 20Drum mögen dir diese beiden huldigen, Die Poesie lässt sich entschuldigen. Man sieht sofort, dass ich zunächst die Verse 10 Die beiden Tode der Poeſie, Ohne Druckerſchwärze, was wären ſie? Vers 20Drum mögen dir dieſe beiden huldigen, Die Poeſie läſſt ſich entſchuldigen. Man ſieht ſofort, daſs ich zunächſt die Verſe 10 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0065" n="37"/> <l>Die beiden Tode der Poeſie,</l><lb/> <l>Ohne Druckerſchwärze, was wären ſie?</l><lb/> <l n="20">Drum mögen dir dieſe beiden huldigen,</l><lb/> <l>Die Poeſie läſſt ſich entſchuldigen.</l> </lg><lb/> <p>Man ſieht ſofort, daſs ich zunächſt die Verſe 10<lb/> bis 15 im Auge hatte, und dieſe liefern uns auch für<lb/> unſere Sammlung Zettel, je mit den an die Spitze zu<lb/> ſtellenden zielenden Zeitwörtern: <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">ſingen; ſprechen;<lb/> ſchreiben; drucken</hi></hi> als Stichwörtern. Andere daraus<lb/> für das Wörterbuch zu verwerthende Zettel führen als<lb/> Überſchrift die Stichwörter: <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Fittig</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.;</hi> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Kiel</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.</hi> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">blei-<lb/> ben</hi></hi> <hi rendition="#aq">intr.;</hi> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Krampf</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.</hi> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">(Todeskrampf); durchzucken</hi></hi> <hi rendition="#aq">tr.</hi><lb/> — Zettel, die ſich aus andern Verſen des Gedichtes<lb/> für das Wörterbuch gewinnen laſſen, fallen z. B. unter<lb/> die Stichwörter: <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Jahrhundert</hi></hi> <hi rendition="#aq">n.</hi> und <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">ſchwinden,</hi></hi> <hi rendition="#aq">intr.</hi><lb/> (V. 1). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">ſchwarz</hi></hi> <hi rendition="#aq">a.</hi> und <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Kunſt</hi></hi> <hi rendition="#aq">f.</hi> (V. 2). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Gewinn</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.</hi><lb/> und <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">bringen</hi></hi> <hi rendition="#aq">tr.</hi> (V. 3). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Bücherhaufen</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.;</hi> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">groß</hi></hi> <hi rendition="#aq">a.</hi><lb/> (größer machen, vgl. vergrößern) (V. 4). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Wiſſen-<lb/> ſchaft</hi></hi> <hi rendition="#aq">f.,</hi> im Gegenſatz zur Poeſie, vgl.: ſchöne <hi rendition="#g">Wiſſen-<lb/> ſchaften</hi>, und <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">danken</hi></hi> <hi rendition="#aq">intr.</hi> (V. 5). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Erweitrung</hi></hi> <hi rendition="#aq">f.</hi><lb/> und <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Geiſtesſchranke</hi></hi> <hi rendition="#aq">f.</hi> (V. 6). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Weltverbreitung</hi></hi> <hi rendition="#aq">f.</hi><lb/> und <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Gedanke</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.</hi> (V. 7). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">gedankenvoll</hi></hi> <hi rendition="#aq">a.</hi> (V. 8).<lb/> Ferner z. B.: <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Tod</hi></hi> <hi rendition="#aq">m.,</hi> Mehrzahl: die Tode (V. 18).<lb/> — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Druckerſchwärze</hi></hi> <hi rendition="#aq">f.</hi> (V. 19). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">huldigen</hi></hi> <hi rendition="#aq">intr.</hi><lb/> (V. 20). — <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">entſchuldigen</hi></hi> <hi rendition="#aq">tr., refl.:</hi> ſich entſchuldigen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0065]
Die beiden Tode der Poeſie,
Ohne Druckerſchwärze, was wären ſie?
Drum mögen dir dieſe beiden huldigen,
Die Poeſie läſſt ſich entſchuldigen.
Man ſieht ſofort, daſs ich zunächſt die Verſe 10
bis 15 im Auge hatte, und dieſe liefern uns auch für
unſere Sammlung Zettel, je mit den an die Spitze zu
ſtellenden zielenden Zeitwörtern: ſingen; ſprechen;
ſchreiben; drucken als Stichwörtern. Andere daraus
für das Wörterbuch zu verwerthende Zettel führen als
Überſchrift die Stichwörter: Fittig m.; Kiel m. blei-
ben intr.; Krampf m. (Todeskrampf); durchzucken tr.
— Zettel, die ſich aus andern Verſen des Gedichtes
für das Wörterbuch gewinnen laſſen, fallen z. B. unter
die Stichwörter: Jahrhundert n. und ſchwinden, intr.
(V. 1). — ſchwarz a. und Kunſt f. (V. 2). — Gewinn m.
und bringen tr. (V. 3). — Bücherhaufen m.; groß a.
(größer machen, vgl. vergrößern) (V. 4). — Wiſſen-
ſchaft f., im Gegenſatz zur Poeſie, vgl.: ſchöne Wiſſen-
ſchaften, und danken intr. (V. 5). — Erweitrung f.
und Geiſtesſchranke f. (V. 6). — Weltverbreitung f.
und Gedanke m. (V. 7). — gedankenvoll a. (V. 8).
Ferner z. B.: Tod m., Mehrzahl: die Tode (V. 18).
— Druckerſchwärze f. (V. 19). — huldigen intr.
(V. 20). — entſchuldigen tr., refl.: ſich entſchuldigen
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889/65>, abgerufen am 23.02.2025. |