Kalifornien etwa ausnimt, in der Südsee eben so wenig Land nördlich, wie südlich vom Aequator, daher wird dehier der Wärmeaequator oder die Gränze der Passatwinde sehr genau mit dem physischen Aequator zusammenfal- len. Die Regelmässigkeit der Passatwinde wurde schon frühe bemerkt, aber ohne den Grund davon angeben zu können, von Dampere(?) 1666. Später gab Haldley eine vor- trefliche Abhandlung darüber. - Man findet die Pas- satwinde nicht immer in gleichen Höhen über der Erde: L. v. Buch in seiner Beschreibung der kanarischen Inseln macht auf diese Erscheinung aufmerksam; auf dem Pic von Teneriffa herscht meist Westwind, und alle hohen Berge (über 14000 Fus) welche den Tropengegenden nahe lie- gen, haben denselben Westwind. Bei einem Ausbruche des Vulkans von St. Vincent, 1812 fiel die Asche auf die Insel Barbados, welche im Osten davon liegt, und durch den Ost- wind niemals Regen oder Wolken erhält. Mit dieser auffallenden Erscheinung ist der rükkehrende Strom in der Höhe erwiesen, und die Theorie der Passatwinde durch
Kalifornien etwa ausnimt, in der Südsee eben so wenig Land nördlich, wie südlich vom Aequator, daher wird dehier der Wärmeaequator oder die Gränze der Passatwinde sehr genau mit dem physischen Aequator zusammenfal- len. Die Regelmässigkeit der Passatwinde wurde schon frühe bemerkt, aber ohne den Grund davon angeben zu können, von Dampère(?) 1666. Später gab Haldley eine vor- trefliche Abhandlung darüber. – Man findet die Pas- satwinde nicht immer in gleichen Höhen über der Erde: L. v. Buch in seiner Beschreibung der kanarischen Inseln macht auf diese Erscheinung aufmerksam; auf dem Pic von Teneriffa herscht meist Westwind, und alle hohen Berge (über 14000 Fus) welche den Tropengegenden nahe lie- gen, haben denselben Westwind. Bei einem Ausbruche des Vulkans von St. Vincent, 1812 fiel die Asche auf die Insel Barbados, welche im Osten davon liegt, und durch den Ost- wind niemals Regen oder Wolken erhält. Mit dieser auffallenden Erscheinung ist der rükkehrende Strom in der Höhe erwiesen, und die Theorie der Passatwinde durch
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="44"><p><pbfacs="#f0546"n="271v"/>
Kalifornien etwa ausnimt, in der Südsee eben so wenig<lb/>
Land nördlich, wie südlich vom Aequator, daher wird <subst><delrendition="#ow"><unclearreason="illegible"cert="high"resp="#CT">de</unclear></del><addplace="across">hi</add></subst>er<lb/>
der Wärmeaequator oder die Gränze der Passatwinde<lb/>
sehr genau mit dem physischen Aequator zusammenfal-<lb/>
len. Die Regelmässigkeit der Passatwinde wurde schon<lb/>
frühe bemerkt, aber ohne den Grund davon angeben zu<lb/>
können, von <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118670956 http://d-nb.info/gnd/118670956">Dampère</persName><metamark>(?)</metamark> 1666. Später gab <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Ha<subst><delrendition="#s">l</del><addplace="superlinear">d</add></subst>ley</persName> eine vor-<lb/>
trefliche Abhandlung darüber. – Man findet die Pas-<lb/>
satwinde nicht immer in gleichen Höhen über der Erde:<lb/><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. v. Buch</persName> in seiner Beschreibung der kanarischen Inseln<lb/>
macht auf diese Erscheinung aufmerksam; auf dem Pic<lb/>
von Teneriffa herscht meist Westwind, und alle hohen<lb/>
Berge (über 14000 Fus) welche den Tropengegenden nahe lie-<lb/>
gen, haben denselben Westwind. Bei einem Ausbruche des<lb/>
Vulkans von St. Vincent, 1812 fiel die Asche auf die Insel<lb/>
Barbados, welche <choice><sic>in</sic><corrresp="#CT">im</corr></choice> Osten davon liegt, und durch den Ost-<lb/>
wind niemals Regen oder Wolken erhält. Mit dieser<lb/>
auffallenden Erscheinung ist der rükkehrende Strom in der<lb/>
Höhe erwiesen, und die Theorie der Passatwinde durch<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[271v/0546]
Kalifornien etwa ausnimt, in der Südsee eben so wenig
Land nördlich, wie südlich vom Aequator, daher wird hier
der Wärmeaequator oder die Gränze der Passatwinde
sehr genau mit dem physischen Aequator zusammenfal-
len. Die Regelmässigkeit der Passatwinde wurde schon
frühe bemerkt, aber ohne den Grund davon angeben zu
können, von Dampère (?) 1666. Später gab Hadley eine vor-
trefliche Abhandlung darüber. – Man findet die Pas-
satwinde nicht immer in gleichen Höhen über der Erde:
L. v. Buch in seiner Beschreibung der kanarischen Inseln
macht auf diese Erscheinung aufmerksam; auf dem Pic
von Teneriffa herscht meist Westwind, und alle hohen
Berge (über 14000 Fus) welche den Tropengegenden nahe lie-
gen, haben denselben Westwind. Bei einem Ausbruche des
Vulkans von St. Vincent, 1812 fiel die Asche auf die Insel
Barbados, welche im Osten davon liegt, und durch den Ost-
wind niemals Regen oder Wolken erhält. Mit dieser
auffallenden Erscheinung ist der rükkehrende Strom in der
Höhe erwiesen, und die Theorie der Passatwinde durch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 271v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/546>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.