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Neue Rheinische Zeitung.
Organ der Demokratie.
No. 52. Köln, Samstag 22. Juli 1848.
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Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1.Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G.A. Alexander,Nr.28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England di HH. I. I. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung.
Uebersicht
Deutschland. Köln. (Der Bürgerwehrgesetzentwurf. ‒ Der Waffenstillstand mit Dänemark). Kreuznach. (Verein. Transport gefangener Freischärler). Berlin. (Verteidigungsrede des Studenten Monecke. ‒ Der Handelsminister und die Elberfelder Fabrikanten. Wühlereien der Heuler. Aufschiebendes Veto. Postsekretär Hayn. Die fliegenden Korps.‒; Prof.Müller.‒ Sehnsucht des Kriegsministers nach den Garderegimentern).Posen. (Mieroslawski). Schrimm bei Posen.(Die Soldateska). Worms. (Unruhen). Speyer. (Säbelcensur). Freiburg. (Säbelcensur).Rendsburg. (Das Tann'sche Freikorps.‒ Erklärung der provisorischen Regierung über den Waffenstillstand).
Dänemark. (Der Waffenstillstand).
Mähren.(Die Armirung der Festung Ollmütz. Die Bauern).
Schweiz.Zürich. (Schweizer nicht in Preußen eingelassen).
Französische Republik.Paris. (Absetzung von Präfekten. Weiberverfolgung. Versendung unhonnetter Ouvriers. Karlisten und Philippisten.Begeisterung für Deutschland. ‒ Marrast wahrscheinlicher Präsident der Nationalversammlung. ‒ Mole's Kandidatur. ‒Schluß der Sitzung der National-Versammlung vom 18. Juli. ‒Sitzung der National-Versammlung vom 19. Juli.
Großbritanien.London. (Ober- und Unterhaussitzung. Lord Clarendon nicht nach London. ‒M'Donell). Dublin. Maßregeln des Lord Lieutenant. Pfarrer Byrne verhaftet und vom Volke befreit).
Ungarn.Pesth. (Erklärung des russischen Gesandten gegen Ungarn nud Antwort. Der Aufstand im Banat).
Donau Fürstenthümer.Bucharest. (Russische Drohungen). Jassy. (Das eingerückte Russenkorps.‒ Flucht vieler Einwohner).
Rußland.Von der Gränze. (Stand der Dinge im Kaukasus). Petersburg. (Cholera).
Deutschland.
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[*] Köln, 21. Juli.
Wir haben gesehn: die „allgemeinen Bestimmungen“ des Gesetzentwurfs über die Bürgerwehr
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Edition: [Friedrich Engels: Der Waffenstillstand mit Dänemark. In: MEGA2 I/7. S. 388.]
[**] Köln, 21. Juli.
Unsere Leser wissen es, wir haben den dänischen Krieg immer mit großer Kaltblütigkeit betrachtet.
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[*] Kreuznach, 17. Juli.
Jüngst hat sich hier ein Bürger-Verein gegründet, welcher zum Zweck hatte, Politisches und Gewerbliches zu besprechen. Die Sache ging gedeihlich, allein die starke Reaktion wußte den Verein nicht nur zu verdächtigen, son- [0258] dern man vertrieb ein Mitglied aus seiner friedlichen Wohnung, einem andern drohte man mit einer brodlosen Zukunft und andern bereitete man Ehezwistigkeiten u. s. w. Der Reaktionsgeist wußte sich selbst in den Verein einzudrängen, um ihn zu sprengen, doch es mißglückte und was thut er nun? Er hat seit den letzten Tagen einen eigenen Verein gegründet, welcher sich in der hiesigen Zeitung dahin ausgesprochen hat, daß er zum Zweck habe, die republikanischen Tendenzen zu vernichten, mögen sie sich offen oder im Geheimen Kund geben. ‒ Gestern und heute werden von den Gefangenen, welche mit Hecker kämpften, ganze Transporte hierdurch und weiter abgeführt. Heute Morgen sah man sie auf Leiterwagen sitzen und eskortirt von Ulanen und Gendarmen weiter transportiren. Die Ketten schleppte man nach, womit sie Tags zuvor aneinander gekettet waren und in Folge dessen geschwollene Arme hatten. Die Gefangenen sangen die Marseillaise durch die Stadt und ließen Hecker hochleben. Heute sitzen 24 Gefangene gleicher Art im Arresthaus. Sie waren an die Wagengeländer gefesselt, aber lauter Männer von stolzer Haltung.
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[107] Berlin, 18. Juli.
Aus der trefflichen Rede des Studenten Edmund Monecke vor dem Ober-Appellationssenat, glaube ich Ihnen einige interessante Auszüge mittheilen zu müssen: „ Wenn man heute dem preußischen Volke das ruhige klare Auge eines Geschichtsforschers leihen könnte, das ferne über dem Gewühl der Gegenwart an dem Siegesglanz des 19. März das Urtheil des Kammergerichts prüfte, wahrhaftig, die Schande würde der Nation das Blut durch die Adern treiben, daß die alte Beamtenwillkühr, die Büreaukratie, von dem Moder und Schlamm der Vergangenheit, von den Schlupfwinkeln verfallener Gesetze aus die junge Freiheit, das Recht der freien Meinung und der freien Presse anzutasten sich erdreistet! Eitler, wahnsinniger Stolz einer Nation, der jene Nacht für eine Memnonssäule auf dem Felde der Geschichte hält, durch die der Donner der Kanonen das brausende Freiheitswort hinwälzt von Ort zu Ort als die Losung der neuen Welt, Hochmuth, der nicht begreift, daß diese Säule ein Schandpfahl ist, den die Nation sich selber errichtete, um die Schritte zu messen, die sie von Freiheit und Glanz in Elend und Sklaverei thun würde; ihr habt es bewiesen, daß dieses Volk wenig mehr vermag, als sich eine Trikolore zu erwerben, um sie in den Händen der Fürsten und ihrer Knechte herabzuwürdigen. Ja, das deutsche Volk gleicht jenem im Dienste Gottes ertrunkenen Kaiser, dem fabelhaften Barbarossa, dem der Zopf dreimal durch den Tisch gewachsen ist, der bei jedem Erwachen fragt, ob die Raben noch fliegen und wieder einschläft, statt sie mit dem Schwerte zu verjagen; das Volk gleicht dem faulen schläfrigen Landmann, der auftaumelnd einmal gepflügt hat, und schlafend Saat und Erndte dem emporwuchernden Unkraut überläßt; das deutsche Volk hat es verdient, daß man in seine Freiheitswunden die Sklavenfesseln legt, weil es die Sklavenzüchter verschont hat, die, wie man von gewissen Fledermäusen erzählt, die Menschen durch leisen Flügelschlag in den Schlaf wiegen, um ihnen sodann das Blut auszusaugen! Wohlan denn! im Namen dieses Volkes, das sich nicht selbst zu schützen weiß, stehe ich hier, um von dem Gewissen dieser Männer die Rechte zurückzufordern, die das Kammergericht gewissenlos gebrandmarkt hat, im Namen dieses Volkes klage ich das Kammergericht an, daß es die Ehre der Nation gekränkt und geschändet hat!
Ich habe es bereuet, daß ich mich herabließ, das Volksbewußtsein jenem Richterkollegium eindringlich zu machen, das doch statt dessen sein Landrechtsgewissen, sein Mandat und Votum fertig in der Tasche mitbrachte, ich habe es bereut, daß ich meine Vertheidigung schrieb, wie um eine Diogeneslampe anzuzünden, mit der ich unter Dienern des alten Absolutismus, Menschen und Söhne des Volkes suchte, ich habe es endlich bereuet, die Vernunft vor diesem Absolutismus um die Rechte des Volkes betteln zu heißen, und nur eins hat mir Beruhigung verschafft, daß das Kammergericht sich so weise und bereitwillig einer Schilderung des Absolutismus unterzogen hat. Nicht befriedigt ihre Augen durch eine juristische Verschönerungsbrille an dem § 199 des Landrechts, an dieser Pestbeule des Absolutismus zu ergötzen, mußten die Richter sich noch baden in dem Sumpfe einer alten Kabinetsordre, die mir aus Mangel an patriotischer Gesinnung die Rechte eines Staatsbürgers abspricht, sie wagten es selbst, an meine bürgerliche Ehre zu greifen! Mir fällt eine Fabel ein, wo Raben einen Schwan mit Koth bewarfen, ich will die Feuerprobe mit dem hochlöblichen Gericht aushalten, man soll mir beweisen, wann ich je vor dem Absolutismus tausend Bücklinge schnitt, und das Volk verrieth, und es wird dem Kammergericht, hoffe ich, nicht schwer fallen, durch seine Archivsakten ein Gleiches zu beweisen. Aber ich habe Mangel an Patriotismus gezeigt, weil ich die Majestät beleidigte, und die Kabinetsordre von 1813 bestraft diesen Mangel mit Verlust der Nationalkokarde! O Scharfsinn dieser liberalen Herren! O Menschenkenntniß! Patriotischer Verein! Fürwahr das Kammergericht hat sich auf meine innersten Gedanken verstanden, denn beschämt muß ich gestehen, daß ich den Patriotismus des Richterkollegiums und der Staatsanwaltschaft nicht im mindesten besitze! Nein, ich bin kein specifischer Preuße, ich habe keinen Landesherrnpatriotismus von 1813, der sich mit Versprechungen 35 Jahre hinziehen läßt, ich bin kein Patriot mit Gott für König und Vaterland, ich bin kein Patriot für die Nationalkokarde, seit man sie schwarz auf weiß den Menschen einätzt, um sie zu Preußen zu stempeln, seit man die Menschen wie Schaafe scheert, ich bin kein Patriot für alle verschwägerten Souverainetäten, kein Patriot für die Regierungen, die den Freiheitsdurst ihrer Völker mit Blut ersticken, aber ich fühle so etwas Entschlossenheit in mir, wo es sich um die Freiheit und Selbstständigkeit eines Volkes handelt, Gut und Blut daranzusetzen, und sollten mir 100 Nationalkokarden abgesprochen werden! Meine Herren, es sitzen in der Nationalversammlung Männer, die an den Barrikaden gestanden haben, andere, die mit Leib und Seele für dieselben eingenommen sind, es ist endlich ein ganzes Volk, das die Revolution oder eigentlich die Emeute begrüßte. Ist das nicht offenbar Majestätsbeleidigung, ja Hochverrath, zeigt das nicht Mangel an potriotischer Gesinnung nach der Kabinetsordre von 1813? Und doch wählen die Einen, die Andern vereinbaren. Wo bleibt die Konsequenz? Kann die Amnestie zu Patrioten machen? Nein, ich rathe dem Kammergericht, ganz Preußen in ein Gefängniß zu bringen, die Nationalkokarden allen Bewohnern abzufordern, und den Russen die Bewachung und die Staatsbürgerrechte anzuvertrauen, das würde die Konsequenz sein, und wer weiß, wie das Kammergericht diesen Vorschlag aufnimmt.
Und auf welche Anklage bin ich verurtheilt? Wie kläglich holperten die Worte des Staatsanwalts durcheinander, wie unzugänglich war die Deduction! Er bewies nicht, daß eine Majestätsbeleidigung in dem Flugblatte wäre, nein, es bewies überhaupt nichts, und den besten Ausdruck, den er gebrauchte, war: der König ist sacrosanct. Hätte der Staatsanwalt etwas Geschichte inne, so würde er erkennen, wie müßig und inhaltslos diese Doctrin ist, und seine lahme Rede nicht durch ein so ungeheures Pathos geschmückt haben, denn er muß wissen, daß der sacrosancte Karl I. und Ludwig XVI. hingerichtet sind, und der sacrosancte Loxis Philipp nach der Vossischen Zeitung fortgejagt ist. Der Staatsanwalt hat sich aber noch öfter versehen, er hat meine Jugend als Minderungsgrund und die Verbreitung durch die Presse als Schärfungsgrund betrachtet. Dadurch hat er wieder nichts bewiesen, als erstens, daß ich auf dem Boden der jungen Zeit und er auf dem Boden des alten Landrechts stehet; zweitens, das er nicht weiß, daß ein Preßvergehen ein Preßvergehen ist, sondern eigenmächtig die Majestätsbeleidigung mit 2 Jahren, die freie Presse mit 6 Monaten bestraft haben will. Ich muß gestehen, ich glaubte, der Herr Staatsanwalt wollte letzthin das Richterkollegium durch seine Anklage persifliren, wo nicht sich selber, aber ich wurde enttäuscht durch die feierliche Miene des Präsidenten Nikolovius à la Alba, der Staatsanwalt sprach und das Capitolium war gerettet, wie in den guten römischen Zeiten.
Man wird aber das Urtheil noch klarer durchschauen, wenn man bedenkt, daß nicht einmal eine Majestätsbeleidigung im Sinne des alten Systems darin liegt. Denn ich habe es neulich erklärt, und muß es abermals wiederholen, ich habe nicht im Mindesten Friedrich Wilhelm IV. erwähnt, sondern ich habe Züge eines ungenannten Königs auf mich übertragen, und von meinem Standpunkte aus geurtheilt, wie ich in meiner Person, wenn ich so und so handeln würde, diese Handlungen nemen würde, und was ich ferner thun würde, wollte ich mir die Lieb des Volkes erwerben.
Denn wenn ich nicht meine Person, sondern den König im Auge gehabt hätte, so würde der drekte Sinn heißen müssen: Ich Endesunterzeichneter nenne das bisherige Verfahren des Königs so und so und wünsche, oder gebe ihm den Rath, die Nationalversammlung aufzulösen und bald abzudanken. Meine Herren! das ist nun ganz und gar nicht meine Ansicht, wollte der König die Nationalversammlung auflösen, ich wäre der Erste, der sie mit beschützte, wollte der König abdanken, ich würde es bedauern; denn unter einem anderen Regenten könnte sich das Königthum noch lange halten. Behauptet nun das Kammergericht trotz dem, daß ich des Königs Weg schmachvoll genannt habe, so begeht es in Gedanken und in Worten eine Majestätsbeleidigung, denn es stützt seine Behauptung unfehlbar auf seine Ansicht, daß in den Prädikaten also auch in dem Worte„schmachvoll“ die Person des Königs nicht zu verkennen sei. Der Staatsanwalt möge pflichtgemäß dieses Verbrechen verfolgen!
Aber auch darauf muß ich zurückkommen, daß ich nur unter der Bedingung, daß ich König wäre, diese Worte gesagt habe, daß die Bedingung nicht eintrifft, also der Folgesatz fällt. Man wird mir das Gesetz entgegenhalten, daß auch die bedingten Majestätsbeleidigungen Verbrechen sind. Ich antworte, die Herren sind dennoch im Irrthum, sie würden Recht haben, wenn im Vordersatz und Nachsatz die Person des Königs Subject wäre, d. h. wenn ich den König beleidigte, unter der Voraussetzung, daß der König etwas thäte, u. s. w. wenn ich sagte, der Weg des Königs ist schmachvoll, im Fall er seine Versprechungen nicht erfüllt. Ganz Anders ist es hier, und ich mache die Herren auf die Consequenz dieses Falles aufmerksam. Denn hätte ich gesagt, wenn ich ein König wäre, der sein Volk vierzehn Stunden lang in der unseligsten Verblendung beschießen ließ, so würde ich ein Pistol nehmen und mich erschießen, hätte ich also gesprochen, so könnte man mich nach derselben Auslegung des Gesetzes wegen gedrohten Königsmordes bestrafen; der Vergleich liegt auf der Hand.
Während nun die alte Regierung bereits die Unzulänglichkeit des 20. Titels und des § 199 in dem, dem Landtags-Ausschuß vorgelegten Strafgesetz-Entwurf aussprach, während die Verfassungskommission dasselbe bereits gethan hat, indem sie deshalb ein provisorisches Preßgesetz vorlegen will, weil selbst für den Augenblick das Strafrecht ein Ausdruck der Barbarei ist, hält sich das Kammergericht für verpflichtet, allein diese Gesetze noch aufrecht zu erhalten. Ich ziehe zum Schluß noch die Folge aus diesen Worten: es war eine traurige und voreilige Forderung, als das Volk Unabsetzbarkeit der Richter verlangte, ohne die Spreu von dem Waizen zu sondern.
Ich habe nun nicht gesprochen, um die Nationalkokarde wieder zu erlangen, dann die Herren werden wissen, daß die Verfassungs-Kommission die Abschaffung des bürgerlichen Todes beantragt, ich spreche auch nicht für meine Freiheit, denn ich bedaure, daß das Kammergericht nicht um seiner selbst willen auf 4 Jahre erkannt hat, wohl aber wollte ich beweisen, wie gewissenhaft das Kammergericht die Ehre, die Rechte, die Freiheit eines Staatsbürgers, dessen Tendenzen ihm mißliebig sind, gegen einige außer Cours gesetzte Staatspapiere, als da sind Landrechts-Paragraphen und Kabinetsordren, veräußert. Es scheint, als wollten die Herren noch einmal ein glänzendes Geschäft abschließen, ehe die neue Verfassung ihrer Firma va banque sagt. ‒“
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[103] Berlin, 19. Juli.
Das Handelsministerium der That geht auch mit großen Maßregeln schwanger. Die Elberfelder Fabrikanten drängen zur That, sie umlagern den Handelsminister, ihren frühern Geschäftsfreund und Gesinnungsgenossen, sie verlangen von ihm Retorsionsmaßregeln gegen Frankreich, welches die Ausfuhrprämien auf alle Manufakturwaaren erhöhet hat; sie erinnern ihn an seine früher ausgesprochenen Ideen, wie Handel und Industrie bis in den Himmel zu erheben seien. Die reichen Fabrikanten, sie verlangen ja nichts für sich, nur für die armen Arbeiter, denen sie Beschäftigung schaffen wollen. Aber es sind noch einige Geheimräthe und Direktoren im Handelsministerium, die Herrn Milde schnurstracks gegenüber treten und für die Handelsfreiheit schwärmen.
Die gefürchteten Tage vom 15. bis 19. Juli sind nun ruhig und ohne die mindeste Störung vorübergegangen. Der Kommandant der Stadt Berlin und das interimistische Kommando der Bürgerwehr hatten alle Anstalten getroffen, um jeder Unordnung kräftig entgegenzutreten. Diese Maßregeln waren so getroffen, daß äußerlich davon nichts sichtbar war. Aber alle Truppen in und um Berlin und ein großer Theil der Bürgerwehr, war immerwährend konsignirt und schlag- und schußfertig. ‒ Als die Beurtheilung des Zeughausprozesses keinen Ausbruch zu Wege brachte, hoffte die Reaktion viel von dem Einhängen der Gitter im Schloßportale. Nur von dieser Partei können die Karten ausgegangen sein, die am Montag den Arbeitern am Landwehrgraben zugeschickt wurden, mittelst welcher man sie aufforderte, sich am Dienstag „tapfer“ zu halten. Ebenso sprengte die Reaktion, diesmal die aufwiegelnde Partei, das Gerücht aus, daß viele hundert Polen hier ankommen würden. Die demokratische Partei durchblickte das ganze abscheuliche Gewebe frühzeitig und ermahnte stets zur Ruhe. Die Zeit der Thätigkeit wird schon heranrücken.
Unsere Konstabler oder Schutzwachen, wie man sie benennen will, werden binnen einigen Tagen in's Leben treten. Fünf Hundert sollen bereits eingekleidet sein. Wir sind begierig, wie sie sich benehmen werden. Sie hatten übrigens gute Lehrer an der Bürgerwehr.
Der„Krakehler“ eines der hiesigen Witzblätter, äußert sich folgendermaßen: Das Ministerium thut gut, daß es sich einen Rosenkranz anschafft, denn einen Lorbeerkranz ‒ würde es doch nie bekommen.
Die Verfassungs-Kommission hat sich, mit kleiner Majorität, für das aufschiebende königliche Veto entschieden.
Der demokratisch gesinnte Postsekretär Hayn, der wegen seiner Reise zum Frankfurter demokratischen Kongreß in eine Disziplinar-Untersuchung verwickelt wurde, hat heute den Befehl erhalten, sich binnen 24 Stunden nach Heiligenstadt zu begeben, im Postsekretariat daselbst einzutreten und dort das Ende seiner Untersuchung abzuwarten. Es ist hierbei zu bemerken, daß der Postmeister in Heiligenstadt noch einer derjenigen ist, die mit Gott für König und Vaterland gefochten haben.
Die fliegenden Korps, sehr besorgt um ihre Existenz, haben in ihrer letzten Versammlung berathen, wie man die Auflösung derselben unmöglich mache und eine Kommission ernannt, welche die desfallsigen Vorlagen zu machen habe. Die Kommission hat ihren Bericht dahin abgegeben, daß, wenn man die fliegenden Korps der Handwerker, Studenten, Künstler und Kaufleute aufheben wolle, man Seitens dieser Korps sich mit einer Einverleibung in die Bürgerwehr unter der Bedingung, daß auch die Scharfschützen, die Bürgerwehr-Kavallerie und die Schützengilde als besondere Abtheilungen der Bürgerwehr zu existiren aufhören, zufrieden geben möge.
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[18]Berlin, 19. Juli.
Hr. Rektor Müller tritt heute in der Vossischen mit schwerem Geschütz gegen die außerordentlichen Professoren und Privatdozenten auf, die sich erfrecht haben, gleiches Stimmrecht mit den ordentlichen Professoren bei den Berathungen in Anspruch zu nehmen. Solchen Forderungen fehle es an der „tieferen, sittlichen Begründung;“ übrigens könnten jene Querulanten sich nicht als Vertreter der gesammten außerordentlichen Professoren und Privatdozenten ansehen, (die Zahl derselben beträgt 113) da in ihrer Versammlung nur ein Fünftel gegenwärtig gewesen. Ganz so wie das alte Regime; das sagte auch zur Opposition : Ihr seid nur in der Minderzahl, mein Volk im Ganzen ist gut und brav, es verabscheut Euer Treiben!
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@facs0258
[*] Berlin, 18, Juli.
Der Kriegsminister sucht, wie es heißt, auf alle Weise die beiden Garderegimenter wieder hierherzuziehen; die Gardedragoner und das 2. Garderegiment zu Fuß. Diese haben am 18. März am ärgsten gewüthet und tragen den meisten Haß des Volks. Bei der Erbitterung gegen jene Regimenter wäre es unverantwortlich, wollte man so geflissentlich neue Gewaltscenen herbeiführen.
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Posen, 17. Juli.
Vor einiger Zeit berichtete die Pos. Deutsche Zeitung, daß sämmtliche politische Gefangene aus dem letzten Aufstande in Freiheit gesetzt seien. Da diese Nachricht in mehrere andere Blätter übergegangen ist, so bedarf sie in sofern einer thatsächlichen Berichtigung, als sie leicht dazu dienen könnte, das Publikum über das Schicksal Ludwig Mieroslawski′s zu täuschen. Bekanntlich ist derselbe nach abgeschlossener Konvention von einem Husaren-Kommando in dem Augenblicke verhaftet worden, als er sich, laut Uebereinkunft, zur Reise nach Frankreich anschickte. Man hielt es damals allgemein für ein Mißverständniß, da es doch Jedem bekannt war, daß er vom General v. Pfuel das Versprechen eines freien Abzugs und einen Paß erhalten hatte. Seit jener Zeit sind nun schon mehr denn zwei Monate verflossen, und Mieroslawski schmachtet noch immer hinter den Gittern der Festung. Von Natur kränklich, hat er während der zweijährigen Haft in Berlin so gelitten, daß sein jetziger Gesundheitszustand nach Aussage des ihn behandelnden Arztes, die größten Besorgnisse erregt, falls er noch länger in den Festungsmauern festgehalten würde. Ein hier ansässiger Bürger hat daher um die Erlaubniß nachgesucht, Mieroslawski in seinem Hause pflegen zu können; bis jetzt ist aber diesem Gesuch nicht nachgegeben worden.
[(B. Z. H.)]
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[119] Schrimm (bei Posen), 13. Juli.
Der heutige Tag schien wieder unruhig werden zu wollen. Um 10 Uhr des Morgens hatte sich das Gerücht verbreitet, am Walde hätten die Sensenmänner en masse ein Lager aufgeschlagen. Das hiesige Militär rückte muthiger, wie früher, zur Stadt hinaus; es traf auch wirklich auf den Haufen Sensenmänner. Diese waren aber friedliche Landleute aus dem nächsten Dorfe und bereits im hitzigen Kampfe mit dem Getreide. Das Militär, vielleicht durch das Gerücht eines Juden getäuscht, kehrte ganz ruhig nach der Stadt.‒ Die Verhaftungen hören jetzt schon etwas auf. Die Gefangenen, diese großen Verbrecher, werden entlassen. Der Dechant Rybycki aus Santomysl ist vor acht Tagen in großer Prozession von seiner polnischen Gemeinde, bei der Rückkehr aus der Gefangenschaft, eingeholt; nicht weniger feierlich sind die katholischen Geistlichen aus Jezewo und Moschin von ihren Pfarreien begrüßt worden. Seit der Schlacht bei Xions, 1 1/2 Meilen von hier, wo sich damals das polnische Lager, vom General v. Willisen auf 600 Mann vermindert, befand, und welches von 4000 Preußen, trotz der Konvention, angegriffen und siegreich vernichtet wurde, ist Schrimm zum Lazareth umgewandelt. 130 verwundete Polen wurden in dem Klostergebäude auf der Altstadt untergebracht. Die 80 Mann, welche preußischerseits Wunden erhielten, werden im Klostergebäude in der Stadt verpflegt. Aus dem polnischen Lazareth sind (bis auf 40 noch Kranke, 18 sind gestorben) die meisten gesund entlassen worden. Die polnischen Damen beweisen sich bei dem Verpflegen der Kranken sehr thätig; besonders die Gräfin Emilie Szczaniecka ebenfalls die 3 Herren Aerzte aus Posen: Kunow, Matecki und Brawacki. Vor drei Wochen wurden zwei ziemlich stark Verwundete, wovon der eine Wladomir Jomicki heißt, aus dem Lazareth nach Posen eskortirt. Dergleichen Eskorten geschahen hier aus der Umgegend täglich, zuweilen zweimal des Tags. Es durfte nur ein Jude, oder sonst ein verkappter Polizist eine Anzeige machen: der oder jener habe Theil genommen, so wurde er alsbald mit Kolbenstößen nach Posen begleitet. Man wollte davon gar nichts wissen, daß die polnischen Comite′s legal waren, überall mit Wissen der Ortsbehörde, sich gestalteten, für Ruhe und Sicherheit der Person und des Eigenthums sorgten: man traktirte den Polen überall mit dem Namen: polnischer Hund! Statt guten Morgen oder guten Abend zu erwiedern, spie man dem Polen in 's Gesicht. Als man vor einem Monat den Pfarrer Ostrowski aus Gostyn und zwei Laienbrüder aus dem Philippiner Kloster bei Gostyn hierher brachte, wurden sie vor dem Rathhause von den Soldaten und den jüdisch-deutschen Bewohnern der Stadt, in Gegenwart der Herren Offiziere und der wohllöblichen Ortsbehörde, mit Anspeien begrüßt. Es war grauenvoll anzusehen. Man konnte es den Geistlichen nicht verzeihen, daß sie bei Miloslaw den auf dem Kampfplatze sterbenden Soldaten die Sakramente zu ertheilen anfingen, weshalb sie auch von preußischen Soldaten sehr mißhandelt wurden. In Beck ist Vikarius Bilski in seiner Wohnung mit drei Kugeln erschossen worden. In Alt-Löbau bei Lissa hat man den katholischen Geistlichen mitten in der Nacht aus der Wohnung gejagt, während die Revision nach Waffen stattfand. Die Kirchen und Gräber wurden nicht verschont, Kruzifixe und Heiligenbilder mit Hohn und Spott behandelt. In Ostrowo sagte man zu dem Bilde der Jungfrau Maria: rette dich und deine Polen! In Alt-Löbau reichte man dem Bilde des Johann von Nepomuk Kommißbrodt. In Schrimm hat man im preußischen Lazareth im Kreuzgange des Klostergebäudes das Kreuz, welches die Leute beim Herausgehen aus der Kirche küssen, mit grauer Seife bestrichen. Das können bezeugen: die Wächterfrau Schnurra und die Küsterfrau. Der hiesige (jüngere) Geistliche Slowinski war nahe daran, ermordet zu werden. Der Tischlermeister Hoffmann hatte schon sein Gewehr geladen, um ihn beim Vorübergehen zu erschießen. Blos das frühere durch Unvorsichtigkeit herbeigeführte Losgehen des Gewehres hinderte die Ausführung. Zeugen sind: sein Wirth, Junkrowski und der Ofenfabrikant Knoblauch. Die polnischen Bürger sahen sich genöthigt, ihren Geistlichen zu bewachen, um ihn vor feindlichen Angriffen zu schützen. Der nämliche Geistliche hielt bei dem zu Ehren der in Berlin an den Barrikaden gefallenen Freiheitskämpfer in der hiesigen Pfarrkirche veranstalteten Gottesdienste eine deutsche Rede, in der er unter Anderem sagte: Deutschland war es, das bei der schmachvollen Theilung Polens mitgeholfen; Deutschland ist es jetzt, welches den zerstreuten Polen die Thore zur Rückkehr in's Vaterland öffnet. Mögen die Namen der Berliner Freiheitskämpfer mit goldenen Buchstaben der Nachwelt aufbewahrt werden und möge die Scheidewand zwischen Deutschen und Polen von jetzt ab auf immer in Trümmer sinken.
Als die Soldateska auch hier ihr Spiel auf's höchste trieb, jeden friedlichen Bürger vor seinem Hause oder beim Vorübergehen mit Kolbenstößen willkommen hieß, dem Tischlermeister Klacrynski vor dem Fenster des Gerichtsraths Herrn Styrle und vor den Augen der Herren Offiziere im Hotel de Rome vier Wunden in den Kopf beibrachte; die Bürger Fligierski, Gruszczynski, Szymanski und noch andere mit Hieben und Prügeln traktirte, den Bürger Adalbert Stajeski in seiner Wohnung am Tische beim Essen so mit Schlägen überhäufte, daß seine Tochter in der Verzweiflung den ihr zunächst stehenden Kessel ergriff und ihn an den Köpfen der drei Mörder ihres Vaters zerschmetterte: da schien es dem friedlichen polnischen Bürger an Geduld zu fehlen. Die Herren Offiziere sahen ganz ruhig dem Unwesen zu, keine Klage hat geholfen, die Verzweiflung trieb einen Polen zu der Sturmglocke, das Volk strömte haufenweise mit Waffen aller Art aus der Nachbarschaft von allen Seiten zusammen, das Militär, ein Bataillon Füsiliere vom 7. Regiment, setzte sich jetzt zum Kampfe in Bereitschaft. Der Kampf sollte nun beginnen. Da nahm der jüngere Geistliche, obgleich bettlägrig, seine letzten Kräfte zusam- [0259] men, ging dem Volke entgegen, und es gelang ihm, dasselbe durch Ermahnungen und Zureden zu beruhigen. Er allein war auch nur im Stande, das auf den Dörfern über die Soldaten empörte Volk zum Rückzuge zu bewegen. Das Blutbad wäre furchtbar geworden. Man muß bedenken, daß die hiesige katholische Pfarrei allein über 6000 Seelen zählt und die Sturmglocke wurde auch in den Nachbarkirchen geläutet. Das Militär mußte die ganze Nacht bivouaquiren. Zum Arsenal wurden etliche beim Militär befindliche Polen beordert. Diese fingen in der Nacht an, das polnische Lied: Zu Dir, o Herr! flehen wir u. s. w. zu singen. Dem Major gefiel das gar nicht; er eilte herbei und sagte: Kerle, singt doch nicht solche Bettellieder, hier habt ihr einen Thaler auf Schnaps, und singt lieber: Schier dreißig Jahre bist du alt, hast manchen Sturm erlebt!‒ Man wartet hier mit Sehnsucht auf günstige Beschlüsse der Nationalversammlung zu Berlin; aber Hoffen und Harren macht die Polen noch immer zu Narren. Das liebenswürdige (!) Ministerium und die Rechte der Vereinbarungskammer und die furchtbaren (!) Reden des Abgeordneten Bauer aus Krotoschin, sowie des Abgeordneten Bußmann aus Gnesen machen freilich den Polen wenig Hoffnung; aber ein herzlicher Dank sei der Linken und zum Theil dem Centrum von dem unglücklichen, verrathenen, gemordeten und geprügelten Volke für das letzthin in der Vereinbarungskammer dargelegte Gerechtigkeitsgefühl hiermit ausgesprochen.
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Worms, 16. Juli.
Gestern Abend haben hier Unruhen stattgefunden. Es wurde nämlich der vierte Wagen mit gefesselten gefangenen Freischärlern hierher gebracht, um den anderen Tag weiter transportirt zu werden. Das Volk, durch den traurigen Anblick der drei früheren Wagen bereits heftig bewegt, sprach bei Ankunft des vierten davon, die Gefangenen, vor deren Aufbewahrungsort sich große Massen gesammelt hatten, zu befreien. Der Kreisrath requirirte nun ein Delachement Soldaten statt Bürgerwehr zur Bewachung des Gefängnisses, und erregte vollends den Unwillen des Volkes. Es ertönte der Ruf: „Bürgerwehr heraus!“ Ein Theil derselben nebst der Turner-Kompagnie erschien und es wurde nun nochmals nachdrücklich der Abzug des Militärs von dem der Stadt gehörigen und deshalb nur von Bürgerwehr zu schützenden Gebäude verlangt, welche auch endlich erfolgte. Die Wache wurde der Bürgerwehr übergeben. Gegen 12 Uhr verlief sich die Masse; nachdem noch Geld zur Unterstützung der Freischärler gesammelt worden war.
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[*] Speyer, 18. Juli.
Das geknechtete Deutschland wurde mit Rothstift, das befreite, souveräne deutsche Volk wird mit dem Säbel zensirt. Das ist unsere Errungenschaft auf „breitester demokratischer Grundlage.“ Dieses modernste Censurwesen wird, wo möglich noch einen größern Auffschwung nehmen, sobald die Vermehrung des stehenden Heeres im „einigen und freien“ Deutschland durch 2 Proz. von der gesammten Bevölkerung und die Ernährung des hinzukommenden Ueberschusses durch 100 Millionen Tblr. neuer Steuern zu Stande gebracht ist. Doch kommen wir auf die neue Censur zurück! Im Schaufenster einer hiesigen Buchhandlung hing das Bildniß Heckers. Eine Masse Soldaten, klug aufgereizt, und angefeuert, solche Missethat nicht zu dulden schlugen gestern Abend nicht blos die betreffenden Fenster ein, sondern hieben auch tapfer auf Civilisten los. Nachdem Einige der letzteren verwundet wurden und die Aufregung stieg, kamen einige der Herren Offiziere herbei redeten ihnen zu und bewogen sie nach Hause zu gehen. Das gelang ihnen, so daß um 10 Uhr die Straßen ziemlich ruhig waren. Ich brauche Ihnen wohl kaum zu bemerken, daß nach der modernsten Redensart„eine strenge Untersuchung“ eingeleitet werden soll.
Nach den neuesten Berichten italienischer Blätter läßt Se. bombardirende Majestät in Neapel ganz auf dieselbe Weise die bewaffnete Censur auf schlagende Weise ausüben. Die blos streichende hat sich überlebt.
Dieses noblen Gewerbes zum Vorschein. Ein neues Beispiel davon liefert die „Fr. O. P. A. Z.“ in folgendem Artikel:
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@facs0259
Freiburg, 17. Juli,
Abends 10. Uhr.
So eben haben wir einen kleinen Militärtumult gehabt, indem sich würtembergische Soldaten vor einem Antiquariatsladen sammelten und Miene machten, denselben zu zerstören, weil am Fenster ein gegen sie gerichtetes Schmähgedicht ausgesteckt war. General Baumbach erschien aber bald auf dem Platze, um die Soldaten zu beschwichtigen, was ihm auch gelang. Indessen vermehrte sich die Zahl der Zuschauer. Nun rief die Trommel die Soldaten auf die Sammelplätze, wo ihnen abermals ruhiges Verhalten empfohlen wurde, was jedoch nichts half, indem sie schnell wieder dahin sich begaben, wo man sie muthwillig zu reizen sich bemüht hatte. Die Läden wurden aufgerissen, die Fenster zertrümmert und das Schmachgedicht herausgeholt. Den herbeigeeilten Offizieren und dem Einschreiten der Polizei gelang es endlich die Menge zu zerstreuen. Der Veranlasser des Tumults, Antiquar Butz, hat sich flüchtig gemacht. Die Würtemberger marschiren morgen früh um 5 Uhr von hier nach ihrer Heimath.
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[*] Rendsburg, 16. Juli.
Wie es heißt, hat die provisorische Regierung dem Hauptmann Wobeser, der vom Freikorps an sie geschickt worden, erklärt, sie werde in eine schmachvolle Auflösung des Korps nicht willigen; übrigens sei es leicht möglich, daß die Auflösung überhaupt nicht stattfinde, da der Krieg vielleicht fortgesetzt (?) werde.
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@facs0259
Rendsburg, 19. Juli.
In der gestrigen Sitzung der schleswig-holsteinischen Stände-Versammlung kam die Angelegenheit wegen des Waffenstillstandes zur Sprache, Der Kommissar erklärte dabei unter Anderem: Aus vertraulichen Mittheilungen weiß die provisorische Regierung, daß zwei Punkte in den Waffenstillstands-Bedingungen zur Frage stehen. Der erste betrifft das Fortbestehen oder Abtreten der provisorischen Regierung, und über diesen Punkt habe ich mich bereits dahin ausgesprochen, daß die provisorische Regierung, so lange sie sich des Vertrauens des schleswig-holsteinischen Volkes versichert halten darf, nur im Einverständniß mit der Centralgewalt, oder auf Aufforderung des Reichsverwesers abtreten wird. Der zweite Punkt betrifft die Stellung und das Verhältniß der schleswig-holsteinischen Truppen, und in Bezug auf diesen Punkt wird die provisorische nie einwilligen, daß dieselben während des Waffenstillstandes ganz oder theilweise aufgelöst werden, vielmehr erkennt sie es als nothwendig an, daß sie zur Disposition der Landesregierung gestellt bleiben, welche über ihre Uebungen, Cantonnements u. dgl. zu bestimmen haben muß. Brackel: Ich glaube, daß die frühere Erklärung der provisorischen Regierung wegen ihres Nichtabtretens sowohl in dieser Versammlung, wie im ganzen Lande, die freudigste Zustimmung gefunden hat. Dieselbe Ueberzeugung hege ich von der eben vernommenen Erklärung derselben in Betreff der Stellung und des Verhältnisses der schleswig-holsteinischen Truppen. Ich erlaube mir daher den Antrag zu stellen, daß die Versammlung durch Aufstehen der provisorischen Regierung ihren Dank für beide Erklärungen votiren möge. Blome ist dagegen; es wäre patriotischer von der provisorischen Regierung, wenn sie freiwillig abtrete. (Ungeheurer Unwillen im Saale wie auf den Tribünen macht sich Luft.) Der Präsident ermahnt zur Ruhe unter der Drohung, die Sitzung widrigenfalls schließen zu müssen, und bringt dann den Antrag Brackel's zur Abstimmung, welcher mit 53 Stimmen gegen 13 angenommen wird.
[(Schl. Holst. Z.)]
Dänemark.
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@facs0259
Edition: [Friedrich Engels: Der Waffenstillstand. Übersetzung. In: MEGA2 I/7. S. 797.]
[*] Kopenhagen.
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Großbritannien.
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@facs0259
[*] London, 19. Juli.
Die gestrigen Parlamentsverhandlungen waren von wenig Bedeutung. Der Herzog von Richmond machte eine Motion in Betreff der vom Auslande importirten Schafe und Lord Wharncliffe reichte eine Petition wegen der Bankrutt-Gesetze ein. Im Unterhause debattirte man eine Bill in Betreff des Straßenbau's. In der heutigen Sitzung des Unterhauses kamen die Zuckergesetze zur Sprache und Lord John Russel bemerkte, daß er am nächsten Freitag das jährliche Budget des Landes dem Hause vorlegen werde.
Aus Dublin hört man, daß Lord Clarendon im Laufe dieser Woche hierher reisen wird, um sich mit dem Gouvernement in Betreff des alarmirenden Zustandes von Irland zu berathen und wirksamere Maßregeln gegen die revolutionären Klubs u. s. w. zu verlangen.
‒ Der Chartist Dr. M'Douall, der vor Kurzem in Ashton-under-Lyne wegen aufrührerischer Reden verhaftet wurde, ist vor die Assisen verwiesen. Nachdem er 600 Pfund St. Bürgschaft gestellt hatte, wurde er einstweilen wieder in Freiheit gesetzt.
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@facs0259
Dublin, 18. Juli.
Der Lord-Lieutenant von Irland hat heute erklärt, daß der jüngste Akt in Betreff revolutionärer Vorgänge: auf Land und Stadt Dublin, Drogheda, Sadt Cork, Waterford und mehrere andere Bezirke anwendbar sei. Nach diesem Akte müssen auf Verlangen der Behörde alle Waffen u. s. w. ausgeliefert werden.
‒ In Carrik-on-Suir wurde gestern der katholische Pfarrer Herr Byrne wegen aufrührerischer Reden verhaftet und nach Bridewell abgeführt. Das Volk versammelte sich aber in großen Massen und stürmte das Gefängniß, indem es sowohl Hr. Byrne wie alle übrigen Gefangenen in Freiheit setzte.
Die Abreise Lord Clarendon's ist für einige Tage aufgeschoben.
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@facs0259
[*] Dublin, 17. Juli.
Die Zeitungsverkäufer hatten am Sonnabend morgen aus Furcht vor der überall aufgestellten und wachsamen Polizei, wie aus Angst vor den hohen Strafandrohungen sich geweigert, Nummern des „Irisch Felou“ (des „irischen Verbrechers“) zu verkaufen. Als aber des Nachmittags und besonders gegen Abend die Nachfrage immer größer wurde und Tausende von Menschen Nummern verlangten und theilweis sogar große Summen dafür anboten, konnten die Verkäufer diesem Anreiz nicht länger widerstehen. In einer Viertelstunde waren viele Tausende Exemplare abgesetzt und bald verschlungen ‒ im bildlichen Sinne. Mehrere von den Verkäufern wurden später verhaftet. Heute standen sie vor Gericht. Man wagte nicht, sie zu bestrafen. Sie wurden ernstlich verwarnt und entlassen. Die Folge davon ist daß auch heute nach der Sonnabend-Nummer des „Felon“ außerordentlich verlangt und jede Summe geboten wird, wofern man nur ein Exemplar dafür erhält.
Französische Republik.
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@facs0259
[16] Paris, 19. Juli.
Sechs und vierzig Unterpräfekten auf einmal hat der Minister des Innern entsetzt, und drei; Präfekten; freilich Ledrü-Rollin hatte sie ernannt. Und wie scharfäugig die Trabanten des Thiers („dessen Geist gleich einer Fackel“: Constitutionnel) sind. Dem abgesetzten Präfekten Düfraisse vom Indredepartment haben sie nachgeforscht, daß er vor zwölf Jahren einen Brief an Blanqui's Freund Gay geschrieben und den Guillotinentod des greisen Morey, der in das Fieschi'sche Attentat auf Louis Philippe verwickelt war, einen Märtyrertod genannt. Den Präfekten des Aisnedepartements fordert das Thiersjournal dieser Provinz folgendermaßen heraus: „Er hat öffentlich gesagt, wenn die Arbeiterklasse jetzt noch ein Mal besiegt wird, so ist es das letzte Mal, und dann kommt die Reihe an die Bourgeoisklasse; ja, das unerhörte Wort hat er gesagt, er träumt wohl das provisorische Gouvernement bestehe noch? aber er soll bald seinen Anachronismus bereuen, und um ihm dahin zu verhelfen denunciren wir ihn bis er uns denuncirt; die honnetten Bürger dieses Departments haben gelobt, nicht zu ruhen bis der gefährliche Beamte gestürzt ist, und schicken sofort die mit Unterschriften beglaubigte Anzeige nach Paris an die Untersuchungs-Kommission der National-Versammlung.“ Mehrere Souspräfekten im Süden hatten Klubs geleitet, worin über Theismus und Atheismus diskutirt und votirt ward; obschon der erstere eine (sehr schmale) Majorität vereinigte, ist der Staatsbeamte kassirt worden. „Wenn wir diesmal die Arme unterschlagen, ruft L'Avenir National, so ist das wahre Frankreich verloren; nur dadurch können wir den, ach so theuer! errungenen Sieg festhalten, daß wir an Energie die frevelhafte (impie) Partei des Provisoriums übertreffen.“ Dazu wird allerdings nicht viel gehören.‒ Jetzt geht das Verhaften an die Frauen; mehrere Marketenderinnen sind gestern nachträglich arretirt; auch Mätressen von Duvriers, die in Mannskleidern Barrikaden bauten und die Sturmglocken zogen. In der Rue Laharpe arretirte gestern die honnette Gerechtigkeit ein Weib, welches in den Schlachttagen Kugeln gegossen; die Denunzianten hatten drei volle Wochen gebraucht. Täglich verpackt und versendet man unhonnette Duvriers in ihre Heimath; nach Paris wird keiner zugelassen, Viertausend schaffte man nach Bordeaux, worüber das dortige Bourgeoisblatt Zeter anstimmt und zu „energischem Empfange dieser Herumtreiber“ auffordert, „zumal mindestens zweitausend ganz ohne pecuniäre Unterstützung wären.“ Dasselbe Gironde-Journal predigt wieder Föderalismus, Abschaffung der Zölle (von wegen der Girondeweine) und schließt mit einem mühseligen historischen Sermon über die Misere republikanischer Centralisation; nur Henri V. wolle „den Provinzen neues Leben einhauchen,“ und der Graf von Paris werde „gewiß“ nicht abgeneigt sein in diesem Systeme des kinderlosen Fürsten dermaleinst fortzufahren. Also Allianz der Karlisten mit den Philippisten, klar ausgesprochen bei Gelegenheit des Bordeaurweins.‒ Der Verkehr auf dem Pariser Pflaster ist wieder unbehindert; alle Parks sind wieder offen; die Räuber, die in dem nämlichen Tunnel der Tuilerien durch den Louis Philippe entfloh, zusammengestaucht lagen, sind längst „kasematirt,“ und die Bourgeois promeniren ungestört am Bassin der Goldfischlein. Wohin mit der gefangenen Armee? Diese Frage wird vom „Avenir National“ in recht nationaler Weise mit dem Vorschlage beantwortet, diese „Brigands“ vermöge Geldvergütung den Engländern zur Deportation abzutreten; was Herr Thiers für annoch unnütz erklärt, „da Frankreich die üppig grünenden Fluren am Oyapok und das paradisische Tropenland Cayenne glücklicherweise besitze.“ So sprach er sich in den Bureaux aus. Sehr bezeichnend ist, daß seit Juni keine der in den Bureau-Kommissionen gehaltenen Reden mehr in voller Ausdehnung gedruckt werden darf; Lamartine hatte die seinige publicirt und mußte dafür publike Abbitte leisten. ‒ Der Enthusiasmus der französischen Bourgeois für „das biedere, gesetzmäßig strebende“ Deutschland wächst rührend seit der Wahl des Reichsverwesers; im traulichen Zirkel der Rue Poitiers ist bereits eine Spezial-Adresse an „den würdigen Greis“ angeregt worden, „dessen Avenement mit dem brillanten Junisiege merveilleuser Weise zusammentreffe.“ Diese Machiavellisten der Rue Poitiers, lauter glatzhäuptige wackelige Messieurs „in dem besten Mannesalter,“ nennen sich in vollem Ernst „die jungen Politiker.“ Thiers hatte bekanntlich im März geäußert, ihn ekele Europa an und er wolle nach Amerika wandern; da besuchte ihn Barrot (trotzdem daß dessen Frau gesagt: ich sähe meinen Mann lieber mit einer Straßendirne als mit Herrn Thiers,) und beschwor ihn das Vaterland zu retten. Endlich rief der kleine Held: „ja, die Jakobiner haben uns die Regentschaft [#], wir können ihnen noch einmal ihre Republik konfisziren, „ und sie setzen sich rüstig ans noble Werk.
‒ Der Schluß der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung war außerordentlich stürmisch. Der Sturz des Kriegsministers, Lamoricière, hing an Einem Haare. An der Tagesordnung war bekanntlich der kostenfreie Besuch in den Polytechnischen- und Militärschulen, den die sogenannten Moderirten, mit ihren Feldwebeln Baraguey d'Hilliers, L'Espinasse etc. an der Spitze, durchaus nicht zugeben wollten, weil dadurch alle Welt Zutritt erhielte und ein solcher Zulauf zu sehr demokratisire. Die alte Exekutivgewalt hatte den Plan gefaßt, Jedermann den Zutritt gratis zu gestatten; Lamoricière hatte diesen Plan zu dem seinigen gemacht und der Kriegsausschuß verlangte durch sein Organ Tredern zunächst die Summe von 214,550 Franken, um am 1. Okt. 1848 in die Schulen Ecole polytechnique und Ecole de St. Cyr eine größere Zahl aufzunehmen. Der Antrag auf vollständige Kostenfreiheit wurde daher von allen Anhängern des alten Regime benutzt, um die Republik in der Person Lamoricières zu bekämpfen. Lamoricière hielt indessen am Antrage fest und machte Miene, diese scheinbare Kleinigkeit zur Kabinetsfrage zu erheben. Er sagte, es käme ihm nicht auf sofortige Zulassung aller Befähigten an und man könne sie seinetwegen bis zum Neujahr 1850 verschieben; allein er halte am Prinzipe fest und protestire gegen jede Vertagung, die einer Niederlage gleichsehe. Man schritt zur Abstimmung. Zweifelhaftes Resultat. Das Votum per Devision wird verlangt. Zum Unglück liegen aber keine Stimmzettel auf den Bänken und man muß zum geheimen Skrutinium zurückgehen. Das geheime Skrutinium geschieht bekanntlich durch Kugeln, wobei sich Niemand kompromittirt, während das Votum zur Division die Namen auf jedem Zettel trägt. Der Lärm und das Geschrei werden entsetzlich. Alle Welt ist dem Ersticken nahe. Unter diesem Lärmen und Gestikuliren verkündete Vicepräsident Portalis um 71/4 Uhr endlich das Resultat der Abstimmung.
[0260] [Spaltenumbruch]
Für Lamoriciêre's Antrag stimmten 306, gegen denselben 135. Viele Glieder hatten sich aus dem Tumult geflüchtet. Man war erstaunt, daß eine so kleine Veranlassung einen solchen Skandal hervorzurufen im Stande sei.
Nationalversammlung. Sitzung vom 19. Juli. Vicepräsident Portalis eröffnet dieselbe um 2 1/2 Uhr.
Pean, Pariser Stadtrath und einer der Sekretäre, ergänzt das vorgelesene Protokoll durch die Erklärung, daß man sich im gestrigen Tumult mit Unrecht über eine angebliche Verletzung des §. 41 des Reglements (Betreffs der Abstimmung per Division) wonach jeder Stimmzettel den Namen des Stimmenden tragen soll, beschwert habe.
Zahlreiche Stimmen: Machen Sie doch Ihren Vorschlag in gehöriger Ordnung! Deponiren Sie eine Proposition!
Berard: Die Interpretationen, die man sich gestern Abend erlaubt habe, seien vollkommen begründet gewesen. Gerade, indem man irgend eine andere befolgt, sei man in die Irrthümer gefallen, wovon sich der Herr Sekretär bei Zählung der Stimmzettel am besten überzeugen könnte. (Genug, genug.)
Nach diesem Vorpostengefecht schritt die Versammlung zur Präsidentenwahl, einem Akt, der sich öfter zu erneuern scheint, obgleich ihn das Reglement nur auf bestimmte Zeit festsetzt.
Während die zeitraubende Operation der Stimmzettelsonderung vertheilten der Huissiers den Pougeaud'schen Vorschlag auf Ersetzung der 45 Centimen Steuer durch eine Nationalanleihe von 200 Millionen. Ferner erfuhren wir, daß der Ausschuß des Innern die ministeriellen Preßgesetzentwürfe mit 10 gegen 5 Stimmen genehmigt habe. Die Kaution ist gebilligt, ebenso der lange Strafkoder, der den zweiten Theil des liebenswürdigen Entwurfs bildet. Um 3 3/4 Uhr verkündete der Vicepräsident folgendes Resultat. Zahl der Stimmenden: 781; absolute Majorität: 391; Es erhielten Marrast 386, Lacrosse 341, Bac 37 Stimmen. Da die erforderliche Majorität nicht erreicht wurde; so mußte das Skrutin wiederholt werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Marrast die Bac'schen 37 Stimmen erhält, und die Rue de Poitiers besiegt wird.
‒ Die Nationalversammlung schreitet heute zur Wahl eines neuen Präsidenten.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß Marrast den Sieg davon trägt. Der Institut - und Palais Erroyalklub stimmen wie Ein Mann für ihn. Er dünkt den Demokraten immer noch besser, als die Kandidaten der Rue de Poiciers, unter denen Lacrosse, Sohn des Viceadmirals gleiches Namens und ein Doktrinär aus dem wailand Centre Gauche, obenansteht. Lacrosse war bisher Vicepräsident der Versammlung.
Ungarn
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@facs0260
Pesth, 14. Juli.
Der russische Gesandte in Innsbruck hat auf eine Anfrage unseres Ministeriums über die Zwecke der russischen Truppenbewegungen am Pruth die etwas drohende Antwort gegeben, daß die russische Regierung mit Ungarn in Freundschaft bleiben wolle, aber nur so lange, als sie in Ungarn keine Kriegsrüstungen gegen die russischen Besitzungen, (Donau-Fürstenthümer?) wahrnehmen werde. Man bezieht dies auf die vielen flüchtigen Bojaren, welche aus der Walachei in Siebenbürgen angekommen und von dort aus die weitere Entwicklung der walachischen Revolution beobachten. Unser Ministerium hat dem russischen Gesandten erwidert, daß Ungarn zwar ein stetes Asyl für jeden politischen Flüchtling sei, daß aber die ungarische Regierung keine Kriegsrüstungen und Konspirationen gegen die Ruhe befreundeter Nachbarstaaten dulden werde. Bemerkenswerth ist es, daß die russische und die englische Regierung unser Ministerium faktisch anerkannt haben, während sie mit dem Wiener sogenannten verantwortlichen Ministerium bisher in keinen diplomatischen Verkehr getreten. ‒ Der Oberbefehlshaber der ungarischen StreitkräfteInsurgenten hatten während der langen Verhandlungen unseres Ministeriums mit dem Hofe in Innsbruck Zeit gewonnen, eine bedeutende Macht zu concentriren. Sie stehen jetzt in fünf Lagern, nämlich bei Carlowitz, in den sogenannten römischen Schanzen, bei Perlaß bei Kublin und bei St. Thomas. Diese letztere Stadt ist erst in diesen Tagen zu den Insurgenten übergegangen. Die Opposition des Unterhauses, welche zwar keine volle 40 Köpfe zählt, aber die bedeutsamsten und geistreichsten Männer in sich vereinigt, bereitet daher einen bittern Kampf gegen die Nachlässigkeit des Ministeriums vor, und es bedurfte der größten Anstrengung des übermächtigen Kossuth, um die Adreßverhandlungen zu verschieben. Das Ministerium hofft nämlich bald einen entscheidenden Vortheil über den Aufstand zu gewinnen, wodurch den Klingen der Opposition die Spitzen gebrochen würden.
Die neuesten Nachrichten aus Groß-Buskerek melden von einem 6. Lager der Insurgenten bei Ferdinandsdorf. Die gesammte Macht des Aufstandes dürfte sich auf mehr als 30,000 Mann belaufen. In Carlowitz tritt ein neuer Nationalkongreß der Aufständischen zusammen. Von der hiesigen Nationalgarde wird eine Freiwilligenschaar auf den Kampfplatz marschiren.
[(Br. Z.)]
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@facs0260
Mähren.
Ollmütz ist auf die Dauer von 9 Monaten verproviantirt worden, Geschütz wurde aufgefahren, die Forts besetzt, die Thore werden um 10 Uhr Abends geschlossen, kurz alle Einrichtungen wurden getroffen, die den Bewohnern ungewöhnlich und lästig werden. Diese Einrichtungen erregten solche Besorgnisse unter dem Landvolke, die schon Heere von Russen, fanatischer Czechen, ja Franzosen auf ihren Felden sehen, daß die Regierung sich genöthigt sah, eine Kundmachung dahin ergehen zu lassen, daß diese Vorkehrungen keineswegs dahin zielen, als wenn die Stadt in Belagerungszustand gesetzt würde, vielmehr seien es Maßregeln, welche die sturmbewegte Zeit vorsichtsweise erheische. Die Lösung der bei dem Provinziallandtage in Brünn verhandelten Robotfrage ist so verfehlt ausgefallen und die vorherrschende Anzahl adeliger Gutsbesitzer machten solche Mißgriffe, daß unter dem Landvolke allgemein ernstliche Aufregungen der Art stattfinden, die einen höchst gewaltthätigen, stürmischen Ausbruch in Kürze besorgen lassen. Diese hohen Adeligen sind wie mit Blindheit geschlagen. Die Unterthanen der großen Herrschaft Hradisch, nächst Ollmütz, dem Grafen Saintgenois gehörend, sind im vollen Aufstande gegen ihren Oberamtmann, der sich viel zu Schulden kommen ließ; die Bauern klagten und lieferten Beweise; neulich bei einer abermaligen Verhandlung wollte der Graf die Kläger beruhigen und sprach: „Ich werde trachten, daß der Oberamtmann so bald als möglich wegkommt! “ da trat ein Fleischhauer von Czernowir hervor und rief: „Gott soll behüten! Glauben Sie, wir sind so dumm wie die Wiener, die den Metternich ohne Rechnung zu legen laufen ließen? Bewahre! Erst soll der Oberamtmann Rechnung legen, den Schaden zahlen, dann kann ihn der T‒ holen.“ ‒ Daß die Nemesis über diese Oberamtmänner, diese Vampyre der Bauern, kömmt, die hier Lands einen großen Wirkungskreis haben, ist ganz gerecht.
[(A. O. Z.)]
Schweiz.
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@facs0260
Zürich, 18. Juli.
Die hiesige Zeitung bemerkt: „ Es ist neuerdings ein Fall zu unserer Kenntnis gelangt, der beweist, auf welche empörende Weise die Schweizer in Deutschland behandelt werden: Ein Bürger des Kantons Zürich, mit einem ganz normalen Wanderbuch und den besten Zeugnissen versehen, verlangte in Dresden das Visum des preuß. Gesandten zum Eintritt in die preuß. Staaten. Allein er wurde auf barsche Weise abgewiesen, mit der Bemerkung, „in Zeiten wie die gegenwärtigen würden Schweizer gar nicht nach Preußen eingelassen.“ Wenn die Ausschließung der Schweizer aus Staaten, mit denen man in friedlichem Vernehmen steht, schon an sich völkerrechtswidrig ist und unser Nationalgefühl aufs Tiefste verletzen muß, so ist jenes Motiv doppelt verwerflich. Die Schweiz ist gegenwärtig fast das einzige Land in Europa, das sich durch Ruhe auszeichnet. Unter solchen Umständen hätte die Schweiz eher Ursache, den Fremden aus den Revolutionsstaaten den Eingang zu verweigern, damit ihre Ruhe nicht gestört werde; denn an der preußischen Ruhe ist gegenwärtig nicht viel zu verderben, wenigstens gewiß nicht durch vereinzelte Wanderer. Wir hoffen, der Vorort, an den diese Mittheilung gelangte, werde von sich aus und ohne erst eine Mahnung von Zürich abzuwarten, die nöthigen Schritte thun.
Donaufürstenthümer.
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@facs0260
[*] Jassy, 13. Juli.
Ein großer Theil der Bevölkerung hat sich aus hiesiger Stadt theils vor der Cholera, theils vor den Russen geflüchtet. An der ersteren liegt Fürst Stourdza mit seiner ganzen Familie darnieder.
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@facs0260
Bucharest.
Aus Bucharest wird unter dem 6. Juli geschrieben, daß der kaiserl. russische Konsul von Kotzebue aus Fokschany ein Abmahnungs- und Warnungsschreiben an den Metropoliten gerichtet habe, worin er den Anmarsch der russischen Truppen nach der Walachei verkündet, und auch das Unglück, welches über das Land heranbrechen würde hindeutet, wenn man nicht von den Neuerungen abstehe und Fürst Bibesco wieder die Regierung übernehme. Man glaubt aber nicht, daß dieses Schreiben einigen Erfolg haben wird, da der Metropolit ganz in den Händen der provisorischen Regierung ist, die sich von 300 Mann Milizen umgeben für permanent erklärt hat.
[(Wien. Z.)]
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@facs0260
Jassy.
Nach einem Bericht vom 10. d. M. (Nacht) sind an demselben Tage, Abends 7 Uhr, die Russischen Truppen, 4000 Mann Infanterie, 1 Eskadron Kosaken und 2 Batterien Artillerie, in das bereits vorbereitete Lager auf dem sogenannten Copo, einer Anhöhe bei Jassy eingerückt. Das Oberkommando führt General Duhamel, die Infanterie steht unter Oberst Wrangel. Die Mannschaft schien von den starken Märschen sehr ermüdet.
Rußland.
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@facs0260
Petersburg, 13. Juli.
Zum 10. Juli waren in Petersburg 3930 Cholera-Kranke in Behandlung verblieben; im Verlaufe dieses Tages kamen hinzu 693, es genasen 209 und starben 479. Zum 11 Juli verblieben in Behandlung 3935 Kranke. In Moskau erkrankten am 30. Juni 166 Personen an der Cholera, 119 genasen und 20 starben; zum Morgen des 1. Juli verblieben 1748 Kranke in Behandlung; es verblieben zum 4. Juli 1696 Kranke in Behandlung.
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@facs0260
[*] Von der Gränze.
Nach Berichten aus Tiflis sind im Kaukasus vor Kurzem wichtige Ereignisse vorgekommen. In den dortigen Gebirgen hatte sich eine dunkle Kunde von den Vorgängen in West- und Mitteleuropa verbreitet; die Franzosen und Engländer hätten dem Czaar den Krieg erklärt; jetzt könnten nun keine frischen Truppen gegen den Kaukasus ziehen. Schamyl benutzte das. Um Kuban, Terek, Sudrza und Sulak wurden die Feindseligkeiten gleichzeitig begonnen. Die meisten der neutral gebliebenen Stämme schlugen sich jetzt auf Schamyl's Seite, und an 3-5 Festungen wurden den Russen weggenommen. Zuletzt wurden die beiden Städte Kisiliar und Mastok (jede über 6000 Einw.) angegriffen. Zudem ist unter den russischen Soldaten die Cholera wieder heftig ausgebrochen.
Handels-Nachrichten.
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Berichtigung
gap: insignificant
In dem Bericht aus Wiesbaden in der gestr. Nr. unserer Zeitung, (3 Seite, 2 Spalte, Zeile 1 u. 2.) stehen durch ein Versehen hinter dem Namen „Gräfe“ die Worte: „die sich schon so sehr kompromittirt haben“ welche nicht hierhin gehören.
@typejAnnouncements
@facs0260
@typejAn
@facs0260
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 21. Juli 1848.
Angekommen: Joh. Acker und Joh. Kiefer von Mainz.
Abgefahren: Joh. Budberg nach Duisburg.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jak. Schaaff; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied A. Boecking, D. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar M. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Bayer; nach Mainz Bal. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. v. Emster, Köln Nr. 26. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Kaefs, Köln Nr. 2.
@typejAn
@facs0260
Wasserstand
Köln, am 21. Juli. Rheinhöhe 10′ 2″
@typejAn
@facs0260
Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
17. Juli. Jakob, S. v. Kaspar Haas, Faßbinder, Follerstraße. ‒ Apol., T. v. Joh. Zündorf, Maurer, kl. Griechenmarkt. ‒ Engelb. Jos. Hub., S. v. Philipp Heinel, Holzhändler, Severinstraße. ‒ Joh. Pet Wilh., S. v. Joh. Wilh. Zistig, Spezereihändler, Komödienstr. ‒ Anna Kath. Huberta, T. v. Heinrich Dahlen, Wirth, Rheinfeldergasse. ‒ Marie, T. v. Kasp. Lützenkirchen, Buchbinder, Perlenpfuhl. ‒ Joh., S. v. Ludwig Bauduin, Anstreicher, Glockengasse. ‒ Karl, S. v. Wilh. Wagner, Maurer, Biberstraße. ‒ Wilh. Hub., S. v. Peter Roland, Speisewirth, Severinstraße. ‒ Jos., S. v. Ferdinand Dietz, Schreinermeister, Kämmergasse
18. Juli. Friedr. Arnold, S. v. Karl Friedr. Alb. Labs, Bäcker, Nächelsgasse. ‒ Anna Kath., T. v. Joh. Loebenstein, Kutscher, Dominikanern. ‒ Klara Hubertine Kolumba, T. v. Joh. Herm. Jos. Meinerzhagen, Bleidosenfabrikant, Pützgasse. ‒ Ther. Fried. Charl. Karol., T. v. Alb. Herm. Leop. Wilh. Senff, Kfm., Marzellenstraße. ‒ Christian, S. v. Bert. Bosgard, Schlossergeselle, gr. Griechenmarkt. ‒ Ernestine, T. v. Joh. Phil. Jakob Schnitzler, Dampfbootheizer, Weißbüttgasse. ‒ Sophie, T. v. Joh. Wünsch, Fuhrmann, Gereonswall. ‒ Joh., S. v. Adam Schneider, Maurer, alte Mauer am Bach ‒ Laura, T. v. Joh. Jos. Klütsch, Eisenbahnfaktor, Plankgasse. ‒ Joh., S. v. Joh. Schrein, Handelsmann, Maximinstraße. ‒ Ein unehelicher Knabe.
Sterbefälle.
17. Juli. Peter Jos. Claren, Rentner, 64 J. alt, verh. Marsilstein. ‒ Wilh. Hülshof, 1 Jahr 8 M. alt, kl. Spitzengasse. ‒ Apollonia Zündorf, 13 Stunden alt, klein. Griechenm. ‒ Heinr. Schötter, 1 Jahr alt, kl. Griechenmarkt.
18. Juli. Hub. Franck, bald 7 M. alt, kl. Griechenmarkt. ‒ Elis. Koßmann, 1 1/2 J. alt, Mauritiuswall. ‒ Ein unehel. Knabe.
@typejAn
@facs0260
Inserat.
Bei der heutigen feierlichen Empfangnahme der Domfenstern am Rheine, vermißten wir das Musikchor unter der Leitung des Hrn. Peters. Auf unser Befragen, warum dieses fehlte, erhielten wir zur Antwort, daß Hr. P. für die Begleitung Thlr. 15 verlangt und hiervon nicht habe abgehen wollen, während das Musikchor des Hrn. Herr, wie immer, gegen eine geringe Vergütung für diejenigen Leute des Chors, deren Verdienst die Musik ist, viel bescheidener war.
Es ist überhaupt aufgefallen, daß Hr. P., der sich über seine Kollegen erhaben wähnt, so wenig Sinn für eine Gemeinsache hat und sich jedesmal, z. B. bei Begleitung einer Kompagnie Bürgerwehrleute, honorisch bezahlen läßt und doch sind die meisten Leute seines Musikchors Dilettanten.
Die Bürgerwehr versieht ihren Dienst mit Aufopferung mancher Interessen, weshalb soll dann nicht auch die Kunst zuweilen ihre Zeit opfern, besonders hätte sie heute ihre finanziellen Interessen opfern sollen, da es sich um eine Ehrensache handelte.
Köln, den 21. Juli.
@typejAn
@facs0260
10 gut erfahrne Stuckatur-Gehülfen werden gesucht. Näheres Schildergasse Nr. 49.
@typejAn
@facs0260
„Neue Rheinische Zeitung.“
Die 3. Einzahlung von 10 pCt. per Aktie, wird bis zum Mittwoch, den 26. d. M. gegen Interims-Quittung eingezogen werden.
Köln, den 21. Juli 1848.
H Korff,
Gerant der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
@typejAn
@facs0260
Offener Brief an unsern Mitbürger Schlechter Dichter, dermalen in Berlin!
An Entschiedenheit und Vaterlandsliebe fehlt es Euch nicht, um aber die längst ersehnte Freiheit Deutschlands zu begründen, fehlt es Euch an Kraft!
Ich fühle mich deshalb berufen, Euch öffentlich zu erklären, daß ich Eure schönen Gesinnungen, das Vaterland zu retten, anerkenne, und bereit bin mit meinen diplomatischen Kenntnissen mit Euch Hand in Hand zu gehen, Euer Vorhaben in Bezug auf die Feststellung der Reichsverfassung, so wie auf das Wohl der arbeitenden Klasse zum Ziele zu führen.
Mit Hintenansetzung aller Privat-Interessen und selbst mit Aufopferung meiner theuren Zeit will ich Euch zur Seite stehen, um mit vereinten Kräften die Wünsche des deutschen Volkes unverrücktbar festzusetzen. Und so wollen wir dann, wenn es sein muß, als Märtyrer an die Spitze der Bewegung treten. Zu der Vollbringung unserer Aufgabe wird der Himmel seinen Segen nicht versagen. Amen!
Deutscher Kleidermacher,Gottf. Effertz, im Eckhaerlein Pützgasse Nr. 1. an der Post.
NB. Bis dahin empfehle ich mich noch mit diplomatischen Anzügen, deutschen Einheitshosen und leidenschaftslosen Liebesfräcken, so wie unwiderstehlichen Westen aufs Beste.
@typejAn
@facs0260
An die keusche Kölnerin!
Ruhe sanft, Du edle Seele, „in dem Schatten eines unerschütterlichen Thrones!“
@typejAn
@facs0260
M. Goldschmidt,
Obenmarspforten Nr. 28
vis-ä-vis Hof-Konditor Mosler
erhielt eine neue Auswahl in Reise-Necessaire für Damen und Herren, Arbeitskästchen, Thee- und Tabakkasten, empfiehlt sich damit zu den billigsten Preisen.
@typejAn
@facs0260
Nicht zu übersehen.
Einem verehrten Handelsstande mache ich die ergebene Anzeige, daß ich an der Frohngasse mit meinem Schiffe „Friedrich Wilhelm“ nach Mannheim und Ludwigshafen in Ladung liege, und die Baumwoll-, Oel-, Thran und flüssigen Waaren, in Fässer und Kisten zu 20 Kr., alle anderen Waaren zu 19 Kr., jedoch Blei und Eisen zu 18 Kreuzer per 50 Kilogramm, exklusive Oktroi annehme; die Güter, welche nicht an die Frohngasse gebracht werden können, nehme ich im neuen Hafen an der Reugasse in Empfang.
F. J. Adams.
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Ein grauer glatthäriger Jagdhund, braun behangen, langer Ruthe, auf dem Rücken die Haare etwas abgestoßen, ist entlaufen; wer dessen Aufenthalt anzeigt, erhält eine gute Belohnung, Buttermarkt Nr. 44.
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Das Haus auf dem Altenmarkte 40 ist aus freier Hand zu verkaufen. Bescheid große Sandkaul Nro. 26.
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Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.