30 Fus höher ist als das Mittelmeer, daher ist eine Kanalverbindung durch Schleusen sehr möglich. Dagegen liegt das kaspische Meer be- deutend tiefer als das schwarze. Engelhardt und Parrow haben eine äusserst genaue doppelte Nivellirung zwischen dem Ausflus des Kuba und dem des Terek gemacht, wobei sie von 3 Meilen zu 3 Meilen ihre Barometer verglichen, und gefunden, dass das kaspische Meer 280 oder 324 Fus niedriger liegt. Neuere Untersuchungen, welche man darüber an- gestelt hat, sind lange nicht so genau: denn man hat dabei nicht bestimt, ob die Kapillarität in den Barometern gleich sgewirkt hat. Die Zweifel des HerrnPatzner gegen Engelhardts Messungen sind daher nicht gegründet; er fand indessen immer 200 Fus. Durch Vergleichungen von Barometerbe- obachtungen in Astrakan, Moskau und Petersburg hat man gefunden, dass auch die Ostsee um so viel höher liegt (nämlich 200 Fus) als das kaspische Meer, allein es ist vielmehr wahrscheinlich, dass das schwarze Meer etwas höher liegt als die Ostsee.
Auf die Sagen der Samothraken bauend, hatten die Alten ein ganzes Schleusensystem der Meere gegründet, wonach zuerst ein Durchbruch des schwarzen Meeres, dann des Mittelmeers erfolgt seien: die beiden grossen Schleusen lagen bei Byzanz und Kalpe.
Rennell (von dem die schöne Karte von Ostindien) hat sehr geistreiche theoretische Betrachtungen über die Höhe der beiden antillischen Meere
30 Fus höher ist als das Mittelmeer, daher ist eine Kanalverbindung durch Schleusen sehr möglich. Dagegen liegt das kaspische Meer be- deutend tiefer als das schwarze. Engelhardt und Parrow haben eine äusserst genaue doppelte Nivellirung zwischen dem Ausflus des Kuba und dem des Terek gemacht, wobei sie von 3 Meilen zu 3 Meilen ihre Barometer verglichen, und gefunden, dass das kaspische Meer 280 oder 324 Fus niedriger liegt. Neuere Untersuchungen, welche man darüber an- gestelt hat, sind lange nicht so genau: denn man hat dabei nicht bestimt, ob die Kapillarität in den Barometern gleich sgewirkt hat. Die Zweifel des HerrnPatzner gegen Engelhardts Messungen sind daher nicht gegründet; er fand indessen immer 200 Fus. Durch Vergleichungen von Barometerbe- obachtungen in Astrakan, Moskau und Petersburg hat man gefunden, dass auch die Ostsee um so viel höher liegt (nämlich 200 Fus) als das kaspische Meer, allein es ist vielmehr wahrscheinlich, dass das schwarze Meer etwas höher liegt als die Ostsee.
Auf die Sagen der Samothraken bauend, hatten die Alten ein ganzes Schleusensystem der Meere gegründet, wonach zuerst ein Durchbruch des schwarzen Meeres, dann des Mittelmeers erfolgt seien: die beiden grossen Schleusen lagen bei Byzanz und Kalpe.
Rennell (von dem die schöne Karte von Ostindien) hat sehr geistreiche theoretische Betrachtungen über die Höhe der beiden antillischen Meere
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30 Fus höher ist als das Mittelmeer, daher ist eine Kanalverbindung
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und dem des Terek gemacht, wobei sie von 3 Meilen zu 3 Meilen ihre
Barometer verglichen, und gefunden, dass das kaspische Meer 280 oder
324 Fus niedriger liegt. Neuere Untersuchungen, welche man darüber an-
gestelt hat, sind lange nicht so genau: denn man hat dabei nicht bestimt,
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des H. Patzner gegen Engelhardts Messungen sind daher nicht gegründet;
er fand indessen immer 200 Fus. Durch Vergleichungen von Barometerbe-
obachtungen in Astrakan, Moskau und Petersburg hat man gefunden,
dass auch die Ostsee um so viel höher liegt (nämlich 200 Fus) als das
kaspische Meer, allein es ist vielmehr wahrscheinlich, dass das schwarze
Meer etwas höher liegt als die Ostsee.
Auf die Sagen der Samothraken bauend, hatten die Alten ein ganzes
Schleusensystem der Meere gegründet, wonach zuerst ein Durchbruch
des schwarzen Meeres, dann des Mittelmeers erfolgt seien: die beiden
grossen Schleusen lagen bei Byzanz und Kalpe.
Rennell (von dem die schöne Karte von Ostindien) hat sehr geistreiche
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 228r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/459>, abgerufen am 23.12.2024.
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