nicht von Galilaei sondern von Huygens zu- erst entdeckt, obgl. immer der die Ehre von solcher Entdeckung hat, der zuerst sagt was es wirklich ist. 1659. Dieser Ring erscheint nicht immer gleich, sondern er verschwindet ganz wenn er der Sonne opponirt; indem seine Kante von großen Dünne ist u. nur etwa 113 Ml. stark ist. Mit Vergrößerungen wie Herschel sie anwenden konnte, verschwand er jedoch nie. Gewöhnlich sieht man zwei concen- trische Ringe. Es ist zweifelhaft ob eine dunstförmige Materie den Planeten mit dem Ringe in Zusammenhang bringt, weil kein Stern durch den Zwischenraum durchscheint. Eine solche Beobachtung ist nur vorhanden, wo ein Stern durchschimmert. Auff[unleserliches Material]allend wäre es wenn dieser Ring unbeweglich sein sollte. [unleserliches Material]Herschel u. Harding sahen nämlich Knoten in demselben, die unverändert ihre Stellung behielten. Malerisch müssen die Nächte des Saturns sein, wo innerhalb 11 Stunden alle Trabanten durch alle Wechsel des Lichts erscheinen, u. der gewaltige Ring.
Uranus Nachdem Uranus entdeckt wurde, ver- größerte sich das ganze Planetensystem um die Hälfte. Die optische Ansicht desselben beträgt nur 4 Sec. u. der Durchmesser Durchmesser ist gleich 4 Erddurchmesser. Man kann ihn mit bloßen Augen sehen u. es ist merk- würdig, daß ein so kleiner Körper noch zu bemerken ist u. dies setzt einen be- sondern Lichtproceß voraus. Herschel glaubte zwei Ringe zu sehen, welches
sich
nicht von Galilaei ſondern von Huygens zu- erſt entdeckt, obgl. im̃er der die Ehre von ſolcher Entdeckung hat, der zuerſt ſagt was es wirklich iſt. 1659. Dieſer Ring erſcheint nicht im̃er gleich, ſondern er verſchwindet ganz weñ er der Soñe opponirt; indem ſeine Kante von großen Düñe iſt u. nur etwa 113 Ml. ſtark iſt. Mit Vergrößerungen wie Herſchel ſie anwenden koñte, verſchwand er jedoch nie. Gewöhnlich ſieht man zwei concen- triſche Ringe. Es iſt zweifelhaft ob eine dunſtförmige Materie den Planeten mit dem Ringe in Zuſam̃enhang bringt, weil kein Stern durch den Zwiſchenraum durchſcheint. Eine ſolche Beobachtung iſt nur vorhanden, wo ein Stern durchſchim̃ert. Auff[unleserliches Material]allend wäre es weñ dieſer Ring unbeweglich ſein ſollte. [unleserliches Material]Herſchel u. Harding ſahen nämlich Knoten in demſelben, die unverändert ihre Stellung behielten. Maleriſch müſſen die Nächte des Saturns ſein, wo iñerhalb 11 Stunden alle Trabanten durch alle Wechſel des Lichts erſcheinen, u. der gewaltige Ring.
Uranus Nachdem Uranus entdeckt wurde, ver- größerte ſich das ganze Planetenſyſtem um die Hälfte. Die optiſche Anſicht deſſelben beträgt nur 4 Sec. u. der Durchmeſſer Durchmeſſer iſt gleich 4 Erddurchmeſſer. Man kañ ihn mit bloßen Augen ſehen u. es iſt merk- würdig, daß ein ſo kleiner Körper noch zu bemerken iſt u. dies ſetzt einen be- ſondern Lichtproceß voraus. Herſchel glaubte zwei Ringe zu ſehen, welches
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[151./0155]
nicht von Galilaei ſondern von Huygens zu-
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Düñe iſt u. nur etwa 113 Ml. ſtark iſt.
Mit Vergrößerung wie Herſchel ſie
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nie. Gewöhnlich ſieht man zwei concen-
triſche Ringe. Es iſt zweifelhaft ob eine
dunſtförmige Materie den Planet mit dem
Ringe in Zuſam̃enhang bringt, weil kein
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11 Stund alle Trabanten durch alle Wechſel
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Uranus
Durchmeſſer
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 151.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/155>, abgerufen am 25.02.2025.
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