als Granit, Syenit, Glimmerschiefer. Dieses findet man besonders in den alten Ausbrüchen des Vesuv, im Fosso de' Cervi pp., auch auf Palma bemerkte L. v. Buch solche Fündlinge, die aus gros- ser Tiefe heraufgekommen sein müssen: diese Massen sind oft in die Lava eingebakken, wie ich dies häufig beim Jorullo wahr- nahm.
2, Veränderung, die das Gestein erleidet: so wird der dichte Kalkstein der Apenninen vom Vesuv in parischen Marmor oder in Dolomit verwandelt.
3, Hervorbringung von Lava, welche sich unter dem Drukke des Meeres als Lavaschicht, unter dem geringeren der Athmosphäre als Lavastrom zeigt. Die Tiefe des Ausbruchs bedingt die Stärke des Stroms, und die Höhe wird durch die Natur der Masse selbst bestimt, welches sehr merkwürdig und beachtenswerth ist. L. v. Buch machte diese Bemerkung zuerst auf den kanarischen Inseln. Die Obsidiane haben einen geringeren Druk nöthig, als die Laven. Aus dem Trachyt entsteht der Obsidian, aus diesem der Bimsstein, und viele Vulkane verwandeln den Bimsstein noch in Asche. Der Ätna hat weder Obsidian noch Bimsstein. -
als Granit, Syenit, Glimmerschiefer. Dieses findet man besonders in den alten Ausbrüchen des Vesuv, im Fosso de’ Cervi pp., auch auf Palma bemerkte L. v. Buch solche Fündlinge, die aus gros- ser Tiefe heraufgekommen sein müssen: diese Massen sind oft in die Lava eingebakken, wie ich dies häufig beim Jorullo wahr- nahm.
2, Veränderung, die das Gestein erleidet: so wird der dichte Kalkstein der Apenninen vom Vesuv in parischen Marmor oder in Dolomit verwandelt.
3, Hervorbringung von Lava, welche sich unter dem Drukke des Meeres als Lavaschicht, unter dem geringeren der Athmosphäre als Lavastrom zeigt. Die Tiefe des Ausbruchs bedingt die Stärke des Stroms, und die Höhe wird durch die Natur der Masse selbst bestimt, welches sehr merkwürdig und beachtenswerth ist. L. v. Buch machte diese Bemerkung zuerst auf den kanarischen Inseln. Die Obsidiane haben einen geringeren Druk nöthig, als die Laven. Aus dem Trachyt entsteht der Obsidian, aus diesem der Bimsstein, und viele Vulkane verwandeln den Bimsstein noch in Asche. Der Ätna hat weder Obsidian noch Bimsstein. –
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[207r/0417]
als Granit, Syenit, Glimmerschiefer. Dieses findet man besonders
in den alten Ausbrüchen des Vesuv, im Fosso de’ Cervi pp, auch
auf Palma bemerkte L. v. Buch solche Fündlinge, die aus gros-
ser Tiefe heraufgekommen sein müssen: diese Massen sind oft
in die Lava eingebakken, wie ich dies häufig beim Jorullo wahr-
nahm.
2, Veränderung, die das Gestein erleidet: so wird der dichte
Kalkstein der Apenninen vom Vesuv in parischen Marmor
oder in Dolomit verwandelt.
3, Hervorbringung von Lava, welche sich unter dem Drukke des
Meeres als Lavaschicht, unter dem geringeren der Athmosphäre
als Lavastrom zeigt. Die Tiefe des Ausbruchs bedingt die Stärke
des Stroms, und die Höhe wird durch die Natur der Masse
selbst bestimt, welches sehr merkwürdig und beachtenswerth ist.
L. v. Buch machte diese Bemerkung zuerst auf den kanarischen
Inseln. Die Obsidiane haben einen geringeren Druk nöthig, als
die Laven. Aus dem Trachyt entsteht der Obsidian, aus diesem
der Bimstein, und viele Vulkane verwandeln den Bimstein noch
in Asche. Der Ätna hat weder Obsidian noch Bimstein. –
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 207r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/417>, abgerufen am 23.11.2024.
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