niedern Stuffen dort in größerer Mannigfaltigkeit hervor, und die größeren Thiere wie Elephanten und Rhinoceros gingen bei den Erdrevolutionen unter, wie die Scelette von 3 Arten beweisen, die ich mitbrachte und HerrCuvier für neu erkannte. Von Katzenarten, Moschusthiere etc. fanden sich so große wie in der alten Welt. Aber alle Ueberreste wo diesen Thieren finden sich nur auf den hohen Bergrücken in Mexico und Peru von 5 bis 7000 Höhe. So wie in der alten Welt der größern Theil der Thiere nicht von Fleisch lebten, scheint es sonst auch in der neuen gewesen zu sein, nur haben die Re- volutionen dies Verhältniß geändert. So finden sich Bisons-Ochsen (von 2000Lb schwer und 9-10' hoch) jetzt noch in großen Heerden die früher am Ohio aus tau- senden bestanden, jetzt aber durch die Kultur ver- drängt, nur in solchen Massen noch zwischen den Missuri und Stonimoum vorkommen. Auch gehörte dazu den gras- fressende Thieren, dem Zähnen nach, das größte Krokodill der Vorzeit (der Ignatosaurus), er scheint die Höhe des Rhinoceros gehabt zu haben, bei einer Länge von 70-80', also viermal größer als die noch jetzt lebenden Krokodillen, wovon die größten 20-25 selten 30' lang sind.
niedern Stuffen dort in größerer Mannigfaltigkeit hervor, und die größeren Thiere wie Elephanten und Rhinoceros gingen bei den Erdrevolutionen unter, wie die Scelette von 3 Arten beweiſen, die ich mitbrachte und HerrCuvier für neu erkannte. Von Katzenarten, Moſchuſthiere etc. fanden ſich ſo große wie in der alten Welt. Aber alle Ueberreſte wo dieſen Thieren finden ſich nur auf den hohen Bergrücken in Mexico und Peru von 5 bis 7000 Höhe. So wie in der alten Welt der größern Theil der Thiere nicht von Fleiſch lebten, ſcheint es ſonſt auch in der neuen geweſen zu ſein, nur haben die Re- volutionen dies Verhältniß geändert. So finden ſich Biſons-Ochſen (von 2000℔ ſchwer und 9–10′ hoch) jetzt noch in großen Heerden die früher am Ohio aus tau- ſenden beſtanden, jetzt aber durch die Kultur ver- drängt, nur in ſolchen Maſſen noch zwiſchen den Miſſuri und Stonimoum vorkommen. Auch gehörte dazu den gras- freſſende Thieren, dem Zähnen nach, das größte Krokodill der Vorzeit (der Ignatoſaurus), er ſcheint die Höhe des Rhinoceros gehabt zu haben, bei einer Länge von 70–80′, alſo viermal größer als die noch jetzt lebenden Krokodillen, wovon die größten 20–25 ſelten 30′ lang ſind.
<TEI><text><body><divtype="session"n="58"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0554"n="548."/>
niedern Stuffen dort in größerer Mannigfaltigkeit<lb/>
hervor, und die größeren Thiere wie Elephanten und Rhinoceros<lb/>
gingen bei den Erdrevolutionen unter, wie die Scelette<lb/>
von 3 Arten beweiſen, die ich mitbrachte und <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herr</expan></choice><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName></hi><lb/>
für neu erkannte. Von Katzenarten, Moſchuſthiere<lb/><hirendition="#aq">etc.</hi> fanden ſich ſo große wie in der alten Welt. Aber<lb/>
alle Ueberreſte wo dieſen Thieren finden ſich nur auf<lb/>
den hohen Bergrücken in Mexico und Peru von 5 bis<lb/>
7000 Höhe. So wie in der alten Welt der größern<lb/>
Theil der Thiere nicht von Fleiſch lebten, ſcheint es ſonſt<lb/>
auch in der neuen geweſen zu ſein, nur haben die Re-<lb/>
volutionen dies Verhältniß geändert. So finden ſich<lb/>
Biſons-Ochſen <choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>von 2000℔ſchwer und 9–10′ hoch<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice> jetzt<lb/>
noch in großen Heerden die früher am Ohio aus tau-<lb/>ſenden beſtanden, jetzt aber durch die Kultur ver-<lb/>
drängt, nur in ſolchen Maſſen noch zwiſchen den Miſſuri<lb/>
und Stonim<unclearreason="illegible"cert="low"resp="#BF">oum</unclear> vorkommen. Auch gehörte <subst><delrendition="#ow">da</del><addplace="across">zu</add></subst> den gras-<lb/>
freſſende Thieren, dem Zähnen nach, das größte Krokodill<lb/>
der Vorzeit <choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>der Ignatoſaurus<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice>, er ſcheint die Höhe<lb/>
des Rhinoceros gehabt zu haben, bei einer Länge<lb/>
von 70–80′, alſo viermal größer als die noch jetzt<lb/>
lebenden Krokodillen, wovon die größten 20–25 ſelten<lb/>
30′ lang ſind.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[548./0554]
niedern Stuffen dort in größerer Mannigfaltigkeit
hervor, und die größeren Thiere wie Elephanten und Rhinoceros
gingen bei den Erdrevolutionen unter, wie die Scelette
von 3 Arten beweiſen, die ich mitbrachte und H Cuvier
für neu erkannte. Von Katzenarten, Moſchuſthiere
etc. fanden ſich ſo große wie in der alten Welt. Aber
alle Ueberreſte wo dieſen Thieren finden ſich nur auf
den hohen Bergrücken in Mexico und Peru von 5 bis
7000 Höhe. So wie in der alten Welt der größern
Theil der Thiere nicht von Fleiſch lebten, ſcheint es ſonſt
auch in der neuen geweſen zu ſein, nur haben die Re-
volutionen dies Verhältniß geändert. So finden ſich
Biſons-Ochſen /von 2000℔ ſchwer und 9–10′ hoch/ jetzt
noch in großen Heerden die früher am Ohio aus tau-
ſenden beſtanden, jetzt aber durch die Kultur ver-
drängt, nur in ſolchen Maſſen noch zwiſchen den Miſſuri
und Stonimoum vorkommen. Auch gehörte zu den gras-
freſſende Thieren, dem Zähnen nach, das größte Krokodill
der Vorzeit /der Ignatoſaurus/, er ſcheint die Höhe
des Rhinoceros gehabt zu haben, bei einer Länge
von 70–80′, alſo viermal größer als die noch jetzt
lebenden Krokodillen, wovon die größten 20–25 ſelten
30′ lang ſind.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 548.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/554>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.