chende Materie anzunehmen; und diese ist nichts an- ders, als eben jene dünstförmigen Stoffe, die sich noch nicht zu Weltkörpern gebalt haben. Ferner berechtet zu dieser Annahme die Retardazion des Enkeschen Kometen, die sich auf 40 Minuten beläuft. Dieser Komet bewegt sich von der Merkur'sbahn bis zu der des SaturnJupiter.
Schon Halley warf die Frage auf, ob nicht in jedem Punkte des Himmels ein leuchtender Körper stehe, welche bejaht werden mus: dies brachte auf den Gedanken einer feinen im Weltall verstreuten Materie, die man Aether nante. Ohne denselben würde die Sonne nur an ihren Flekken erken- bar sein, und die Planeten würden wie dunkle Scheiben am Himmel fortrükken.
Die Betrachtungen über die Anhäufung der Materie nach der Verschiedenheit ihrer chemischen Natur müssen wir damit beginnen, dass wir die Körper nach der Art ihrer Verdichtung in starre, tropfbarflüssige und elastischflüssige eintheilen. Manche Körper können aus dem tropfbar- flüssigen Zustande in den festen übergehn, wie das Wasser,
chende Materie anzunehmen; und diese ist nichts an- ders, als eben jene dünstförmigen Stoffe, die sich noch nicht zu Weltkörpern gebalt haben. Ferner berechtet zu dieser Annahme die Retardazion des Enkeschen Kometen, die sich auf 40 Minuten beläuft. Dieser Komet bewegt sich von der Merkur’sbahn bis zu der des SaturnJupiter.
Schon Halley warf die Frage auf, ob nicht in jedem Punkte des Himmels ein leuchtender Körper stehe, welche bejaht werden mus: dies brachte auf den Gedanken einer feinen im Weltall verstreuten Materie, die man Aether nante. Ohne denselben würde die Sonne nur an ihren Flekken erken- bar sein, und die Planeten würden wie dunkle Scheiben am Himmel fortrükken.
Die Betrachtungen über die Anhäufung der Materie nach der Verschiedenheit ihrer chemischen Natur müssen wir damit beginnen, dass wir die Körper nach der Art ihrer Verdichtung in starre, tropfbarflüssige und elastischflüssige eintheilen. Manche Körper können aus dem tropfbar- flüssigen Zustande in den festen übergehn, wie das Wasser,
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="9"><p><pbfacs="#f0106"n="51v"/>
chende Materie anzunehmen; und diese ist nichts an-<lb/>
ders, als eben jene dünstförmigen Stoffe, die sich noch nicht<lb/>
zu Weltkörpern gebalt haben. Ferner berechtet zu dieser<lb/>
Annahme die Retardazion des <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116471727 http://d-nb.info/gnd/116471727">Enke</persName>schen Kometen, die<lb/>
sich auf 40 Minuten beläuft. Dieser Komet bewegt sich von<lb/>
der Merkur’sbahn bis zu der des <subst><delrendition="#s">Saturn</del><addplace="intralinear">Jupiter</add></subst>.</p><lb/></div><divtype="session"n="10"><headtype="leftMargin"><choice><orig><hirendition="#u">5 <choice><abbr>Dez.</abbr><expanresp="#CT">Dezember</expan></choice></hi><spacedim="horizontal"/><hirendition="#b #u">10.</hi></orig><regresp="#CT">10. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1827-12-05">5. Dezember 1827</date></ref></reg></choice></head><lb/><p>Schon <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Halley</persName> warf die Frage auf, ob nicht in jedem Punkte<lb/>
des Himmels ein leuchtender Körper stehe, welche bejaht<lb/>
werden mus: dies brachte auf den Gedanken einer feinen im<lb/>
Weltall verstreuten Materie, die man Aether nante. Ohne<lb/>
denselben würde die Sonne nur an ihren Flekken erken-<lb/>
bar sein, und die Planeten würden wie dunkle Scheiben<lb/>
am Himmel fortrükken.</p><lb/><p>Die <hirendition="#u">Betrachtungen über die Anhäufung der Materie<lb/>
nach der Verschiedenheit ihrer chemischen Natur</hi> müssen<lb/>
wir damit beginnen, dass wir die Körper nach der Art ihrer<lb/>
Verdichtung in <hirendition="#u">starre, tropfbar</hi>flüssige und <hirendition="#u">elastisch</hi>flüssige<lb/>
eintheilen. Manche Körper können aus dem tropfbar-<lb/>
flüssigen Zustande in den festen übergehn, wie das Wasser,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[51v/0106]
chende Materie anzunehmen; und diese ist nichts an-
ders, als eben jene dünstförmigen Stoffe, die sich noch nicht
zu Weltkörpern gebalt haben. Ferner berechtet zu dieser
Annahme die Retardazion des Enkeschen Kometen, die
sich auf 40 Minuten beläuft. Dieser Komet bewegt sich von
der Merkur’sbahn bis zu der des Jupiter.
5 Dez. 10.
Schon Halley warf die Frage auf, ob nicht in jedem Punkte
des Himmels ein leuchtender Körper stehe, welche bejaht
werden mus: dies brachte auf den Gedanken einer feinen im
Weltall verstreuten Materie, die man Aether nante. Ohne
denselben würde die Sonne nur an ihren Flekken erken-
bar sein, und die Planeten würden wie dunkle Scheiben
am Himmel fortrükken.
Die Betrachtungen über die Anhäufung der Materie
nach der Verschiedenheit ihrer chemischen Natur müssen
wir damit beginnen, dass wir die Körper nach der Art ihrer
Verdichtung in starre, tropfbarflüssige und elastischflüssige
eintheilen. Manche Körper können aus dem tropfbar-
flüssigen Zustande in den festen übergehn, wie das Wasser,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 51v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/106>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.