wenig Unterschiede vom Menschen zu den Wirbelthieren. Die Quelle der hohen Blutwärme ist im Menschen geringer, als in manchen Thieren, und beträgt kaum 30° R. Die einzigen Versuche darüber sind von J. Davy. Er fand, dass diese 30° R. bei den verschieden- sten Völkerstämmen gleich sind: sie mochten nun gar kein Fleisch essen, wie die Buddhapriester, oder nur Fleisch wie ein Stamm auf Zeylon. Die richtige Blutwärme erhält man, wenn man die Thermometerkugel unter die Wurzel der Zunge hält, und alle Ver- suche stimmen bei den verschiedensten Individuen bis auf 1/4° R. überein. Unter den Vögeln kann die Blutwärme von 32° bis 351/2° R. steigen. Die Hühner und Tauben haben ein wärmeres Blut als die Papageien. Die Amphibien und Fische sind nicht kaltblütig zu nennen: ihr Blut ist meist 3 bis 4° R. wärmer als das Medium worin sie sich halten; auch die Insekten haben einige Wärme, wie man an einigen grossen Epidoptern sehn konte: denen man kleine Thermometerkugeln unter die Flügel hielt.
Bei den Menschenracen scheint das Klima eine, wiewohl schwa- che Veränderung hervorzubringen: wenn Europäer nach Ostindien gehn, so wird ihr Blut vielleicht um 0,5° R. wärmer.
Der Puls erleidet gar keine Veränderung durch die Höhe des
wenig Unterschiede vom Menschen zu den Wirbelthieren. Die Quelle der hohen Blutwärme ist im Menschen geringer, als in manchen Thieren, und beträgt kaum 30° R. Die einzigen Versuche darüber sind von J. Davy. Er fand, dass diese 30° R. bei den verschieden- sten Völkerstämmen gleich sind: sie mochten nun gar kein Fleisch essen, wie die Buddhapriester, oder nur Fleisch wie ein Stamm auf Zeylon. Die richtige Blutwärme erhält man, wenn man die Thermometerkugel unter die Wurzel der Zunge hält, und alle Ver- suche stimmen bei den verschiedensten Individuen bis auf ¼° R. überein. Unter den Vögeln kann die Blutwärme von 32° bis 35½° R. steigen. Die Hühner und Tauben haben ein wärmeres Blut als die Papageien. Die Amphibien und Fische sind nicht kaltblütig zu nennen: ihr Blut ist meist 3 bis 4° R. wärmer als das Medium worin sie sich halten; auch die Insekten haben einige Wärme, wie man an einigen grossen Epidoptern sehn konte: denen man kleine Thermometerkugeln unter die Flügel hielt.
Bei den Menschenracen scheint das Klima eine, wiewohl schwa- che Veränderung hervorzubringen: wenn Europäer nach Ostindien gehn, so wird ihr Blut vielleicht um 0,5° R. wärmer.
Der Puls erleidet gar keine Veränderung durch die Höhe des
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wenig Unterschiede vom Menschen zu den Wirbelthieren. Die Quelle
der hohen Blutwärme ist im Menschen geringer, als in manchen
Thieren, und beträgt kaum 30° R. Die einzigen Versuche darüber
sind von J. Davy. Er fand, dass diese 30° R. bei den verschieden-
sten Völkerstämmen gleich sind: sie mochten nun gar kein Fleisch
essen, wie die Buddhapriester, oder nur Fleisch wie ein Stamm
auf Zeylon. Die richtige Blutwärme erhält man, wenn man die
Thermometerkugel unter die Wurzel der Zunge hält, und alle Ver-
suche stimmen bei den verschiedensten Individuen bis auf ¼° R.
überein. Unter den Vögeln kann die Blutwärme von 32° bis 35½° R
steigen. Die Hühner und Tauben haben ein wärmeres Blut als
die Papageien. Die Amphibien und Fische sind nicht kaltblütig
zu nennen: ihr Blut ist meist 3 bis 4° R. wärmer als das Medium
worin sie sich halten; auch die Insekten haben einige Wärme, wie
man an einigen grossen Epidoptern sehn konte: denen man kleine
Thermometerkugeln unter die Flügel hielt.
Bei den Menschenracen scheint das Klima eine, wiewohl schwa-
che Veränderung hervorzubringen: wenn Europäer nach Ostindien
gehn, so wird ihr Blut vielleicht um 0,5° R. wärmer.
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 377v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/758>, abgerufen am 23.12.2024.
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