Axe der Erde nicht parallel bleibt, son- dern in 25,000 Jahren die ganze Axe dreht. Die Entdeckung Amerikas wurde auch hiebei sehr wichtig. Die besten Beobachtun- gen machte la Caille auf dem Cap der gute Hoffnung u. der Engländer Fellow der noch gegenwärtig daselbst beschäftigt ist.
Manche Naturbegebenheiten zeichnen den südlichen Himmel aus. Jn dem Theile des Schönheit des südl. Himmels Himmels, der von Pol zu Pol den 5ten Theil des Ganzen beträgt, ungefähr süd- lich von Madeira, erblickt man 6 Sterne 1 Größe u. 12 Sterne, 2ter Größe. Die Schönheit des Himmels rührt hier nicht von der Jlluminationskraft sondern von der Gruppirung her. Die schöne Landshaft des Himmel er- weckt hier lebhaft die Einbildungskraft. Prachtvoll bildet sich der Schütze mit der Krone, das Vordertheil des Schiffs mit Canopus. Hiemit stehen im Zusam- menhange die dunstartige Materie der magellanischen Wolken, die schwar- zen Flecke etc. etc. kommt man von Norden nach Süden, so tauchen zuerst bei Madera auf der Canopus; dann kommen die Füße des Centauern; dann das südl. Kreutz, dann wieder die Kohlensäcke, u. dann die magellanischen Wolken. Diese Stellung ist nicht immer so gewesen, denn die Verän- derung der Erdaxe hat hier die Stellung Veränderung der Stellung der Gestirne der Gestirne verändert; indem in Alex- andries Canopus 6° über dem Horizonte stand, der jetzt 3° unter demselben sich be- findet. Außer der schönen Gruppirung ist auch das milde Licht von wunder-
barer
Axe der Erde nicht parallel bleibt, ſon- dern in 25,000 Jahren die ganze Axe dreht. Die Entdeckung Amerikas wurde auch hiebei ſehr wichtig. Die beſten Beobachtun- gen machte la Caille auf dem Cap der gute Hoffnung u. der Engländer Fellow der noch gegenwärtig daſelbſt beſchäftigt iſt.
Manche Naturbegebenheiten zeichnen den ſüdlichen Him̃el aus. Jn dem Theile des Schönheit des ſüdl. Him̃els Him̃els, der von Pol zu Pol den 5ten Theil des Ganzen beträgt, ungefähr ſüd- lich von Madeira, erblickt man 6 Sterne 1 Größe u. 12 Sterne, 2ter Größe. Die Schönheit des Him̃els rührt hier nicht von der Jlluminationskraft ſondern von der Gruppirung her. Die ſchöne Landshaft des Him̃el er- weckt hier lebhaft die Einbildungskraft. Prachtvoll bildet ſich der Schütze mit der Krone, das Vordertheil des Schiffs mit Canopus. Hiemit ſtehen im Zuſam- menhange die dunſtartige Materie der magellaniſchen Wolken, die ſchwar- zen Flecke etc. etc. kom̃t man von Norden nach Süden, ſo tauchen zuerſt bei Madera auf der Canopus; dañ kom̃en die Füße des Centauern; dañ das ſüdl. Kreutz, dañ wieder die Kohlenſäcke, u. dañ die magellaniſchen Wolken. Dieſe Stellung iſt nicht im̃er ſo geweſen, deñ die Verän- derung der Erdaxe hat hier die Stellung Veränderung der Stellung der Geſtirne der Geſtirne verändert; indem in Alex- andries Canopus 6° über dem Horizonte ſtand, der jetzt 3° unter demſelben ſich be- findet. Außer der ſchönen Gruppirung iſt auch das milde Licht von wunder-
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Axe der Erde nicht parallel bleibt, ſon-
dern in 25,000 Jahr die ganze Axe dreht.
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hiebei ſehr wichtig. Die beſten Beobachtun-
gen machte la Caille auf dem Cap der gute
Hoffnung u. der Engländer Fellow der
noch gegenwärtig daſelbſt beſchäftigt iſt.
Manche Naturbegebenheit zeichnen den
ſüdlichen Him̃el aus. Jn dem Theile des
Him̃els, der von Pol zu Pol den 5t
Theil des Ganzen beträgt, ungefähr ſüd-
lich von Madeira, erblickt man 6 Sterne
1 Größe u. 12 Sterne, 2ter Größe.
Die Schönheit des Him̃els rührt hier
nicht von der Jlluminationskraft
ſondern von der Gruppirung her.
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weckt hier lebhaft die Einbildungskraft.
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der Krone, das Vordertheil des Schiffs
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menhange die dunſtartige Materie
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nach Süden, ſo tauch zuerſt bei Madera
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des Centauern; dañ das ſüdl. Kreutz,
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derung der Erdaxe hat hier die Stellung
der Geſtirne verändert; indem in Alex-
andries Canopus 6° über dem Horizonte
ſtand, der jetzt 3° unter demſelb ſich be-
findet. Außer der ſchön Gruppirung
iſt auch das milde Licht von wunder-
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Schönheit
des ſüdl. Him̃els
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 93.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/97>, abgerufen am 25.02.2025.
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