gar nicht zu kompakten Massen gebalt sind. Das Zodiakal- licht könte vielleicht ein eignes Licht haben. Die dunkle Mondscheibe ist nicht ganz schwarz, sondern wird von dem Lichte erhellet, das von der Erde auf sie reflektirt wird: dieses Licht kann aber nicht bis fzur Venus reichen, und dennoch zeigt die dunkle Venusscheibe einen Lichtprozes, indem sie phosphoreszirend sichtbar wird.
Die Lichtstärke an sich ist schwer zu messen, doch hat man sich auf die Art geholfen, dass man nicht die beiden Lichter, sondern die beiden Schatten miteinander vergleicht, welche z. B. von Wasserstofgas und von Öl geworfen werden. Dies ist die Methode des Grafen Rumford: da das Ab- nehmen der Lichtstärke sich verhält, wie die Quadrate der Entfernung, so kann man die Rechnung darüber mit grosser Genauigkeit führen. Älter ist die Methode von Lambert, welcher Kerzenlicht und Sonnenlicht auf eine Wand projizirte, und dann beide verglich, doch ist dies jezt nicht mehr in Anwendung, da es viel leichter ist, die Gleichheit der Schatten zu bemerken, als die des Lichtes.
18.
gar nicht zu kompakten Massen gebalt sind. Das Zodiakal- licht könte vielleicht ein eignes Licht haben. Die dunkle Mondscheibe ist nicht ganz schwarz, sondern wird von dem Lichte erhellet, das von der Erde auf sie reflektirt wird: dieses Licht kann aber nicht bis fzur Venus reichen, und dennoch zeigt die dunkle Venusscheibe einen Lichtprozes, indem sie phosphoreszirend sichtbar wird.
Die Lichtstärke an sich ist schwer zu messen, doch hat man sich auf die Art geholfen, dass man nicht die beiden Lichter, sondern die beiden Schatten miteinander vergleicht, welche z. B. von Wasserstofgas und von Öl geworfen werden. Dies ist die Methode des Grafen Rumford: da das Ab- nehmen der Lichtstärke sich verhält, wie die Quadrate der Entfernung, so kann man die Rechnung darüber mit grosser Genauigkeit führen. Älter ist die Methode von Lambert, welcher Kerzenlicht und Sonnenlicht auf eine Wand projizirte, und dann beide verglich, doch ist dies jezt nicht mehr in Anwendung, da es viel leichter ist, die Gleichheit der Schatten zu bemerken, als die des Lichtes.
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="13"><p><pbfacs="#f0143"n="70r"/><fwplace="top"type="sig">18.</fw><lb/>
gar nicht zu kompakten Massen gebalt sind. Das Zodiakal-<lb/>
licht könte vielleicht ein eignes Licht haben. Die dunkle<lb/>
Mondscheibe ist nicht ganz schwarz, sondern wird von dem<lb/>
Lichte erhellet, <choice><sic>dass</sic><corrresp="#CT">das</corr></choice> von der Erde auf sie reflektirt wird:<lb/>
dieses Licht kann aber nicht bis <subst><delrendition="#ow">f</del><addplace="across">z</add></subst>ur Venus reichen, und<lb/>
dennoch zeigt die dunkle Venusscheibe einen Lichtprozes,<lb/>
indem sie phosphoreszirend sichtbar wird.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Die Lichtstärke an sich ist schwer zu messen, doch hat<lb/>
man sich auf die Art geholfen, dass man nicht die beiden<lb/>
Lichter, sondern die beiden Schatten miteinander vergleicht,<lb/>
welche <choice><orig>zB.</orig><regresp="#CT">z. B.</reg></choice> von Wasserstofgas und von Öl geworfen werden.<lb/>
Dies ist die Methode des Grafen <hirendition="#u"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118750372 http://d-nb.info/gnd/118750372">Rumford</persName></hi>: da das Ab-<lb/>
nehmen der Lichtstärke sich verhält, wie die Quadrate<lb/>
der Entfernung, so kann man die Rechnung darüber mit<lb/>
grosser Genauigkeit führen. Älter ist die Methode von<lb/><hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName></hi>, welcher Kerzenlicht und Sonnenlicht auf eine<lb/>
Wand projizirte, und dann beide verglich, doch ist dies<lb/>
jezt nicht mehr in Anwendung, da es viel leichter ist,<lb/>
die Gleichheit der Schatten zu bemerken, als die des Lichtes.<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[70r/0143]
18.
gar nicht zu kompakten Massen gebalt sind. Das Zodiakal-
licht könte vielleicht ein eignes Licht haben. Die dunkle
Mondscheibe ist nicht ganz schwarz, sondern wird von dem
Lichte erhellet, das von der Erde auf sie reflektirt wird:
dieses Licht kann aber nicht bis zur Venus reichen, und
dennoch zeigt die dunkle Venusscheibe einen Lichtprozes,
indem sie phosphoreszirend sichtbar wird.
Die Lichtstärke an sich ist schwer zu messen, doch hat
man sich auf die Art geholfen, dass man nicht die beiden
Lichter, sondern die beiden Schatten miteinander vergleicht,
welche zB. von Wasserstofgas und von Öl geworfen werden.
Dies ist die Methode des Grafen Rumford: da das Ab-
nehmen der Lichtstärke sich verhält, wie die Quadrate
der Entfernung, so kann man die Rechnung darüber mit
grosser Genauigkeit führen. Älter ist die Methode von
Lambert, welcher Kerzenlicht und Sonnenlicht auf eine
Wand projizirte, und dann beide verglich, doch ist dies
jezt nicht mehr in Anwendung, da es viel leichter ist,
die Gleichheit der Schatten zu bemerken, als die des Lichtes.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 70r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/143>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.