der geschaffenen Welt, eine grosse Ungewisheit herrscht. Unendlich viel Versuche hat man über die sogenante Priest- leysche Materie, die Oszillatorien, Lamelliten, Infusorien pp.angestellt, und es hat noch nicht einmal bestimt werden können, ob diese Uranfänge sich in eine vegetabilische oderund animalische Masse scheiden lassen, oder ob die animalische durch eine grosse Anhäufung von vegetabilischer entstehe. Dies ist der schwie- rigste Theil der Naturgeschichte, weil er nur auf mikro- skopischen Untersuchungen beruht, wobei der Übelstand eintrit, dass der eine etwas ganz anderes sieht, als der andre, und dass Laien fast gar nichts von dem sehn, was den Adepten deutlich ist: indessen können wir hier unbedingt den Män- nern trauen, die sich so lange mit diesen Gegenständen be- schäftigt haben. Bory de St Vincent hat in neuster Zeit der gröste Verdienst, und Latreille hat in seiner Naturgeschichte diese mikroskopischen Thiere als ein 4tes Naturreich aufgenommen.
Man glaubte früher, dass zur Hervorbringung jedes animalischen Lebens Licht erforderlich sei. Lavoisier erklärte daher auf eine geistreiche Art die Fabel des
der geschaffenen Welt, eine grosse Ungewisheit herrscht. Unendlich viel Versuche hat man über die sogenante Priest- leysche Materie, die Oszillatorien, Lamelliten, Infusorien pp.angestellt, und es hat noch nicht einmal bestimt werden können, ob diese Uranfänge sich in eine vegetabilische oderund animalische Masse scheiden lassen, oder ob die animalische durch eine grosse Anhäufung von vegetabilischer entstehe. Dies ist der schwie- rigste Theil der Naturgeschichte, weil er nur auf mikro- skopischen Untersuchungen beruht, wobei der Übelstand eintrit, dass der eine etwas ganz anderes sieht, als der andre, und dass Laien fast gar nichts von dem sehn, was den Adepten deutlich ist: indessen können wir hier unbedingt den Män- nern trauen, die sich so lange mit diesen Gegenständen be- schäftigt haben. Bory de St Vincent hat in neuster Zeit der gröste Verdienst, und Latreille hat in seiner Naturgeschichte diese mikroskopischen Thiere als ein 4tes Naturreich aufgenommen.
Man glaubte früher, dass zur Hervorbringung jedes animalischen Lebens Licht erforderlich sei. Lavoisier erklärte daher auf eine geistreiche Art die Fabel des
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[17v/0038]
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Unendlich viel Versuche hat man über die sogenante Priest-
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und es hat noch nicht einmal bestimt werden können, ob
diese Uranfänge sich in eine vegetabilische und animalische
Masse scheiden lassen, oder ob die animalische durch eine grosse
Anhäufung von vegetabilischer entstehe. Dies ist der schwie-
rigste Theil der Naturgeschichte, weil er nur auf mikro-
skopischen Untersuchungen beruht, wobei der Übelstand
eintrit, dass der eine etwas ganz anderes sieht, als der andre,
und dass Laien fast gar nichts von dem sehn, was den Adepten
deutlich ist: indessen können wir hier unbedingt den Män-
nern trauen, die sich so lange mit diesen Gegenständen be-
schäftigt haben. Bory de St Vincent hat in neuster
Zeit der gröste Verdienst, und Latreille hat in seiner
Naturgeschichte diese mikroskopischen Thiere als ein
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 17v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/38>, abgerufen am 23.12.2024.
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