In den starren Weltkörpern die eine feste Masse den Wirkungen des Lichts entgegen stellen, finden wir weniger die Masse des Lichts angezeigt, wie bei dünnern mehr flüssigen Körpern als den Cometen, die dadurch empfäng- licher für das Licht sind. Der enkische und bielasche Comet lassen uns auf ein sehr starkes Licht schliessen, das sie erhellet. Herr Olbers hat darauf aufmerksam gemacht, daß bei den vielen Sternschichten in jedem Puncte des Weltalls ein leuchtender Körper sei, auf die wir nach verschiedenen Puncten durchblickend treffen, diese das Weltall von den vielen Lichtstrahlen sonnenhell erleuchtet, und die Sonne so überstrahlen müßte, daß sie nur als ein heller Körper mit 2 dunkeln Flecken uns erschiene. Da dieses aber nicht der Fall ist, so schließt Herr Olbers mit Recht auf eine lichtschwächende Materie, die dunstförmig, noch nicht zu Weltkörpern gestaltet im Weltall verbreitet sei.
2. Anhäufung der Materie nach der Beschaffenheit in der Verdichtung.
Diese ist dreierlei. a. starr, b. tropfbarflüssig und c. elastisch flüssig. Wir sehen alle 3 Arten auf unserer Erde vertheilt.
a.Die starre Materie erkennen wir an den festen Theilen unserer Erde, den Felsenmassen hoher Gebirge.
und ihr Zunehmen gewahr. ― ―
In den ſtarren Weltkörpern die eine feſte Maſſe den Wirkungen des Lichts entgegen ſtellen, finden wir weniger die Maſſe des Lichts angezeigt, wie bei dünnern mehr flüſſigen Körpern als den Cometen, die dadurch empfäng- licher für das Licht ſind. Der enkiſche und bielaſche Comet laſſen uns auf ein ſehr ſtarkes Licht ſchlieſſen, das ſie erhellet. Herr Olbers hat darauf aufmerkſam gemacht, daß bei den vielen Sternſchichten in jedem Puncte des Weltalls ein leuchtender Körper ſei, auf die wir nach verſchiedenen Puncten durchblickend treffen, dieſe das Weltall von den vielen Lichtſtrahlen ſonnenhell erleuchtet, und die Sonne ſo überſtrahlen müßte, daß ſie nur als ein heller Körper mit 2 dunkeln Flecken uns erſchiene. Da dieſes aber nicht der Fall iſt, ſo ſchließt Herr Olbers mit Recht auf eine lichtſchwächende Materie, die dunſtförmig, noch nicht zu Weltkörpern geſtaltet im Weltall verbreitet ſei.
2. Anhäufung der Materie nach der Beſchaffenheit in der Verdichtung.
Dieſe iſt dreierlei. a. ſtarr, b. tropfbarflüſſig und c. elaſtiſch flüſſig. Wir ſehen alle 3 Arten auf unſerer Erde vertheilt.
a.Die ſtarre Materie erkennen wir an den feſten Theilen unſerer Erde, den Felſenmaſſen hoher Gebirge.
<TEI><text><body><divtype="session"n="9"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0069"n="63."/>
und ihr Zunehmen gewahr. ――</p><lb/><p>In den ſtarren Weltkörpern die eine feſte Maſſe<lb/>
den Wirkungen des Lichts entgegen ſtellen, finden wir<lb/>
weniger die Maſſe des Lichts angezeigt, wie bei dünnern<lb/>
mehr flüſſigen Körpern als den Cometen, die dadurch empfäng-<lb/>
licher für das Licht ſind. Der <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116471727 http://d-nb.info/gnd/116471727">enki</persName>ſche und <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116164603 http://d-nb.info/gnd/116164603">biela</persName>ſche Comet<lb/>
laſſen uns auf ein ſehr ſtarkes Licht ſchlieſſen, das ſie<lb/>
erhellet. Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858975X http://d-nb.info/gnd/11858975X">Olbers</persName></hi> hat darauf aufmerkſam gemacht, daß<lb/>
bei den vielen Sternſchichten in jedem Puncte des Weltalls<lb/>
ein leuchtender Körper ſei, auf die wir nach verſchiedenen<lb/>
Puncten durchblickend treffen, dieſe das Weltall von<lb/>
den vielen Lichtſtrahlen ſonnenhell erleuchtet, und die Sonne<lb/>ſo überſtrahlen müßte, daß ſie nur als ein heller Körper<lb/>
mit 2 dunkeln Flecken uns erſchiene. Da dieſes aber<lb/>
nicht der Fall iſt, ſo ſchließt Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858975X http://d-nb.info/gnd/11858975X">Olbers</persName></hi> mit Recht auf<lb/>
eine lichtſchwächende Materie, die dunſtförmig, noch nicht zu<lb/>
Weltkörpern geſtaltet im Weltall verbreitet ſei.</p><lb/></div></div></div></div><divtype="session"n="10"><head><suppliedresp="#BF">10. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1827-12-05">5. Dezember 1827</date></ref></supplied></head><lb/><divn="1"><divn="2"><divn="3"><head>2. <hirendition="#u">Anhäufung der Materie nach der Beſchaffenheit<lb/>
in der Verdichtung.</hi></head><lb/><p>Dieſe iſt dreierlei. <hirendition="#aq">a.</hi>ſtarr, <hirendition="#aq">b.</hi> tropfbarflüſſig und <hirendition="#aq">c.</hi> elaſtiſch<lb/>
flüſſig. Wir ſehen alle 3 Arten auf unſerer Erde vertheilt.</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">a.</hi><hirendition="#u">Die ſtarre Materie</hi> erkennen wir an den feſten<lb/>
Theilen unſerer Erde, den Felſenmaſſen hoher Gebirge.</item><lb/></list></div></div></div></div></body></text></TEI>
[63./0069]
und ihr Zunehmen gewahr. ― ―
In den ſtarren Weltkörpern die eine feſte Maſſe
den Wirkungen des Lichts entgegen ſtellen, finden wir
weniger die Maſſe des Lichts angezeigt, wie bei dünnern
mehr flüſſigen Körpern als den Cometen, die dadurch empfäng-
licher für das Licht ſind. Der enkiſche und bielaſche Comet
laſſen uns auf ein ſehr ſtarkes Licht ſchlieſſen, das ſie
erhellet. Herr Olbers hat darauf aufmerkſam gemacht, daß
bei den vielen Sternſchichten in jedem Puncte des Weltalls
ein leuchtender Körper ſei, auf die wir nach verſchiedenen
Puncten durchblickend treffen, dieſe das Weltall von
den vielen Lichtſtrahlen ſonnenhell erleuchtet, und die Sonne
ſo überſtrahlen müßte, daß ſie nur als ein heller Körper
mit 2 dunkeln Flecken uns erſchiene. Da dieſes aber
nicht der Fall iſt, ſo ſchließt Herr Olbers mit Recht auf
eine lichtſchwächende Materie, die dunſtförmig, noch nicht zu
Weltkörpern geſtaltet im Weltall verbreitet ſei.
10. Vorlesung, 5. Dezember 1827
2. Anhäufung der Materie nach der Beſchaffenheit
in der Verdichtung.
Dieſe iſt dreierlei. a. ſtarr, b. tropfbarflüſſig und c. elaſtiſch
flüſſig. Wir ſehen alle 3 Arten auf unſerer Erde vertheilt.
a. Die ſtarre Materie erkennen wir an den feſten
Theilen unſerer Erde, den Felſenmaſſen hoher Gebirge.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 63.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/69>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.