wenigstens kann ein Eindringen des Wassers in die Vulkane der Grund nicht sein.
Der Monte nuovo entstand 1538 in den phlegräischen Feldern bei Neapel: ich habe selbst Gelegenheit gehabt mich zu über- zeugen, dass er nichts ist als ein Schlakkenhügel, und ich ent- dekte auch einen sehr kleinen Ergus von Lava. Da nun ganz neuerlich in Ischia ein Erdbeben gewesen ist, so wäre es sehr möglich, dass das vulkanische Feuer sich auf kurze Zeit (viel- leicht auf einige Jahrhunderte) von dem Vesuv weg nach der Gegend des Epomeo zöge, von dem wir wissen, dass er 1302 einen heftigen Ausbruch gehabt hat. (Beste Beschreibung des Epo- meo von L. von Buch.)
Höchst merkwürdig ist die Entstehung des mexikanischen Vulkans Xorullo, 1759. Er liegt in einer schönen Hochebne, wo Basalt und Trachyt in der Nähe sind, also auf vulkani- sche Mächte hindeuten. Früher waren hier reiche Indigo- und Kaffeepflanzungen, deren Pfleger in leichten Schilf- und Mooshütten wohnten. Sie hörten zuerst einen unterir- dischen Donner; sahen dass die Erde sich in Klüfte spaltete, aus welchen Bimssteine und andre leichte Materien hervor-
wenigstens kann ein Eindringen des Wassers in die Vulkane der Grund nicht sein.
Der Monte nuovo entstand 1538 in den phlegräischen Feldern bei Neapel: ich habe selbst Gelegenheit gehabt mich zu über- zeugen, dass er nichts ist als ein Schlakkenhügel, und ich ent- dekte auch einen sehr kleinen Ergus von Lava. Da nun ganz neuerlich in Ischia ein Erdbeben gewesen ist, so wäre es sehr möglich, dass das vulkanische Feuer sich auf kurze Zeit (viel- leicht auf einige Jahrhunderte) von dem Vesuv weg nach der Gegend des Epomeo zöge, von dem wir wissen, dass er 1302 einen heftigen Ausbruch gehabt hat. (Beste Beschreibung des Epo- meo von L. von Buch.)
Höchst merkwürdig ist die Entstehung des mexikanischen Vulkans Xorullo, 1759. Er liegt in einer schönen Hochebne, wo Basalt und Trachyt in der Nähe sind, also auf vulkani- sche Mächte hindeuten. Früher waren hier reiche Indigo- und Kaffeepflanzungen, deren Pfleger in leichten Schilf- und Mooshütten wohnten. Sie hörten zuerst einen unterir- dischen Donner; sahen dass die Erde sich in Klüfte spaltete, aus welchen Bimssteine und andre leichte Materien hervor-
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[200r/0403]
wenigstens kann ein Eindringen des Wassers in die Vulkane der
Grund nicht sein.
Der Monte nuovo entstand 1538 in den phlegräischen Feldern
bei Neapel: ich habe selbst Gelegenheit gehabt mich zu über-
zeugen, dass er nichts ist als ein Schlakkenhügel, und ich ent-
dekte auch einen sehr kleinen Ergus von Lava. Da nun ganz
neuerlich in Ischia ein Erdbeben gewesen ist, so wäre es sehr
möglich, dass das vulkanische Feuer sich auf kurze Zeit (viel-
leicht auf einige Jahrhunderte) von dem Vesuv weg nach der
Gegend des Epomeo zöge, von dem wir wissen, dass er 1302 einen
heftigen Ausbruch gehabt hat. (Beste Beschreibung des Epo-
meo von L. von Buch.)
Höchst merkwürdig ist die Entstehung des mexikanischen
Vulkans Xorullo, 1759. Er liegt in einer schönen Hochebne,
wo Basalt und Trachyt in der Nähe sind, also auf vulkani-
sche Mächte hindeuten. Früher waren hier reiche Indigo
und Kaffeepflanzungen, deren Pfleger in leichten Schilf-
und Mooshütten wohnten. Sie hörten zuerst einen unterir-
dischen Donner; sahen dass die Erde sich in Klüfte spaltete,
aus welchen Bimsteine und andre leichte Materien hervor-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 200r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/403>, abgerufen am 23.12.2024.
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