mal geringer als die unsrige, wie sich dies aus der Stralenbre- chung sehr genau berechnen läst. Das Queksilber im Barometer würde sich also kaum auf der Höhe von einigen Linien erhalten. Schröter hat berechnet, dass die Athmosphäre kaum 800 Fus Höhe haben kann. Bei Sonnenfinsternissen hat man sie zu sehn geglaubt, wobei man auch Löcher im Monde bemerken wolte. Der Spanier Ulloa, welcher zulezt Gouverneur in Südamerika war, beobachtete auf seiner Rükreise, auf dem Meere eine Sonnenfinsternis am 24. Januar 1778; und sah vor dem Austritte einen leuchtenden Punkt, den auch mehrere Personen bemerkten, die mit ihm auf dem Schiffe waren. Delambre hat alles genau nachgerechnet, und gefunden, dass diese Feuererscheinung nur wenige Minuten vor dem Austritte stattfand: es ist daher wahrscheinlich, dass so wie es auf dem Monde hohe Berge giebt, es auch an tiefen Schluchten nicht fehle, und dass ein solcher Ausschnitt am Rande gestanden habe, in welchen die Sonnenstralen einige Zeit früher hineinfielen. Etwas ähnliches beobachtete man 1725 in Rom: doch herscht hier noch grosse Unsicherheit. Auch hat man bei Sonnenfinsternissen bunte Ringe von mehreren Minuten Breite
mal geringer als die unsrige, wie sich dies aus der Stralenbre- chung sehr genau berechnen läst. Das Queksilber im Barometer würde sich also kaum auf der Höhe von einigen Linien erhalten. Schröter hat berechnet, dass die Athmosphäre kaum 800 Fus Höhe haben kann. Bei Sonnenfinsternissen hat man sie zu sehn geglaubt, wobei man auch Löcher im Monde bemerken wolte. Der Spanier Ulloa, welcher zulezt Gouverneur in Südamerika war, beobachtete auf seiner Rükreise, auf dem Meere eine Sonnenfinsternis am 24. Januar 1778; und sah vor dem Austritte einen leuchtenden Punkt, den auch mehrere Personen bemerkten, die mit ihm auf dem Schiffe waren. Delambre hat alles genau nachgerechnet, und gefunden, dass diese Feuererscheinung nur wenige Minuten vor dem Austritte stattfand: es ist daher wahrscheinlich, dass so wie es auf dem Monde hohe Berge giebt, es auch an tiefen Schluchten nicht fehle, und dass ein solcher Ausschnitt am Rande gestanden habe, in welchen die Sonnenstralen einige Zeit früher hineinfielen. Etwas ähnliches beobachtete man 1725 in Rom: doch herscht hier noch grosse Unsicherheit. Auch hat man bei Sonnenfinsternissen ⎡bunte Ringe von mehreren Minuten Breite
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[120v/0244]
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Schröter hat berechnet, dass die Athm. kaum 800 Fus Höhe haben
kann. Bei Sonnenfinsternissen hat man sie zu sehn geglaubt,
wobei man auch Löcher im Monde bemerken wolte. Der Spanier
Ulloa, welcher zulezt Gouverneur in Südamerika war, beobachtete
auf seiner Rükreise, auf dem Meere eine Sonnenfinsternis am
24. Jan. 1778; und sah vor dem Austritte einen leuchtenden Punkt,
den auch mehrere Personen bemerkten, die mit ihm auf dem
Schiffe waren. Delambre hat alles genau nachgerechnet, und
gefunden, dass diese Feuererscheinung nur wenige Minuten vor
dem Austritte stattfand: es ist daher wahrscheinlich, dass so wie
es auf dem Monde hohe Berge giebt, es auch an tiefen
Schluchten nicht fehle, und dass ein solcher Ausschnitt am
Rande gestanden habe, in welchen die Sonnenstralen einige Zeit
früher hineinfielen. Etwas ähnliches beobachtete man 1725
in Rom: doch herscht hier noch grosse Unsicherheit. Auch hat
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 120v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/244>, abgerufen am 23.12.2024.
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