findet; - einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino- zeros, neue Spezies vom Nilpferd pp. - einen solchen ungeheu- ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon 1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük- ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte Adams, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5-6 Jahre, ehe das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun- de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten die Jakuten an Adams, dass das Thier frei sei, und nun wurden endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver- muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne Elephanten pp. gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr- scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der kalten Zone gelebt haben: so findet man doch neben den Überresten
findet; – einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino- zeros, neue Spezies vom Nilpferd pp. – einen solchen ungeheu- ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon 1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük- ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte Adams, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5–6 Jahre, ehe das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun- de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten die Jakuten an Adams, dass das Thier frei sei, und nun wurden endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver- muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne Elephanten pp. gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr- scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der kalten Zone gelebt haben: so findet man doch neben den Überresten
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="36"><p><pbfacs="#f0433"n="215r"/>
findet; – einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino-<lb/>
zeros, neue Spezies vom Nilpferd <choice><orig>pp</orig><regresp="#CT">pp.</reg></choice>– einen solchen ungeheu-<lb/>
ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon<lb/>
1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük-<lb/>
ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte<lb/><hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-12017507X http://d-nb.info/gnd/12017507X">Adams</persName></hi>, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf<lb/>
einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit<lb/>
einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5–6 Jahre, ehe<lb/>
das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun-<lb/>
de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten<lb/>
die Jakuten an <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-12017507X http://d-nb.info/gnd/12017507X">Adams</persName>, dass das Thier frei sei, und nun wurden<lb/>
endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die<lb/>
Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll<lb/>
langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver-<lb/>
muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden<lb/>
sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne<lb/>
Elephanten <choice><orig>pp</orig><regresp="#CT">pp.</reg></choice> gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr-<lb/>
scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der<lb/>
kalten Zone gelebt haben: so findet man doch neben den Überresten<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[215r/0433]
findet; – einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino-
zeros, neue Spezies vom Nilpferd pp – einen solchen ungeheu-
ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon
1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük-
ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte
Adams, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf
einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit
einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5–6 Jahre, ehe
das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun-
de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten
die Jakuten an Adams, dass das Thier frei sei, und nun wurden
endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die
Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll
langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver-
muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden
sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne
Elephanten pp gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr-
scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der
kalten Zone gelebt haben: so findet man doch neben den Überresten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 215r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/433>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.