sich der Continent erwärmt, so strebt die Luft über dem Meere die Kälter ist nach, in der Nacht ist grade den entgegengesetzte Fall. Diese Erscheinung kann man selbst hier im kleinen in den Nähe von Sandebenen etc. wahrnehmen. Die Luftströme von S. W. nach N O. sind nicht immer von gleicher Höhe, oft sind sie der Erde näher. Unsere Berg[e] liegen oft in Regionen wo beinahe ein steter Westwind herrscht. Als Folge des Gegenwindes ist vulkanische Asche auf östlic[he] Punkte weit getrieben. - Die Beweglich- keit der SLuft ist von einem nordischen Phy- siker HerrnKraft beobachtet u. beträgt bei stärkstem Sturm 132 Fuß in einer Sec. Gewöhnliche Sturmwind schießt 60 Fuß i[n] eine Sec. Der berühmte Renner Ecclyp[se] lief, freilich nicht anhaltend, 58' in eine Sec., u. ein Pferd kann daher förmlich so rasch laufen wie der Wind. Der Schall pflanzt sich nur 1038 Fuß in ein[er] Sec. fort u. die Kanonenkugel fliegt im ersten Augenblick 1500 Fuß in einer Sec[.]
Der Hygronomische Zustand der Luft ist nach dem Boden sehr verschieden, [unleserliches Material]wo [sie] auf Gewässer oder Continente ruht, wo die Berge die Untiefen des Luftocean[s] bilden. Man sollte glauben daß auf de[m] Meere das Maximum der Sättigung zu finden sein müßte; aber dies wird nic[ht] erreicht, indem die gewöhnliche Feuchtigke[it] kaum 95-96 Grad beträgt, wenn das Hygronometer 100° zeigt. Es ist dies vielleicht eine Folge der Salzigkeit des Wassers; denn Salzwasser in Berührung mit der Atmosphäre kann der Feuchtigkeits- messer bis 80° herunterbringen. Die Feuch- tigkeit ist nach den Jahreszeiten sehr v[er-]
schied[en]
ſich der Continent erwärmt, ſo ſtrebt die Luft über dem Meere die Kälter iſt nach, in der Nacht iſt grade den entgegengeſetzte Fall. Dieſe Erſcheinung kañ man ſelbſt hier im kleinen in den Nähe von Sandebenen etc. wahrnehmen. Die Luftſtröme von S. W. nach N O. ſind nicht im̃er von gleicher Höhe, oft ſind ſie der Erde näher. Unſere Berg[e] liegen oft in Regionen wo beinahe ein ſteter Weſtwind herrſcht. Als Folge des Gegenwindes iſt vulkaniſche Aſche auf öſtlic[he] Punkte weit getrieben. – Die Beweglich- keit der SLuft iſt von einem nordiſchen Phy- ſiker HerrnKraft beobachtet u. beträgt bei ſtärk⎡ſtem Sturm 132 Fuß in einer Sec. Gewöhnliche Sturmwind ſchießt 60 Fuß i[n] eine Sec. Der berühmte Reñer Ecclyp[ſe] lief, freilich nicht anhaltend, 58′ in eine Sec., u. ein Pferd kañ daher förmlich ſo raſch laufen wie der Wind. Der Schall pflanzt ſich nur 1038 Fuß in ein[er] Sec. fort u. die Kanonenkugel fliegt im erſten Augenblick 1500 Fuß in einer Sec[.]
Der Hygronomiſche Zuſtand der Luft iſt nach dem Boden ſehr verſchieden, [unleserliches Material]wo [ſie] auf Gewäſſer oder Continente ruht, wo die Berge die Untiefen des Luftocean[s] bilden. Man ſollte glauben daß auf de[m] Meere das Maximum der Sättigung zu finden ſein müßte; aber dies wird nic[ht] erreicht, indem die gewöhnliche Feuchtigke[it] kaum 95–96 Grad beträgt, weñ das Hygronometer 100° zeigt. Es iſt dies vielleicht eine Folge der Salzigkeit des Waſſers; deñ Salzwaſſer in Berührung mit der Atmoſphäre kañ der Feuchtigkeits- meſſer bis 80° herunterbringen. Die Feuch- tigkeit iſt nach den Jahreszeiten ſehr v[er-]
ſchied[en]
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[278./0295]
ſich der Continent erwärmt, ſo ſtrebt die
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in der Nacht iſt grade den entgegengeſetzte
Fall. Dieſe Erſcheinung kañ man ſelbſt hier
im kleinen in den Nähe von Sandebenen p
wahrnehmen. Die Luftſtröme von S. W.
nach N O. ſind nicht im̃er von gleicher Höhe,
oft ſind ſie der Erde näher. Unſere Berge
liegen oft in Regionen wo beinahe ein
ſteter Weſtwind herrſcht. Als Folge des
Gegenwindes iſt vulkaniſche Aſche auf öſtliche
Punkte weit getrieben. – Die Beweglich-
keit der Luft iſt von einem nordiſchen Phy-
ſiker H. Kraft beobachtet u. beträgt
bei ſtärkſtem Sturm 132 Fuß in einer Sec.
Gewöhnliche Sturmwind ſchießt 60 Fuß in
eine Sec. Der berühmte Reñer Ecclypſe
lief, freilich nicht anhaltend, 58′ in eine
Sec., u. ein Pferd kañ daher förmlich
ſo raſch laufen wie der Wind. Der
Schall pflanzt ſich nur 1038 Fuß in einer
Sec. fort u. die Kanonenkugel fliegt im
erſten Augenblick 1500 Fuß in einer Sec.
köñte die Kultur Einfluß haben auf die
Winde, ſo würde ſich die Temper. ſelbſt bald
verändern. Die Oſtwinde ſind bekañt erkäl-
tend für alle Weſtküſten, während die
Weſtwinde erwärmend ſind. Jn Paris verhal-
ten ſich nach 21 jähr. Durchſchnittsbeobacht. Die
Oſtwinde zu den Weſtwinden wie 23 : 70 = 1 : 3
daher die Temper. bei uns höher iſt. Würde
dies Verhältniß wie 1 : 7 ſein, ſo hätt wir gleich
eine erhöhete Temper. von + 2–3° R. Dieſe uns
zufällig erſcheinend Luftſtröme haben den größ-
ten Einfluß auf den Ackerbau; allein letzterer
kañ nie in den Grade ſelbſt auf d. Klimate ſo
wirkſam ſein. Die groß Veränder. in N. Amerika
haben hievon nichts gezeigt.
Auffallend ſind die periodiſch ſtarken Luftbe-
wegungen um die Zeit der Aequinoctien. Wegen
des veränderten Aufſteigens der Soñe kañ dieſe
Erſcheinung nicht ſtatt finden, da dies ſo langſam u.
regelmäßig geſchieht, daß dies nicht die Urſache
abgeben kañ. Nach Oerſtaedtſch Verſuchen ſollten
im Weltraume Linien vorhanden ſein, daß weñ
die Erde in ihrem Laufe dieſe berührte, ſolche
Erſch. veranlaßten. Sonderbar wäre es, daß
grade in der gleich Zeit u. in gleichem Punkt dis.
Veränder. der Luft vor ſich gehen ſollte. Wahr-
ſcheinlich iſt es der Effect des Gleichgewichts der
Luftſtröme aus der N. u. S. Hemiſphäre.
Aber auffallend iſt es, daß dies ſo coincidirt.
Schnelligkeit
der
Luft.
Der Hygronomiſche Zuſtand der Luft
iſt nach dem Boden ſehr verſchieden, wo ſie
auf Gewäſſer oder Continente ruht, wo
die Berge die Untiefen des Luftoceans
bilden. Man ſollte glauben daß auf dem
Meere das Maximum der Sättigung zu
finden ſein müßte; aber dies wird nicht
erreicht, indem die gewöhnliche Feuchtigkeit
kaum 95–96 Grad beträgt, weñ das
Hygronometer 100° zeigt. Es iſt dies
vielleicht eine Folge der Salzigkeit des
Waſſers; deñ Salzwaſſer in Berührung
mit der Atmoſphäre kañ der Feuchtigkeits-
meſſer bis 80° herunterbringen. Die Feuch-
tigkeit iſt nach den Jahreszeiten ſehr ver-
ſchieden
4. Feuchtigkeit
der Luft.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 278.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/295>, abgerufen am 09.01.2025.
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könnte die Kultur Einfluß haben auf die Winde, so würde sich die Temper. selbst bald verändern. Die Ostwinde sind bekannt erkäl- tend für alle Westküsten, während die Westwinde erwärmend sind. Jn Paris verhal- ten sich nach 21 jähr. Durchschnittsbeobacht. Die Ostwinde zu den Westwinden wie 23 : 70 = 1 : 3 daher die Temper. bei uns höher ist. Würde dies Verhältniß wie 1 : 7 sein, so hätten wir gleich eine erhöhete Temper. von + 2-3° R. Diese uns zufällig erscheinenden Luftströme haben den größ- ten Einfluß auf den Ackerbau; allein letzterer kann nie in den Grade selbst auf d. Klimate so wirksam sein. Die großen Veränder. in N. Amerika haben hievon nichts gezeigt. Auffallend sind die periodischen starken Luftbe- wegungen um die Zeit der Aequinoctien. Wegen des veränderten Aufsteigens der Sonne kann diese Erscheinung nicht statt finden, da dies so langsam u. regelmäßig geschieht, daß dies nicht die Ursache abgeben kann. Nach Oerstaedtschen Versuchen sollten im Weltraume Linien vorhanden sein, daß wenn die Erde in ihrem Laufe diese berührte, solche Ersch. veranlaßten. Sonderbar wäre es, daß grade in dergleich@der gleichen Zeit u. in gleichem Punkt dis. Veränder. der Luft vor sich gehen sollte. Wahr- scheinlich ist es der Effect des Gleichgewichts der Luftströme aus der N. u. S. Hemisphäre. Aber auffallend ist es, daß dies so coincidirt.
köñte die Kultur Einfluß haben auf die Winde, ſo würde ſich die Temper. ſelbſt bald verändern. Die Oſtwinde ſind bekañt erkäl- tend für alle Weſtküſten, während die Weſtwinde erwärmend ſind. Jn Paris verhal- ten ſich nach 21 jähr. Durchſchnittsbeobacht. Die Oſtwinde zu den Weſtwinden wie 23 : 70 = 1 : 3 daher die Temper. bei uns höher iſt. Würde dies Verhältniß wie 1 : 7 ſein, ſo hätten wir gleich eine erhöhete Temper. von + 2–3° R. Dieſe uns zufällig erſcheinenden Luftſtröme haben den größ- ten Einfluß auf den Ackerbau; allein letzterer kañ nie in den Grade ſelbſt auf d. Klimate ſo wirkſam ſein. Die großen Veränder. in N. Amerika haben hievon nichts gezeigt. Auffallend ſind die periodiſchen ſtarken Luftbe- wegungen um die Zeit der Aequinoctien. Wegen des veränderten Aufſteigens der Soñe kañ dieſe Erſcheinung nicht ſtatt finden, da dies ſo langſam u. regelmäßig geſchieht, daß dies nicht die Urſache abgeben kañ. Nach Oerſtaedtſchen Verſuchen ſollten im Weltraume Linien vorhanden ſein, daß weñ die Erde in ihrem Laufe dieſe berührte, ſolche Erſch. veranlaßten. Sonderbar wäre es, daß grade in dergleichder gleichen Zeit u. in gleichem Punkt dis. Veränder. der Luft vor ſich gehen ſollte. Wahr- ſcheinlich iſt es der Effect des Gleichgewichts der Luftſtröme aus der N. u. S. Hemiſphäre. Aber auffallend iſt es, daß dies ſo coincidirt.