hingestellt, aber keines derselben hat das Wasser verschüttet.
2, Lavenausbruch, der an den Seiten des Berges herabfliest.
3, Rauch- und Aschenauswurf: dieser bildet sich wie ein grosses Gewölbe, erzeugt eine starke elektrische Spannung und ein vulka- nisches Gewitter, daher Blize, Regen und Wasserströme aus dem Vulkan aufgeschleudert.
4, Ausbruch der Moffetten von kohlensaurem Gase: eine solche führte wahrscheinlich den Tod des älteren Plinius herbei. Früher hatte man den Vesuv nur nach einer Vermuthung des Vitruvius für einen Vulkan gehalten aber 79 nach Chr. erfolgte der gewal- tige Ausbruch, der Pompeji und Herculanum verschüttete, und dem Plinius das Leben kostete. Nachher ruhte er wieder eine lange Zeit, so dass Braccini sagt, man habe Holz aus dem Krater geholt, der ganz überwachsen war. Der Ausbruch von 1500 ist unsicher: aber 1631, nach 3 Jahrhunderten Ruhe, fängt er wieder an zu speien, und seitdem folgen sich die Ausbrüche in sehr schnellen Perioden.
Wo die Vulkane in den ewigen Schnee hineinreichen, unter den Tropen auf der Andeskette bei 2450 Toisen Höhe - da zeigen sich eigne Phänomene: es erfolgt nämlich bei den Ausbrüchen ein Auswurf von vielen 1000 todter Fische, die aus dem Vulkan
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hingestellt, aber keines derselben hat das Wasser verschüttet.
2, Lavenausbruch, der an den Seiten des Berges herabfliest.
3, Rauch- und Aschenauswurf: dieser bildet sich wie ein grosses Gewölbe, erzeugt eine starke elektrische Spannung und ein vulka- nisches Gewitter, daher Blize, Regen und Wasserströme aus dem Vulkan aufgeschleudert.
4, Ausbruch der Moffetten von kohlensaurem Gase: eine solche führte wahrscheinlich den Tod des älteren Plinius herbei. Früher hatte man den Vesuv nur nach einer Vermuthung des Vitruvius für einen Vulkan gehalten aber 79 nach Chr. erfolgte der gewal- tige Ausbruch, der Pompeji und Herculanum verschüttete, und dem Plinius das Leben kostete. Nachher ruhte er wieder eine lange Zeit, so dass Braccini sagt, man habe Holz aus dem Krater geholt, der ganz überwachsen war. Der Ausbruch von 1500 ist unsicher: aber 1631, nach 3 Jahrhunderten Ruhe, fängt er wieder an zu speien, und seitdem folgen sich die Ausbrüche in sehr schnellen Perioden.
Wo die Vulkane in den ewigen Schnee hineinreichen, unter den Tropen auf der Andeskette bei 2450 Toisen Höhe – da zeigen sich eigne Phänomene: es erfolgt nämlich bei den Ausbrüchen ein Auswurf von vielen 1000 todter Fische, die aus dem Vulkan
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hingestellt, aber keines derselben hat das Wasser verschüttet.
2, Lavenausbruch, der an den Seiten des Berges herabfliest.
3, Rauch- und Aschenauswurf: dieser bildet sich wie ein grosses
Gewölbe, erzeugt eine starke elektrische Spannung und ein vulka-
nisches Gewitter, daher Blize, Regen und Wasserströme aus dem
Vulkan aufgeschleudert.
4, Ausbruch der Moffetten von kohlensaurem Gase: eine solche
führte wahrscheinlich den Tod des älteren Plinius herbei. Früher
hatte man den Vesuv nur nach einer Vermuthung des Vitruvius
für einen Vulkan gehalten aber 79 nach Chr. erfolgte der gewal-
tige Ausbruch, der Pompeji u Herculanum verschüttete, und dem
Plinius das Leben kostete. Nachher ruhte er wieder eine lange
Zeit, so dass Braccini sagt, man habe Holz aus dem Krater geholt,
der ganz überwachsen war. Der Ausbruch von 1500 ist unsicher:
aber 1631, nach 3 Jahrh. Ruhe, fängt er wieder an zu speien,
und seitdem folgen sich die Ausbrüche in sehr schnellen Perioden.
Wo die Vulkane in den ewigen Schnee hineinreichen, unter den
Tropen auf der Andeskette bei 2450 Toisen Höhe – da zeigen
sich eigne Phänomene: es erfolgt nämlich bei den Ausbrüchen
ein Auswurf von vielen 1000 todter Fische, die aus dem Vulkan
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 206r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/415>, abgerufen am 21.11.2024.
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