Nordwindes sein, der auch bei gröster Geschwindigkeit sich kalt nicht erhalten könte: vielleicht es eine Folge von der Ausdehnung der Dämpfe, wegen der grossen hygroskopischen Trokkenheit der Wüste: man hat die Beobachtung gemacht, dass wenn nasse Luft sich in trokne ergiest, so wird Kälte erregt: nun könte es sein, dass von obenher nässere Luftschichten in die troknen der Wüste geführt würden, und dass diese Vermi- schung das Thermometer so weit herabdrükte.
L. v. Buch und Wahlenberg haben uns schäzbare Bemer- kungen über das Küsten- und Kontinental-klima der skandinavischen Halbinsel gegeben. Von Alten ? bis zum Nordkap, welche 11/2° auseinanderliegen, verändert sich die Schneegränze um 12100 Fus: an dem ersten Ort findet man Schnee in 3300 Fus Höhe, an dem 2ten in 2200 Fus obgleich ihre mittleren Temperaturen nicht ausserordentlich verschie- den sind: allein die Schneegränze hängt nicht von der mittleren Temperatur des ganzen Jahres, sondern von der des heisse- sten Monats im Jahre ab. Am äussersten Ende der Bretagne fand ich vor einigen Jahren Pflanzen, welche sonst nur in südlicheren Breiten vorkommen: Laurus nobilis im Freien,
Nordwindes sein, der auch bei gröster Geschwindigkeit sich kalt nicht erhalten könte: vielleicht es eine Folge von der Ausdehnung der Dämpfe, wegen der grossen hygroskopischen Trokkenheit der Wüste: man hat die Beobachtung gemacht, dass wenn nasse Luft sich in trokne ergiest, so wird Kälte erregt: nun könte es sein, dass von obenher nässere Luftschichten in die troknen der Wüste geführt würden, und dass diese Vermi- schung das Thermometer so weit herabdrükte.
L. v. Buch und Wahlenberg haben uns schäzbare Bemer- kungen über das Küsten- und Kontinental-klima der skandinavischen Halbinsel gegeben. Von Alten ? bis zum Nordkap, welche 1½° auseinanderliegen, verändert sich die Schneegränze um 12100 Fus: an dem ersten Ort findet man Schnee in 3300 Fus Höhe, an dem 2ten in 2200 Fus obgleich ihre mittleren Temperaturen nicht ausserordentlich verschie- den sind: allein die Schneegränze hängt nicht von der mittleren Temperatur des ganzen Jahres, sondern von der des heisse- sten Monats im Jahre ab. Am äussersten Ende der Bretagne fand ich vor einigen Jahren Pflanzen, welche sonst nur in südlicheren Breiten vorkommen: Laurus nobilis im Freien,
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Nordwindes sein, der auch bei gröster Geschwindigkeit sich kalt
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der Dämpfe, wegen der grossen hygroskopischen Trokkenheit der
Wüste: man hat die Beobachtung gemacht, dass wenn nasse
Luft sich in trokne ergiest, so wird Kälte erregt: nun könte
es sein, dass von obenher nässere Luftschichten in die
troknen der Wüste geführt würden, und dass diese Vermi-
schung das Thermometer so weit herabdrükte.
L. v. Buch und Wahlenberg haben uns schäzbare Bemer-
kungen über das Küsten- und Kontinental-klima der
skandinavischen Halbinsel gegeben. Von Alten ? bis zum
Nordkap, welche 1½° auseinanderliegen, verändert sich die
Schneegränze um 1100 Fus: an dem ersten Ort findet man
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Temperatur des ganzen Jahres, sondern von der des heisse-
sten Monats im Jahre ab. Am äussersten Ende der Bretagne
fand ich vor einigen Jahren Pflanzen, welche sonst nur in
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 298v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/600>, abgerufen am 23.12.2024.
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