ler, aber nicht auf die Höhen genommen haben; eben so wenig sind sie durch Herabrollen auf einer schiefen Fläche dahin ge- kommen: sondern L. v. Buch zeigte, dass der Stos der Wasser sie herübergebracht habe; und es hat sich, merkwürdig genug, in ganz neuer Zeit, 1818 im Wallis-thale ein ähnliches Faktum ereignet: es bildete sich ein See, der durch seine Gewalt einen Blok von 18 Fus Durchmesser bis mitten auf den Markt von Martigny absezte. Nach Mailand zu finden sich diese Blökke nur in den Thälern, die bis gegen die uranfängliche Kette hin- reichen, und auf der lombardischen Ebne fehlen sie ganz, welches mit der obigen Erklärung sehr gut stimt.
Die Blökke in den baltischen Wäldern, die sich von Rus- land bis Holland vorfinden, erstrekken sich südlich bis auf das Schlachtfeld von Lützen, und hören auf, wo sich eine andre Gebirgsformazion nähert. Sie liegen nicht in der Ebne, sondern auf gewissen Höhen, die für diese Gegenden bedeutend sind. Der Markgrafenstein bei Fürstenwalde, aus dem auf Seiner Majestät des Königs Befehl eine Granit-vase von 28 Fus Durchmesser für das Museum wird gearbeitet werden, liegt nach Hofmanns Messung 460 Fus über dem Meere; - in Meklenburg findet
ler, aber nicht auf die Höhen genommen haben; eben so wenig sind sie durch Herabrollen auf einer schiefen Fläche dahin ge- kommen: sondern L. v. Buch zeigte, dass der Stos der Wasser sie herübergebracht habe; und es hat sich, merkwürdig genug, in ganz neuer Zeit, 1818 im Wallis-thale ein ähnliches Faktum ereignet: es bildete sich ein See, der durch seine Gewalt einen Blok von 18 Fus Durchmesser bis mitten auf den Markt von Martigny absezte. Nach Mailand zu finden sich diese Blökke nur in den Thälern, die bis gegen die uranfängliche Kette hin- reichen, und auf der lombardischen Ebne fehlen sie ganz, welches mit der obigen Erklärung sehr gut stimt.
Die Blökke in den baltischen Wäldern, die sich von Rus- land bis Holland vorfinden, erstrekken sich südlich bis auf das Schlachtfeld von Lützen, und hören auf, wo sich eine andre Gebirgsformazion nähert. Sie liegen nicht in der Ebne, sondern auf gewissen Höhen, die für diese Gegenden bedeutend sind. Der Markgrafenstein bei Fürstenwalde, aus dem auf Seiner Majestät des Königs Befehl eine Granit-vase von 28 Fus Durchmesser für das Museum wird gearbeitet werden, liegt nach Hofmanns Messung 460 Fus über dem Meere; – in Meklenburg findet
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="37"><p><pbfacs="#f0443"n="220r"/>
ler, aber nicht auf die Höhen genommen haben; eben so wenig<lb/>
sind sie durch Herabrollen auf einer schiefen Fläche dahin ge-<lb/>
kommen: sondern <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. v. Buch</persName> zeigte, dass der Stos der Wasser sie<lb/>
herübergebracht habe; und es hat sich, merkwürdig genug, in<lb/>
ganz neuer Zeit, 1818 im Wallis-thale ein ähnliches Faktum<lb/>
ereignet: es bildete sich ein See, der durch seine Gewalt einen<lb/>
Blok von 18 Fus Durchmesser bis mitten auf den Markt von<lb/>
Martigny absezte. Nach Mailand zu finden sich diese Blökke<lb/>
nur in den Thälern, die bis gegen die uranfängliche Kette hin-<lb/>
reichen, und auf der lombardischen Ebne fehlen sie ganz,<lb/>
welches mit der obigen Erklärung sehr gut stimt.</p><lb/><p>Die Blökke in den baltischen Wäldern, die sich von Rus-<lb/>
land bis Holland vorfinden, erstrekken sich südlich bis auf das<lb/>
Schlachtfeld von Lützen, und hören auf, wo sich eine andre<lb/>
Gebirgsformazion nähert. Sie liegen nicht in der Ebne, sondern<lb/>
auf gewissen Höhen, die für diese Gegenden bedeutend sind. Der<lb/>
Markgrafenstein bei Fürstenwalde, aus dem auf <choice><abbr>S<hirendition="#sup #u">r</hi></abbr><expanresp="#CT">Seiner</expan></choice> Majestät<lb/>
des Königs Befehl eine Granit-vase von 28 Fus Durchmesser<lb/>
für das Museum wird gearbeitet werden, liegt nach Hofmanns<lb/>
Messung 460 Fus über dem Meere; – in Meklenburg findet<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[220r/0443]
ler, aber nicht auf die Höhen genommen haben; eben so wenig
sind sie durch Herabrollen auf einer schiefen Fläche dahin ge-
kommen: sondern L. v. Buch zeigte, dass der Stos der Wasser sie
herübergebracht habe; und es hat sich, merkwürdig genug, in
ganz neuer Zeit, 1818 im Wallis-thale ein ähnliches Faktum
ereignet: es bildete sich ein See, der durch seine Gewalt einen
Blok von 18 Fus Durchmesser bis mitten auf den Markt von
Martigny absezte. Nach Mailand zu finden sich diese Blökke
nur in den Thälern, die bis gegen die uranfängliche Kette hin-
reichen, und auf der lombardischen Ebne fehlen sie ganz,
welches mit der obigen Erklärung sehr gut stimt.
Die Blökke in den baltischen Wäldern, die sich von Rus-
land bis Holland vorfinden, erstrekken sich südlich bis auf das
Schlachtfeld von Lützen, und hören auf, wo sich eine andre
Gebirgsformazion nähert. Sie liegen nicht in der Ebne, sondern
auf gewissen Höhen, die für diese Gegenden bedeutend sind. Der
Markgrafenstein bei Fürstenwalde, aus dem auf Sr Majestät
des Königs Befehl eine Granit-vase von 28 Fus Durchmesser
für das Museum wird gearbeitet werden, liegt nach Hofmanns
Messung 460 Fus über dem Meere; – in Meklenburg findet
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 220r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/443>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.