geplattet auch linsenförmig. Das thierische Gewebe, nimt man demnach an, besteht nicht blos im Blute aus einer geronne- nen und einer gerinbaren Masse. Prochaska und Sömmering fan- den die Kügelchen auch in der Muskelmasse. Bei Gerinnen scheint sich die Masse in zweierlei Stoffe zu sondern, in Blätchen und Fasern, je nachdem die Längen- oder Breitendimension vorherr- schend war; beide zusammen bilden das Zellgewebe.
Hieraus geht genugsam hervor, dass man in den Anfängen das vegetabilische von dem animalischen nicht absondern kann: wir müssen sagen, dass in den unteren Formen dieser Dualismus nicht existirt, und sich erst in den höheren Formen zu zeigen anfängt: denn alle Definizionen, welche man geben kann, um diesen Unterschied festzustellen, werden durch Ausnahmen widerlegt. - Wenn man sagt, dass eine wilkührliche Bewe- gung den Thieren eigen sei: so past dies darum nicht, weil wir viele Thiere sehn, welche sich nicht bewegen: dagegen bewegt sich das Hedysarum gyrans nicht blos im regelmässigen Auf- und Abstieg der Blätter, wenn sie von der Sonne beschienen werden:
geplattet auch linsenförmig. Das thierische Gewebe, nimt man demnach an, besteht nicht blos im Blute aus einer geronne- nen und einer gerinbaren Masse. Prochaska und Sömmering fan- den die Kügelchen auch in der Muskelmasse. Bei Gerinnen scheint sich die Masse in zweierlei Stoffe zu sondern, in Blätchen und Fasern, je nachdem die Längen- oder Breitendimension vorherr- schend war; beide zusammen bilden das Zellgewebe.
Hieraus geht genugsam hervor, dass man in den Anfängen das vegetabilische von dem animalischen nicht absondern kann: wir müssen sagen, dass in den unteren Formen dieser Dualismus nicht existirt, und sich erst in den höheren Formen zu zeigen anfängt: denn alle Definizionen, welche man geben kann, um diesen Unterschied festzustellen, werden durch Ausnahmen widerlegt. – Wenn man sagt, dass eine wilkührliche Bewe- gung den Thieren eigen sei: so past dies darum nicht, weil wir viele Thiere sehn, welche sich nicht bewegen: dagegen bewegt sich das Hedysarum gyrans nicht blos im regelmässigen Auf- und Abstieg der Blätter, wenn sie von der Sonne beschienen werden:
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[342r/0687]
geplattet auch linsenförmig. Das thierische Gewebe, nimt man
demnach an, besteht nicht blos im Blute aus einer geronne-
nen und einer gerinbaren Masse. Prochaska und Sömmering fan-
den die Kügelchen auch in der Muskelmasse. Bei Gerinnen scheint
sich die Masse in zweierlei Stoffe zu sondern, in Blätchen und
Fasern, je nachdem die Längen- oder Breitendimension vorherr-
schend war; beide zusammen bilden das Zellgewebe.
Hieraus geht genugsam hervor, dass man in den Anfängen das
vegetabilische von dem animalischen nicht absondern kann: wir
müssen sagen, dass in den unteren Formen dieser Dualismus
nicht existirt, und sich erst in den höheren Formen zu zeigen
anfängt: denn alle Definizionen, welche man geben kann, um
diesen Unterschied festzustellen, werden durch Ausnahmen
widerlegt. – Wenn man sagt, dass eine wilkührliche Bewe-
gung den Thieren eigen sei: so past dies darum nicht, weil wir
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 342r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/687>, abgerufen am 23.12.2024.
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