die beiden schwarzen Flecke. - Wenn man von Norden nach dem Süden geht, so sieht man auf einander folgend, zuerst den Canopus auf 371/2 in Alexandrien und Madeira, dann die Füsse des Centauren, hierauf das südliche Kreuz, noch mehr südlich die beiden schwarzen Flecke, Kohlensäcke (Cool-bags) von den Engländern genannt, und endlich die glänzenden Magellanschen-Wolken. So ist aber die Ordnung nicht immer gewesen, früher sah man in Alexandrien das südliche Kreuz 6° über dem Horizonte, jetzt steht es 3° unter demselben. Früher sah man erst die Füsse des Centauren und dann den Canopus, jetzt ist es umgekehrt. Eben solche Verände- rungen haben die Gruppirungen der Sternbilder erlitten. Das Sternenlicht ist bei diesen mehr weiß und planetarisch, weit weniger gelb wie bei uns, da dort die Atmosphäre weit reiner und klarer ist. Die Nebelflecke sind nicht blos in den Magellanschen-Wolken, es finden sich auch 2 Wolken im Schiffe.
Lacolle war der erste der den südlichen Himmel in Pro- vinzen eintheilte. Der nördliche Theil desselben ist seinen Be- nennungen nach der mythische, der südliche kann dagegen der industrielle genannt werden.
Der schwarzen Flecke giebt es 2. Einer davon ist im südlichen Kreuz, so daß Alpha darin versenkt ist. Er
die beiden ſchwarzen Flecke. – Wenn man von Norden nach dem Süden geht, ſo ſieht man auf einander folgend, zuerſt den Canopus auf 37½ in Alexandrien und Madeira, dann die Füſſe des Centauren, hierauf das ſüdliche Kreuz, noch mehr ſüdlich die beiden ſchwarzen Flecke, Kohlenſäcke (Cool-bags) von den Engländern genannt, und endlich die glänzenden Magellanſchen-Wolken. So iſt aber die Ordnung nicht immer geweſen, früher ſah man in Alexandrien das ſüdliche Kreuz 6° über dem Horizonte, jetzt ſteht es 3° unter demſelben. Früher ſah man erſt die Füſſe des Centauren und dann den Canopus, jetzt iſt es umgekehrt. Eben ſolche Verände- rungen haben die Gruppirungen der Sternbilder erlitten. Das Sternenlicht iſt bei dieſen mehr weiß und planetariſch, weit weniger gelb wie bei uns, da dort die Atmosphäre weit reiner und klarer iſt. Die Nebelflecke ſind nicht blos in den Magellanſchen-Wolken, es finden ſich auch 2 Wolken im Schiffe.
Lacolle war der erſte der den ſüdlichen Himmel in Pro- vinzen eintheilte. Der nördliche Theil deſſelben iſt ſeinen Be- nennungen nach der mythiſche, der ſüdliche kann dagegen der induſtrielle genannt werden.
Der ſchwarzen Flecke giebt es 2. Einer davon iſt im ſüdlichen Kreuz, ſo daß Alpha darin verſenkt iſt. Er
<TEI><text><body><divtype="session"n="14"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0099"n="93."/>
die beiden ſchwarzen Flecke. – Wenn man von Norden<lb/>
nach dem Süden geht, ſo ſieht man auf einander folgend, zuerſt<lb/>
den Canopus auf 37½ in Alexandrien und Madeira, dann die<lb/>
Füſſe des Centauren, hierauf das ſüdliche Kreuz, noch mehr<lb/>ſüdlich die beiden ſchwarzen Flecke, Kohlenſäcke <choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice><hirendition="#aq">Cool-bags</hi><choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice><lb/>
von den Engländern genannt, und endlich die glänzenden<lb/>
Magellanſchen-Wolken. So iſt aber die Ordnung nicht immer<lb/>
geweſen, früher ſah man in Alexandrien das ſüdliche Kreuz<lb/>
6° über dem Horizonte, jetzt ſteht es 3° unter demſelben.<lb/>
Früher ſah man erſt die Füſſe des Centauren und dann<lb/>
den Canopus, jetzt iſt es umgekehrt. Eben ſolche Verände-<lb/>
rungen haben die Gruppirungen der Sternbilder erlitten.<lb/>
Das Sternenlicht iſt bei dieſen mehr weiß und planetariſch,<lb/>
weit weniger gelb wie bei uns, da dort die Atmosphäre<lb/>
weit reiner und klarer iſt. Die Nebelflecke ſind nicht<lb/>
blos in den Magellanſchen-Wolken, es finden ſich auch<lb/>
2 Wolken im Schiffe.</p><lb/><p><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119174596 http://d-nb.info/gnd/119174596">Lacolle</persName></hi> war der erſte der den ſüdlichen Himmel in Pro-<lb/>
vinzen eintheilte. Der nördliche Theil deſſelben iſt ſeinen Be-<lb/>
nennungen nach der mythiſche, der ſüdliche kann dagegen der<lb/>
induſtrielle genannt werden.</p><lb/><p>Der ſchwarzen Flecke giebt es 2. Einer davon iſt im<lb/>ſüdlichen Kreuz, ſo daß Alpha darin verſenkt iſt. Er<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[93./0099]
die beiden ſchwarzen Flecke. – Wenn man von Norden
nach dem Süden geht, ſo ſieht man auf einander folgend, zuerſt
den Canopus auf 37½ in Alexandrien und Madeira, dann die
Füſſe des Centauren, hierauf das ſüdliche Kreuz, noch mehr
ſüdlich die beiden ſchwarzen Flecke, Kohlenſäcke /Cool-bags/
von den Engländern genannt, und endlich die glänzenden
Magellanſchen-Wolken. So iſt aber die Ordnung nicht immer
geweſen, früher ſah man in Alexandrien das ſüdliche Kreuz
6° über dem Horizonte, jetzt ſteht es 3° unter demſelben.
Früher ſah man erſt die Füſſe des Centauren und dann
den Canopus, jetzt iſt es umgekehrt. Eben ſolche Verände-
rungen haben die Gruppirungen der Sternbilder erlitten.
Das Sternenlicht iſt bei dieſen mehr weiß und planetariſch,
weit weniger gelb wie bei uns, da dort die Atmosphäre
weit reiner und klarer iſt. Die Nebelflecke ſind nicht
blos in den Magellanſchen-Wolken, es finden ſich auch
2 Wolken im Schiffe.
Lacolle war der erſte der den ſüdlichen Himmel in Pro-
vinzen eintheilte. Der nördliche Theil deſſelben iſt ſeinen Be-
nennungen nach der mythiſche, der ſüdliche kann dagegen der
induſtrielle genannt werden.
Der ſchwarzen Flecke giebt es 2. Einer davon iſt im
ſüdlichen Kreuz, ſo daß Alpha darin verſenkt iſt. Er
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 93.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/99>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.