In Bogota hat sich seit 6-8 Monaten eine solche Öfnung gebildet, und die Stadt ist, nach den Nachrichten, welche ich von HerrnBoussingault erhalten habe, durchaus der Zerstörung preisge- geben.
Auch Flammen und Rauch sieht man bei Erdbeben häufig aus der Erde aufsteigen, aber nicht immer. Sehr heftig waren sie 1755 in Lissabon, wo ein grosser Theil von beiden Küsten des atlantischen Meeres die Erschütterung fühlte: das Meer wich an den Antillen zurük, und in Böhmen merkte man einen Einflus auf die Heil- quellen; auch in Cumana 1789 sah man Flammen.
Oft werden grosse Hügel aus der Erde hervorgehoben, die bei den Spanier moja hieeissen: man hielt sie lange für verwitterten Por- phyr: aber die Untersuchungen von Klaproth u[n]d neuerdings von G. Rose haben bewiesen, dass sie zum Theil aus gekohltem Wasserstof- gas bestehn; also eine vegetabilische Substanz sind;: dies beweiset uns, dass nicht alle vegetabilischen Substanzen einen organischen Ursprung haben.
Ob Elektrizität bei den Erdbeben frei wird, ist zweifelhaft: wenig- stens kann man behaupten, dass es nicht immer der Fall ist. In Quito, wokann man, wenn die Erdbeben einmal angefangen haben, ganz sicher darauf rechnen, dass mehrere in einer kurzen Zeit folgen werden: ich habe daher unter freiem Himmel viele Versuche angestelt,
In Bogotà hat sich seit 6–8 Monaten eine solche Öfnung gebildet, und die Stadt ist, nach den Nachrichten, welche ich von HerrnBoussingault erhalten habe, durchaus der Zerstörung preisge- geben.
Auch Flammen und Rauch sieht man bei Erdbeben häufig aus der Erde aufsteigen, aber nicht immer. Sehr heftig waren sie 1755 in Lissabon, wo ein grosser Theil von beiden Küsten des atlantischen Meeres die Erschütterung fühlte: das Meer wich an den Antillen zurük, und in Böhmen merkte man einen Einflus auf die Heil- quellen; auch in Cumanà 1789 sah man Flammen.
Oft werden grosse Hügel aus der Erde hervorgehoben, die bei den Spanier moja hieeissen: man hielt sie lange für verwitterten Por- phyr: aber die Untersuchungen von Klaproth u[n]d neuerdings von G. Rose haben bewiesen, dass sie zum Theil aus gekohltem Wasserstof- gas bestehn; also eine vegetabilische Substanz sind;: dies beweiset uns, dass nicht alle vegetabilischen Substanzen einen organischen Ursprung haben.
Ob Elektrizität bei den Erdbeben frei wird, ist zweifelhaft: wenig- stens kann man behaupten, dass es nicht immer der Fall ist. In Quito, wokann man, wenn die Erdbeben einmal angefangen haben, ganz sicher darauf rechnen, dass mehrere in einer kurzen Zeit folgen werden: ich habe daher unter freiem Himmel viele Versuche angestelt,
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[187r/0377]
In Bogotà hat sich seit 6–8 Monaten eine solche Öfnung
gebildet, und die Stadt ist, nach den Nachrichten, welche ich von
Hrn. Boussingault erhalten habe, durchaus der Zerstörung preisge-
geben.
Auch Flammen und Rauch sieht man bei Erdbeben häufig aus
der Erde aufsteigen, aber nicht immer. Sehr heftig waren sie 1755
in Lissabon, wo ein grosser Theil von beiden Küsten des atlantischen
Meeres die Erschütterung fühlte: das Meer wich an den Antillen
zurük, und in Böhmen merkte man einen Einflus auf die Heil-
quellen; auch in Cumanà 1789 sah man Flammen.
Oft werden grosse Hügel aus der Erde hervorgehoben, die bei den
Spanier moja heissen: man hielt sie lange für verwitterten Por-
phyr: aber die Untersuchungen von Klaproth und neuerdings von
G. Rose haben bewiesen, dass sie zum Theil aus gekohltem Wasserstof-
gas bestehn; also eine vegetabilische Substanz sind: dies beweiset uns,
dass nicht alle vegetabil. Substanzen einen organischen Ursprung haben.
Ob Elektrizität bei den Erdbeben frei wird, ist zweifelhaft: wenig-
stens kann man behaupten, dass es nicht immer der Fall ist.
In Quito, kann man, wenn die Erdbeben einmal angefangen haben, ganz
sicher darauf rechnen, dass mehrere in einer kurzen Zeit folgen
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 187r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/377>, abgerufen am 23.12.2024.
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