durch die Attraction die Ebbe u. Fluth bewirkt u. eben solche Ebbe u. Fluth finden im Ozeane der Luft statt, indem in 24 Stunden beinahe regelmäßig das Barometer steigt u. fällt. Das dritte Verkehr welche[n] wir mit fernen Welträumen haben, die[s] Aerolithen sind die Aerolithen. Nach ihrem specifische Gewicht können sie nicht aus den fernsten Welträu- men zu uns kommen u. eben so wenig gehören sie ihren zu großen Dichtigkeit zu den Planeten jenseits der Bahn der kl. Planeten von ihren soll in Zukunft gesprochen wer- den.
Wir kommen jetzt zum eigentlich astro- Astronomischer Theil der Wissenschaft. nomischen Theile der Wissenschaft, wobei ni[cht] gefragt werden soll wie die Entdeckungen angestellt sind, sondern was entdeckt worden ist. Die Beschaffenheit der Ma- terie ist der Gäodesie eigen u. nicht hieher gehörig. Es ist dabei nicht nöthig in das Einzelne zu dringen, so wie es Laplace glückte die schwierigste Materie von allem Gerüste zu entfernen u. nur rein[e] Resultate zu liefern. Es soll hier Physische Astronomie. die physische Astronomie gelehrt werden u. es wird dabei die Rede sein, nicht nur von freider Bewegung, sondern auch von der physischen Beschaffenheit der Weltkörper, so weit wie es wissen können. Es ist dab[ei] für uns sehr vortheilhaft, daß wir nicht auf einem selbstleuchtenden Körper woh[nen,] sondern auf einem der mittlern Planet[en.] Wären wir auf einer Photosphäre, oder
durch die Attraction die Ebbe u. Fluth bewirkt u. eben ſolche Ebbe u. Fluth finden im Ozeane der Luft ſtatt, indem in 24 Stunden beinahe regelmäßig das Barometer ſteigt u. fällt. Das dritte Verkehr welche[n] wir mit fernen Welträumen haben, die[s] Aerolithen sind die Aerolithen. Nach ihrem ſpecifiſche Gewicht köñen ſie nicht aus ⎡den fernſten Welträu- men zu uns kom̃en u. eben ſo wenig gehören ſie ihren zu großen Dichtigkeit zu den Planeten jenſeits der Bahn der kl. Planeten von ihren ſoll in Zukunft geſprochen wer- den.
Wir kom̃en jetzt zum eigentlich aſtro- Aſtronomiſcher Theil der Wiſſenſchaft. nomiſchen Theile der Wiſſenſchaft, wobei ni[cht] gefragt werden ſoll wie die Entdeckungen angeſtellt ſind, ſondern was entdeckt worden iſt. Die Beſchaffenheit der Ma- terie iſt der Gäodeſie eigen u. nicht hieher gehörig. Es iſt dabei nicht nöthig in das Einzelne zu dringen, ſo wie es Laplace glückte die ſchwierigſte Materie von allem Gerüſte zu entfernen u. nur rein[e] Reſultate zu liefern. Es ſoll hier Phyſiſche Aſtronomie. die phyſiſche Aſtronomie gelehrt werden u. es wird dabei die Rede ſein, nicht nur von freider Bewegung, ſondern auch von der phyſiſchen Beſchaffenheit der Weltkörper, ſo weit wie es wiſſen köñen. Es iſt dab[ei] für uns ſehr vortheilhaft, daß wir nicht auf einem ſelbſtleuchtenden Körper woh[nen,] ſondern auf einem der mittlern Planet[en.] Wären wir auf einer Photoſphäre, oder
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men zu uns kom̃en u. eben ſo wenig gehören
ſie ihren zu großen Dichtigkeit zu den
Planeten jenſeits der Bahn der kl. Planeten
von ihren ſoll in Zukunft geſprochen wer-
den.
Aerolithen
D. 8 Dcbr.
27.
Wir kom̃en jetzt zum eigentlich aſtro-
nomiſchen Theile der Wiſſenſchaft, wobei nicht
gefragt werden ſoll wie die Entdeckungen
angeſtellt ſind, ſondern was entdeckt
worden iſt. Die Beſchaffenheit der Ma-
terie iſt der Gäodeſie eigen u. nicht hieher
gehörig. Es iſt dabei nicht nöthig in das
Einzelne zu dringen, ſo wie es Laplace
glückte die ſchwierigſte Materie von
allem Gerüſte zu entfernen u. nur reine
Reſultate zu liefern. Es ſoll hier
die phyſiſche Aſtronomie gelehrt werden
u. es wird dabei die Rede ſein, nicht nur
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auf einem ſelbſtleuchtenden Körper wohnen,
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Wären wir auf einer Photoſphäre, oder
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Wiſſenſchaft.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 72.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/76>, abgerufen am 25.02.2025.
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