mum aber ist nicht immer unter dem Aequator, sondern oft höher oder tiefer; eine Kurve, welche man durch alle diese maxi- ma der Wärme legt, heist die Kurve der grösten Wärmen: die maxima entfernen sich vom Aequator nicht eigentlich nach den Jahreszeiten, sondern nach dem Stande der Sonne. Alle Schif- fer, welche seit 20-30 Jahren sich mit diesem Gegenstande abgaben, fanden dieselbe mittlere Temperatur: für das maximum der Wärme 24-241/2 Grad R. und dies ist so beständig und gleich- mässig, dass man die Thermometer danach berichtigen könte: wenn man nämlich bei einer Reise die den Aequator durch- schneidet, das Thermometer regelmässig beobachtet, so m wird man ein Zunehmen und Abnehmen bemerken: das maximum mus immer 24-241/2 Grad sein, die Skala mag nun zeigen, was sie will. Der dänische Offizier, HerrDirking, ein trefli- cher Beobachter, der sich 3 Jahr in der Südsee aufgehalten hat, entdekte das Maximum der Wärme beim Cap Boissacamo ? bei Panama mit 243/4° R.; es versteht sich, dass die Beo- bachtungen nicht bei Windstelle angestelt werden dürfen, son- dern wenn das Meer durch einen leichten Wind gekräu-
mum aber ist nicht immer unter dem Aequator, sondern oft höher oder tiefer; eine Kurve, welche man durch alle diese maxi- ma der Wärme legt, heist die Kurve der grösten Wärmen: die maxima entfernen sich vom Aequator nicht eigentlich nach den Jahreszeiten, sondern nach dem Stande der Sonne. Alle Schif- fer, welche seit 20–30 Jahren sich mit diesem Gegenstande abgaben, fanden dieselbe mittlere Temperatur: für das maximum der Wärme 24–24½ Grad R. und dies ist so beständig und gleich- mässig, dass man die Thermometer danach berichtigen könte: wenn man nämlich bei einer Reise die den Aequator durch- schneidet, das Thermometer regelmässig beobachtet, so m wird man ein Zunehmen und Abnehmen bemerken: das maximum mus immer 24–24½ Grad sein, die Skala mag nun zeigen, was sie will. Der dänische Offizier, HerrDirking, ein trefli- cher Beobachter, der sich 3 Jahr in der Südsee aufgehalten hat, entdekte das Maximum der Wärme beim Cap Boissacamo ? bei Panama mit 24¾° R.; es versteht sich, dass die Beo- bachtungen nicht bei Windstelle angestelt werden dürfen, son- dern wenn das Meer durch einen leichten Wind gekräu-
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="42"><p><pbfacs="#f0513"n="255r"/>
mum aber ist nicht immer unter dem Aequator, sondern oft<lb/>
höher oder tiefer; eine Kurve, welche man durch alle diese maxi-<lb/>
ma der Wärme legt, heist die Kurve der grösten Wärmen: die<lb/>
maxima entfernen sich vom Aequator nicht eigentlich nach den<lb/>
Jahreszeiten, sondern nach dem Stande der Sonne. Alle Schif-<lb/>
fer, welche seit 20–30 Jahren sich mit diesem Gegenstande<lb/>
abgaben, fanden dieselbe mittlere Temperatur: für das maximum der<lb/>
Wärme 24–24½ Grad R. und dies ist so beständig und gleich-<lb/>
mässig, dass man die Thermometer danach berichtigen könte:<lb/>
wenn man nämlich bei einer Reise die den Aequator durch-<lb/>
schneidet, das Thermometer regelmässig beobachtet, so <delrendition="#s">m</del> wird<lb/>
man ein Zunehmen und Abnehmen bemerken: das maximum<lb/>
mus immer 24–24½ Grad sein, die Skala mag nun zeigen,<lb/>
was sie will. Der dänische Offizier, <choice><abbr>Hr.</abbr><expanresp="#CT">Herr</expan></choice><persNameresp="#BF"ref="https://www.wikidata.org/wiki/Q12343570">Dirking</persName>, ein trefli-<lb/>
cher Beobachter, der sich 3 Jahr in der Südsee aufgehalten<lb/>
hat, entdekte das Maximum der Wärme beim Cap Boi<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#CT">ss</unclear>acamo <metamark>?</metamark><lb/>
bei Panama mit 24¾° R.<choice><sic/><corrresp="#CT">;</corr></choice> es versteht sich, dass die Beo-<lb/>
bachtungen nicht bei Windstelle angestelt werden dürfen, son-<lb/>
dern wenn das Meer durch einen leichten Wind gekräu-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[255r/0513]
mum aber ist nicht immer unter dem Aequator, sondern oft
höher oder tiefer; eine Kurve, welche man durch alle diese maxi-
ma der Wärme legt, heist die Kurve der grösten Wärmen: die
maxima entfernen sich vom Aequator nicht eigentlich nach den
Jahreszeiten, sondern nach dem Stande der Sonne. Alle Schif-
fer, welche seit 20–30 Jahren sich mit diesem Gegenstande
abgaben, fanden dieselbe mittlere Temperatur: für das maximum der
Wärme 24–24½ Grad R. und dies ist so beständig und gleich-
mässig, dass man die Thermometer danach berichtigen könte:
wenn man nämlich bei einer Reise die den Aequator durch-
schneidet, das Thermometer regelmässig beobachtet, so wird
man ein Zunehmen und Abnehmen bemerken: das maximum
mus immer 24–24½ Grad sein, die Skala mag nun zeigen,
was sie will. Der dänische Offizier, Hr. Dirking, ein trefli-
cher Beobachter, der sich 3 Jahr in der Südsee aufgehalten
hat, entdekte das Maximum der Wärme beim Cap Boissacamo ?
bei Panama mit 24¾° R.; es versteht sich, dass die Beo-
bachtungen nicht bei Windstelle angestelt werden dürfen, son-
dern wenn das Meer durch einen leichten Wind gekräu-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 255r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/513>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.