Thiere, beschreibt Bisons, welche 9-10 Fus Höhe bis auf den Rük- ken haben, also einem Elephanten wenig nachstehn: sie finden sich in Heerden von 8-10,000 Stük früher zwischen dem Ohio und Missouri, jezt aber, durch die Kultur nach Westen gedrängt, zwi- schen dem Missouri und den Stonymountains.
Diese grossen Thiere sind immer krautfressend, wie Cuvier bemerkt nach einer wohlthätigen Einrichtung der Natur. Das gröste Kro- kodil hat man in Sussex ? gefunden: es ist 70-80 Fus lang (wäh- rend unsre heutigen selten 22-24 Fus übersteigen) und erreicht die Höhe des Rhinozeros. (Cuvier nante es Yguanodon ?) also eins der fürchterlichsten Thiere, und auch dies ist nach den Zähnen zu schlies- sen, ein Grasfresser.
Die Kontraste der Grösse sind bei den Thieren eben so stark als bei den Pflanzen, und sicherer zu messen. Von den Infusorien Monas lens und M. Thermo können wir aufsteigen bis zu den Wallfischen; bei den kleiner Pflanzen ist es immer ungewis, ob es wirklich mikro- skopische Pflanzen giebt, ob es nicht Thieranfänge sind. Die Grösse der Thiere hängt wieder mit gewissen Bedingungen ihres Organismus zusammen: so giebt es keinen mikroskopischen Fisch oder Nagetthier es findet sich hier eine Gränze des maximum und minimum für
Thiere, beschreibt Bisons, welche 9–10 Fus Höhe bis auf den Rük- ken haben, also einem Elephanten wenig nachstehn: sie finden sich in Heerden von 8–10,000 Stük früher zwischen dem Ohio und Missouri, jezt aber, durch die Kultur nach Westen gedrängt, zwi- schen dem Missouri und den Stonymountains.
Diese grossen Thiere sind immer krautfressend, wie Cuvier bemerkt nach einer wohlthätigen Einrichtung der Natur. Das gröste Kro- kodil hat man in Sussex ? gefunden: es ist 70–80 Fus lang (wäh- rend unsre heutigen selten 22–24 Fus übersteigen) und erreicht die Höhe des Rhinozeros. (Cuvier nante es Yguanodon ?) also eins der fürchterlichsten Thiere, und auch dies ist nach den Zähnen zu schlies- sen, ein Grasfresser.
Die Kontraste der Grösse sind bei den Thieren eben so stark als bei den Pflanzen, und sicherer zu messen. Von den Infusorien Monas lens und M. Thermo können wir aufsteigen bis zu den Wallfischen; bei den kleiner Pflanzen ist es immer ungewis, ob es wirklich mikro- skopische Pflanzen giebt, ob es nicht Thieranfänge sind. Die Grösse der Thiere hängt wieder mit gewissen Bedingungen ihres Organismus zusammen: so giebt es keinen mikroskopischen Fisch oder Nagetthier es findet sich hier eine Gränze des maximum und minimum für
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="58"><p><pbfacs="#f0745"n="371r"/>
Thiere, beschreibt Bisons, welche 9–10 Fus Höhe bis auf den Rük-<lb/>
ken haben, also einem Elephanten wenig nachstehn: sie finden<lb/>
sich in Heerden von 8–10,000 Stük früher zwischen dem Ohio und<lb/>
Missouri, jezt aber, durch die Kultur nach Westen gedrängt, zwi-<lb/>
schen dem Missouri und den Stonymountains.</p><lb/><p>Diese grossen Thiere sind immer krautfressend, wie <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName> bemerkt<lb/>
nach einer wohlthätigen Einrichtung der Natur. Das gröste Kro-<lb/>
kodil hat man in Sussex <metamark>?</metamark> gefunden: es ist 70–80 Fus lang (wäh-<lb/>
rend unsre heutigen selten 22–24 Fus übersteigen) und erreicht die<lb/>
Höhe des Rhinozeros. (<persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName> nante es Yguanodon <metamark>?</metamark>) also eins der<lb/>
fürchterlichsten Thiere, und auch dies ist nach den Zähnen zu schlies-<lb/>
sen, ein Grasfresser.</p><lb/><p>Die Kontraste der Grösse sind bei den Thieren eben so stark als<lb/>
bei den Pflanzen, und sicherer zu messen. Von den Infusorien Monas<lb/>
lens und M. Thermo können wir aufsteigen bis zu den Wallfischen;<lb/>
bei den kleiner Pflanzen ist es immer ungewis, ob es wirklich mikro-<lb/>
skopische Pflanzen giebt, ob es nicht Thieranfänge sind. Die Grösse<lb/>
der Thiere hängt wieder mit gewissen Bedingungen ihres Organismus<lb/>
zusammen: so giebt es keinen mikroskopischen Fisch oder Nagetthier<lb/>
es findet sich hier eine Gränze des maximum und minimum für<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[371r/0745]
Thiere, beschreibt Bisons, welche 9–10 Fus Höhe bis auf den Rük-
ken haben, also einem Elephanten wenig nachstehn: sie finden
sich in Heerden von 8–10,000 Stük früher zwischen dem Ohio und
Missouri, jezt aber, durch die Kultur nach Westen gedrängt, zwi-
schen dem Missouri und den Stonymountains.
Diese grossen Thiere sind immer krautfressend, wie Cuvier bemerkt
nach einer wohlthätigen Einrichtung der Natur. Das gröste Kro-
kodil hat man in Sussex ? gefunden: es ist 70–80 Fus lang (wäh-
rend unsre heutigen selten 22–24 Fus übersteigen) und erreicht die
Höhe des Rhinozeros. (Cuvier nante es Yguanodon ?) also eins der
fürchterlichsten Thiere, und auch dies ist nach den Zähnen zu schlies-
sen, ein Grasfresser.
Die Kontraste der Grösse sind bei den Thieren eben so stark als
bei den Pflanzen, und sicherer zu messen. Von den Infusorien Monas
lens und M. Thermo können wir aufsteigen bis zu den Wallfischen;
bei den kleiner Pflanzen ist es immer ungewis, ob es wirklich mikro-
skopische Pflanzen giebt, ob es nicht Thieranfänge sind. Die Grösse
der Thiere hängt wieder mit gewissen Bedingungen ihres Organismus
zusammen: so giebt es keinen mikroskopischen Fisch oder Nagetthier
es findet sich hier eine Gränze des maximum und minimum für
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 371r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/745>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.