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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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reicht, so findet man dort Bambusaceen von 50 Fus Höhe. Die
Monokotyledonen, welche den Tropen eigen sind, tragen auch viel dazu
bei, die Vegetazion zu verschönern. Die meisten Bäume erreichen
dort eine bedeutende Höhe; der Ausdruk: Baum ist unbestimt,
bei uns rechnet man alles dazu, was über 15 Fus Höhe erreicht, und
davon haben wir kaum 12 bis 15 Arten in Deutschland. Wenn man
daher von hier nach den Tropenländern von Amerika geht: so erstaunt
man über die Grösse der Vegetazion: aber noch stärker ist der Kon-
trast, wenn man von dort nach Europa zurükkömt, und unsre nie-
drige Vegetazion erblikt: denn wenige Bäume bei uns überschreiten
die Höhe von 50 oder 60 Fus.

Die Baumartigkeit hängt nicht blos vom Klima ab, sondern
auch von der Beschaffenheit des Bodens. Bei uns in der temperir-
ten Zone giebt es nur 2 Eichenarten, in Nordamerika unter den-
selben Breiten 40, wozu ich mit Herrn Bonpland 25 neue Spezies
aus Neu-Spanien hinzufügte. Alle Malvaceen, die bei uns nie-
drig sind, erheben sich dort zu einer grossen Höhe: ihnen gehört die
gewaltige Adansonia an.

Bei den Tropengewächsen zeigt sich der gröste Kontrast in der

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reicht, so findet man dort Bambusaceen von 50 Fus Höhe. Die
Monokotyledonen, welche den Tropen eigen sind, tragen auch viel dazu
bei, die Vegetazion zu verschönern. Die meisten Bäume erreichen
dort eine bedeutende Höhe; der Ausdruk: Baum ist unbestimt,
bei uns rechnet man alles dazu, was über 15 Fus Höhe erreicht, und
davon haben wir kaum 12 bis 15 Arten in Deutschland. Wenn man
daher von hier nach den Tropenländern von Amerika geht: so erstaunt
man über die Grösse der Vegetazion: aber noch stärker ist der Kon-
trast, wenn man von dort nach Europa zurükkömt, und unsre nie-
drige Vegetazion erblikt: denn wenige Bäume bei uns überschreiten
die Höhe von 50 oder 60 Fus.

Die Baumartigkeit hängt nicht blos vom Klima ab, sondern
auch von der Beschaffenheit des Bodens. Bei uns in der temperir-
ten Zone giebt es nur 2 Eichenarten, in Nordamerika unter den-
selben Breiten 40, wozu ich mit Herrn Bonpland 25 neue Spezies
aus Neu-Spanien hinzufügte. Alle Malvaceen, die bei uns nie-
drig sind, erheben sich dort zu einer grossen Höhe: ihnen gehört die
gewaltige Adansonia an.

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[355r/0713] 89. reicht, so findet man dort Bambusaceen von 50 Fus Höhe. Die Monokotyledonen, welche den Tropen eigen sind, tragen auch viel dazu bei, die Vegetazion zu verschönern. Die meisten Bäume erreichen dort eine bedeutende Höhe; der Ausdruk: Baum ist unbestimt, bei uns rechnet man alles dazu, was über 15 Fus Höhe erreicht, und davon haben wir kaum 12 bis 15 Arten in Deutschland. Wenn man daher von hier nach den Tropenländern von Amerika geht: so erstaunt man über die Grösse der Vegetazion: aber noch stärker ist der Kon- trast, wenn man von dort nach Europa zurükkömt, und unsre nie- drige Vegetazion erblikt: denn wenige Bäume bei uns überschreiten die Höhe von 50 oder 60 Fus. Die Baumartigkeit hängt nicht blos vom Klima ab, sondern auch von der Beschaffenheit des Bodens. Bei uns in der temperir- ten Zone giebt es nur 2 Eichenarten, in Nordamerika unter den- selben Breiten 40, wozu ich mit H. Bonpland 25 neue Spezies aus Neu-Spanien hinzufügte. Alle Malvaceen, die bei uns nie- drig sind, erheben sich dort zu einer grossen Höhe: ihnen gehört die gewaltige Adansonia an. Bei den Tropengewächsen zeigt sich der gröste Kontrast in der

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 355r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/713>, abgerufen am 23.12.2024.