Lithion. Struve und Soltmann haben viele analysirt, und bilden sie nach, ja selbst den schwierigen Karlsbader Spru- del. Faraday hat diese Wasser analysirt, und keinen Un- terschied gegen die natürlichen gefunden.
Die Einwendungen, welche man gegen diese Vvolkomne Nach- bildung der Heilquellen gemacht hat, beziehn sich mei- stens auf Begriffe, die nicht zur Klarheit gekommen sind, indem man behauptete, dass ausser den sichtbaren Bestand- theilen auch noch unsichtbare vorhanden seien. Dass die künstlichen Wasser schneller ihre Wärme verlieren, als die natürlichen, ist nicht gegründet: man hat darüber genaue Versuche von 1 zu 1 Grad des Thermometers angestelt. In Wisbaden will man in dieser Hinsicht wunderbare Versuche an- gestelt, und gefunden haben, dass man die natürlichen Was- ser bei 58° R. in den Mund nehmen könne, ohne sich zu verbrennen; est ist aber erwiesen, dass man sich schon bei 41-42° R. stark verbrent. Auch wolte man mit dem vor- treflichen Schweigger und Poggendorfschen Multiplikator Versuche in künstlichen Wässern gemacht, und eine Abweichung
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Lithion. Struve und Soltmann haben viele analysirt, und bilden sie nach, ja selbst den schwierigen Karlsbader Spru- del. Faraday hat diese Wasser analysirt, und keinen Un- terschied gegen die natürlichen gefunden.
Die Einwendungen, welche man gegen diese Vvolkomne Nach- bildung der Heilquellen gemacht hat, beziehn sich mei- stens auf Begriffe, die nicht zur Klarheit gekommen sind, indem man behauptete, dass ausser den sichtbaren Bestand- theilen auch noch unsichtbare vorhanden seien. Dass die künstlichen Wasser schneller ihre Wärme verlieren, als die natürlichen, ist nicht gegründet: man hat darüber genaue Versuche von 1 zu 1 Grad des Thermometers angestelt. In Wisbaden will man in dieser Hinsicht wunderbare Versuche an- gestelt, und gefunden haben, dass man die natürlichen Was- ser bei 58° R. in den Mund nehmen könne, ohne sich zu verbrennen; est ist aber erwiesen, dass man sich schon bei 41–42° R. stark verbrent. Auch wolte man mit dem vor- treflichen Schweigger und Poggendorfschen Multiplikator Versuche in künstlichen Wässern gemacht, und eine Abweichung
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[190r/0383]
48.
Lithion. Struve und Soltmann haben viele analysirt, und
bilden sie nach, ja selbst den schwierigen Karlsbader Spru-
del. Faraday hat diese Wasser analysirt, und keinen Un-
terschied gegen die natürlichen gefunden.
Die Einwendungen, welche man gegen diese volkomne Nach-
bildung der Heilquellen gemacht hat, beziehn sich mei-
stens auf Begriffe, die nicht zur Klarheit gekommen sind,
indem man behauptete, dass ausser den sichtbaren Bestand-
theilen auch noch unsichtbare vorhanden seien. Dass die
künstlichen Wasser schneller ihre Wärme verlieren, als die
natürlichen, ist nicht gegründet: man hat darüber genaue
Versuche von 1 zu 1 Grad des Thermometers angestelt. In
Wisbaden will man in dieser Hinsicht wunderbare Versuche an-
gestelt, und gefunden haben, dass man die natürlichen Was-
ser bei 58° R. in den Mund nehmen könne, ohne sich zu
verbrennen; es ist aber erwiesen, dass man sich schon bei
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 190r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/383>, abgerufen am 23.11.2024.
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