in den Eingeweiden des europäischen Rehes und der afri- kanischen Gazelle.
Kehren wir nun zu den Pflanzenanfängen in's be- sondere zurük, so müssen wir zuerst auf den rothen Schnee des Polareises aufmerksam machen, welcher aus jenen nördlichen Regionen zu uns gebracht, mehrere Jahre in England ausgehalten hat. Man fand, dass die rothe Farbe von nichts anderem herrühre, als von klei- nen organischen Körnern: anfangs nante man sie: Uredo noivalis, später gab ihr der grosse Brown den Namen: Tremella nivea: dieser ThierPilz vegetirt tief unter dem Gefrierpunkt, und ist fast immer von Schnee ein- geschlossen; man entdekte nun auch dieselben Thiereähnliche Bildungen an andern Orten in England und Frankreich, und eine andre Art, von Usneen welche sich in Quellen von 60-68° Reaumur Hize aufhalten. Es giebt kaum einen grösseren Kontrast, als zwischen diesen mikroskopischen Gegenständen, als den Anfängen der vegetabilen und animalen Natur, und den Riesenprodukten der heissen Zone, unter denen sich
in den Eingeweiden des europäischen Rehes und der afri- kanischen Gazelle.
Kehren wir nun zu den Pflanzenanfängen in’s be- sondere zurük, so müssen wir zuerst auf den rothen Schnee des Polareises aufmerksam machen, welcher aus jenen nördlichen Regionen zu uns gebracht, mehrere Jahre in England ausgehalten hat. Man fand, dass die rothe Farbe von nichts anderem herrühre, als von klei- nen organischen Körnern: anfangs nante man sie: Uredo noivalis, später gab ihr der grosse Brown den Namen: Tremella nivea: dieser ThierPilz vegetirt tief unter dem Gefrierpunkt, und ist fast immer von Schnee ein- geschlossen; man entdekte nun auch dieselben Thiereähnliche Bildungen an andern Orten in England und Frankreich, und eine andre Art, ⎡von Usneen welche sich in Quellen von 60–68° Reaumur Hize aufhälten. Es giebt kaum einen grösseren Kontrast, als zwischen diesen mikroskopischen Gegenständen, als den Anfängen der vegetabilen und animalen Natur, und den Riesenprodukten der heissen Zone, unter denen sich
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[18v/0040]
in den Eingeweiden des europäischen Rehes und der afri-
kanischen Gazelle.
Kehren wir nun zu den Pflanzenanfängen in’s be-
sondere zurük, so müssen wir zuerst auf den rothen
Schnee des Polareises aufmerksam machen, welcher aus
jenen nördlichen Regionen zu uns gebracht, mehrere
Jahre in England ausgehalten hat. Man fand, dass die
rothe Farbe von nichts anderem herrühre, als von klei-
nen organischen Körnern: anfangs nante man sie:
Uredo nivalis, später gab ihr der grosse Brown den
Namen: Tremella nivea: dieser Pilz vegetirt tief unter
dem Gefrierpunkt, und ist fast immer von Schnee ein-
geschlossen; man entdekte nun auch ähnliche Bildungen
an andern Orten in England und Frankreich, und eine
andre Art, von Usneen welche sich in Quellen von 60–68° Reaumur
Hize aufhält. Es giebt kaum einen grösseren Kontrast,
als zwischen diesen mikroskopischen Gegenständen, als
den Anfängen der vegetabilen und animalen Natur, und
den Riesenprodukten der heissen Zone, unter denen sich
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 18v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/40>, abgerufen am 23.12.2024.
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