der Nordpol-Expedition bei Canada schon über densel- ben hinaus. Die magnet. Pole des Nordens sind dem Nordpol näher als die südl. dem Südpol. Der Eine der letztern befindet in der Meeren[-] ge von Vandimens-Land; der andere in den Magellanseilanden. Die Nördl. Pole sind ihrer Lage nach ganz unzugänglich; nur der nord[unleserliches Material]- liche von Canada ist bekannt. Parry war über ihn schon hinaus u. hatte ihn um[verlorenes Material]gangen; indem der Pol des Magnets sich umkehrte u. nach Südwesten zeigte. Zugänglicher ist der mag- netische Aequator. Erst seit wenigen Jahren magnetischer Aequator. hat man gefunden, daßder magnet. Aequator kein größter Erdkreis ist, der aber in Krö[unleserliches Material][-] nungen der Erdäquator durchschneidet u. der mathem. Berechnung große Schwierigkeiten giebt Versuche von HerrnHanstlin, Biotetc. hab[en] nur darin bestanden, Linien von gleicher Jn- clination, theils Linien wo die Jntensität der Kraft gleich ist zu verzeichnen. Die Erschei- nungen suchte man zu erklären durch die hypo- thetische Annahme eines Magneten in der Erde, dem man Bewegung, u. 1 Axe, bald 2 Axen gab. Alles dies giebt noch keine vernunft- mäßige Einsicht in den Zusammenhang. Die Linien auf denen keine Abweichung statt finden, Alle magnet. Linien erleiden große Veränderung. sind aber alle nicht mehr ähnlich denen im 16 Jahr- hundert u. alle haben eine große Veränderung erfahren. Dabei beharren die Linien auf dem Continente länger in der magnet. Kraft, als die auf der Wasserfläche, was auf die Kraft der Anziehung zu beruhen scheint. Eine so verwickelte Art der Erscheinungen macht jede Erklärung mißlich, u. der [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] Causal-Zusammenhang kann bis jetzt nur noch durch Versuche vorbereitet werden. Ma-
thematik
der Nordpol-Expedition bei Canada ſchon über denſel- ben hinaus. Die magnet. Pole des Nordens ſind dem Nordpol näher als die ſüdl. dem Südpol. Der Eine der letztern befindet in der Meeren[-] ge von Vandimens-Land; der andere in den Magellanseilanden. Die Nördl. Pole ſind ihrer Lage nach ganz unzugänglich; nur der nord[unleserliches Material]- liche von Canada iſt bekañt. Parry war über ihn ſchon hinaus u. hatte ihn um[verlorenes Material]gangen; indem der Pol des Magnets ſich umkehrte u. nach Südweſten zeigte. Zugänglicher iſt der mag- netiſche Aequator. Erſt ſeit wenigen Jahren magnetiſcher Aequator. hat man gefunden, daßder magnet. Aequator kein größter Erdkreis iſt, der aber in Krö[unleserliches Material][-] nungen der Erdäquator durchſchneidet u. der mathem. Berechnung große Schwierigkeiten giebt Verſuche von HerrnHanſtlin, Biotetc. hab[en] nur darin beſtanden, Linien von gleicher Jn- clination, theils Linien wo die Jntenſität der Kraft gleich iſt zu verzeichnen. Die Erſchei- nungen ſuchte man zu erklären durch die hypo- thetiſche Añahme eines Magneten in der Erde, dem man Bewegung, u. 1 Axe, bald 2 Axen gab. Alles dies giebt noch keine vernunft- mäßige Einſicht in den Zuſam̃enhang. Die Linien auf denen keine Abweichung ſtatt finden, Alle magnet. Linien erleiden große Veränderung. sind aber alle nicht mehr ähnlich denen im 16 Jahr- hundert u. alle haben eine große Veränderung erfahren. Dabei beharren die Linien auf dem Continente länger in der magnet. Kraft, als die auf der Waſſerfläche, was auf die Kraft der Anziehung zu beruhen ſcheint. Eine ſo verwickelte Art der Erſcheinungen macht jede Erklärung mißlich, u. der [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] Cauſal-Zuſam̃enhang kañ bis jetzt nur noch durch Verſuche vorbereitet werden. Ma-
thematik
<TEI><text><body><divxml:id="Ms_germ_fol_841"next="#Ms_germ_fol_842"><divtype="session"n="30"><p><pbfacs="#f0186"n="182."/><choice><sic/><corrresp="#BF">der </corr></choice>Nordpol-Expedition bei Canada ſchon über denſel-<lb/>
ben hinaus. Die magnet. Pole des Nordens ſind<lb/>
dem Nordpol näher als die ſüdl. dem Südpol.<lb/>
Der Eine der letztern befindet in der Meeren<suppliedreason="damage"resp="#BF">-</supplied><lb/>
ge von Vandimens-Land; der andere in den<lb/><choice><abbr>Magellanseiland</abbr><expanresp="#BF">Magellanseilanden</expan></choice>. Die Nördl. Pole ſind ihrer<lb/>
Lage nach ganz unzugänglich; nur der nord<gapreason="illegible"/>-<lb/>
liche von <hirendition="#aq">Canada</hi> iſt bekañt. <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116048166 http://d-nb.info/gnd/116048166">Parry</persName></hi> war über<lb/>
ihn ſchon hinaus u. hatte ihn um<subst><delrendition="#ow"><gapreason="lost"/></del><addplace="across">gang</add></subst>en; indem<lb/>
der Pol des Magnets ſich umkehrte u. nach<lb/>
Südweſten zeigte. Zugänglicher iſt der mag-<lb/>
netiſche Aequator. <hirendition="#u">Erſt ſeit <choice><abbr>wenig</abbr><expanresp="#BF">wenigen</expan></choice> Jahren</hi><lb/><noteplace="left"><hirendition="#u">magnetiſcher<lb/>
Aequator.</hi><lb/></note><hirendition="#u">hat man gefunden</hi>, <choice><abbr>dß</abbr><expanresp="#BF">daß</expan></choice><hirendition="#u">der magnet. Aequator<lb/>
kein größter Erdkreis iſt,</hi> der aber in <choice><abbr>Krö<gapreason="illegible"/><suppliedreason="damage"resp="#BF">-</supplied><lb/>
nung</abbr><expanresp="#BF">Krö<gapreason="illegible"/><suppliedreason="damage"resp="#BF">-</supplied><lb/>
nungen</expan></choice> der Erdäquator durchſchneidet u. der<lb/>
mathem. Berechnung große <choice><abbr>Schwierigkeit</abbr><expanresp="#BF">Schwierigkeiten</expan></choice> giebt<lb/>
Verſuche von <choice><abbr>H.</abbr><expanresp="#BF">Herrn</expan></choice><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116461357 http://d-nb.info/gnd/116461357">Hanſtlin</persName></hi>, <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11618860X http://d-nb.info/gnd/11618860X">Biot</persName></hi><choice><orig><hirendition="#aq">p</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#aq">etc</hi></reg></choice>. hab<suppliedreason="damage"resp="#BF">en</supplied><lb/>
nur darin beſtanden, Linien von gleicher Jn-<lb/>
clination, theils Linien wo die Jntenſität<lb/>
der Kraft gleich iſt zu verzeichnen. Die Erſchei-<lb/>
nungen ſuchte man zu erklären durch die hypo-<lb/>
thetiſche Añahme eines Magneten in der Erde,<lb/>
dem man Bewegung, u. 1 Axe, bald 2 Axen<lb/>
gab. Alles dies giebt noch keine vernunft-<lb/>
mäßige Einſicht in den Zuſam̃enhang. Die <choice><abbr>Lini</abbr><expanresp="#BF">Linien</expan></choice><lb/>
auf <choice><abbr>den</abbr><expanresp="#BF">denen</expan></choice> keine Abweichung ſtatt finden,<lb/><noteplace="left"><hirendition="#u">Alle<lb/>
magnet. Linien<lb/>
erleiden große<lb/>
Veränderung.</hi><lb/></note>sind aber alle nicht mehr ähnlich denen im 16 <choice><sic>Jahr-<lb/>
hundet</sic><corrresp="#BF">Jahr-<lb/>
hundert</corr></choice> u. <hirendition="#u">alle haben eine große Veränderung<lb/>
erfahren</hi>. Dabei beharren die <choice><abbr>Lini</abbr><expanresp="#BF">Linien</expan></choice> auf<lb/>
dem Continente länger in der magnet. Kraft,<lb/>
als die auf der Waſſerfläche, was auf<lb/>
die Kraft der Anziehung zu <choice><abbr>beruh</abbr><expanresp="#BF">beruhen</expan></choice>ſcheint.<lb/>
Eine ſo verwickelte Art der <choice><abbr>Erſcheinung</abbr><expanresp="#BF">Erſcheinungen</expan></choice><lb/>
macht jede Erklärung mißlich, u. der <gapreason="illegible"unit="words"quantity="1"/><lb/>
Cauſal-Zuſam̃enhang kañ bis jetzt nur noch<lb/>
durch Verſuche vorbereitet werden. Ma-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">thematik</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[182./0186]
der Nordpol-Expedition bei Canada ſchon über denſel-
ben hinaus. Die magnet. Pole des Nordens ſind
dem Nordpol näher als die ſüdl. dem Südpol.
Der Eine der letztern befindet in der Meeren-
ge von Vandimens-Land; der andere in den
Magellanseiland. Die Nördl. Pole ſind ihrer
Lage nach ganz unzugänglich; nur der nord_ -
liche von Canada iſt bekañt. Parry war über
ihn ſchon hinaus u. hatte ihn umgangen; indem
der Pol des Magnets ſich umkehrte u. nach
Südweſten zeigte. Zugänglicher iſt der mag-
netiſche Aequator. Erſt ſeit wenig Jahren
hat man gefunden, dß der magnet. Aequator
kein größter Erdkreis iſt, der aber in Krö_ -
nung der Erdäquator durchſchneidet u. der
mathem. Berechnung große Schwierigkeit giebt
Verſuche von H. Hanſtlin, Biot p. haben
nur darin beſtanden, Linien von gleicher Jn-
clination, theils Linien wo die Jntenſität
der Kraft gleich iſt zu verzeichnen. Die Erſchei-
nungen ſuchte man zu erklären durch die hypo-
thetiſche Añahme eines Magneten in der Erde,
dem man Bewegung, u. 1 Axe, bald 2 Axen
gab. Alles dies giebt noch keine vernunft-
mäßige Einſicht in den Zuſam̃enhang. Die Lini
auf den keine Abweichung ſtatt finden,
sind aber alle nicht mehr ähnlich denen im 16 Jahr-
hundert u. alle haben eine große Veränderung
erfahren. Dabei beharren die Lini auf
dem Continente länger in der magnet. Kraft,
als die auf der Waſſerfläche, was auf
die Kraft der Anziehung zu beruh ſcheint.
Eine ſo verwickelte Art der Erſcheinung
macht jede Erklärung mißlich, u. der _
Cauſal-Zuſam̃enhang kañ bis jetzt nur noch
durch Verſuche vorbereitet werden. Ma-
thematik
magnetiſcher
Aequator.
Alle
magnet. Linien
erleiden große
Veränderung.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 182.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/186>, abgerufen am 25.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.