Theile einen großen Busen der Neu-Holland gegen über liegt und der Aufenthalt der Monzoun ist. Eine 2te Erscheinung ist, daß der Continent der nördlichen Hemis- phäre größer als der der südlichen ist, und zwar nun 1/3 Theil. Nur Afrika und Amerika reichen tief über den Aequator, und Asien hat daher nicht den besondern Zustand der Gewächse. Eine 3te Erscheinung ist, daß gegen den Nordpol hin, alle Continente in sehr ähn- lichen Parallelen zwischen den 70&72° der Breite ab- geschnitten sind, durch die Beringsstraße (?) scheint eine Communication statt zu finden, von der südlich noch ein Archipelagus von Inseln liegt. Der Nordpol selbst ist wahrscheinlich frei von Land, und schon Barringthon in England hat darüber Vermuthungen angestellt.Vgl. Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818. Online verfügbar: ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016. Wenn aber auch die Continente abgeschnitten sind, so machen doch die Inseln eine Fortsetzung derselben aus, die in Gruppen zusammen liegen. Amerika besonders hat eine Menge dieser Inseln, wo sie nördlich der Beringsstraße liegen und zu denen Grönland gehört. Europa dagegen hat nur wenige Inseln, die Bäreninsel und einige andern. Das
Theile einen großen Buſen der Neu-Holland gegen über liegt und der Aufenthalt der Monzoun iſt. Eine 2te Erſcheinung iſt, daß der Continent der nördlichen Hemis- phäre größer als der der ſüdlichen iſt, und zwar nun ⅓ Theil. Nur Afrika und Amerika reichen tief über den Aequator, und Aſien hat daher nicht den beſondern Zuſtand der Gewächſe. Eine 3te Erſcheinung iſt, daß gegen den Nordpol hin, alle Continente in ſehr ähn- lichen Parallelen zwiſchen den 70&72° der Breite ab- geſchnitten ſind, durch die Beringsſtraße (?) ſcheint eine Communication ſtatt zu finden, von der ſüdlich noch ein Archipelagus von Inſeln liegt. Der Nordpol ſelbſt iſt wahrſcheinlich frei von Land, und ſchon Barringthon in England hat darüber Vermuthungen angeſtellt.Vgl. Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818. Online verfügbar: ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016. Wenn aber auch die Continente abgeſchnitten ſind, ſo machen doch die Inſeln eine Fortſetzung derſelben aus, die in Gruppen zuſammen liegen. Amerika beſonders hat eine Menge dieſer Inſeln, wo ſie nördlich der Beringsſtraße liegen und zu denen Grönland gehört. Europa dagegen hat nur wenige Inſeln, die Bäreninſel und einige andern. Das
<TEI><text><body><divtype="session"n="39"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0310"n="304."/>
Theile einen großen Buſen der Neu-Holland gegen über<lb/>
liegt und der Aufenthalt der <hirendition="#aq">Monzoun</hi> iſt. Eine 2<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice><lb/>
Erſcheinung iſt, daß der Continent der nördlichen Hemis-<lb/>
phäre größer als der der ſüdlichen iſt, und zwar nun<lb/>⅓ Theil. Nur Afrika und Amerika reichen tief über<lb/>
den Aequator, und Aſien hat daher nicht den beſondern<lb/>
Zuſtand der Gewächſe. Eine 3<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice> Erſcheinung iſt, daß<lb/>
gegen den Nordpol hin, alle Continente in ſehr ähn-<lb/>
lichen Parallelen zwiſchen den 70&72° der Breite ab-<lb/>
geſchnitten ſind, durch die Beringsſtraße <metamark><choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>?<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice></metamark>ſcheint eine<lb/>
Communication ſtatt zu finden, von der ſüdlich noch ein<lb/>
Archipelagus von Inſeln liegt. Der Nordpol ſelbſt<lb/>
iſt wahrſcheinlich frei von Land, und ſchon <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117565261 http://d-nb.info/gnd/117565261">Barringthon</persName></hi><lb/>
in England hat darüber Vermuthungen angeſtellt.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ184071503">ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016</ref>.</note> Wenn<lb/>
aber auch die Continente abgeſchnitten ſind, ſo machen doch<lb/>
die Inſeln eine Fortſetzung derſelben aus, die in Gruppen<lb/>
zuſammen liegen. Amerika beſonders hat eine Menge<lb/>
dieſer Inſeln, wo ſie nördlich der Beringsſtraße liegen<lb/>
und zu denen Grönland gehört. Europa dagegen hat nur<lb/>
wenige Inſeln, die Bäreninſel und einige andern. Das<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[304./0310]
Theile einen großen Buſen der Neu-Holland gegen über
liegt und der Aufenthalt der Monzoun iſt. Eine 2t
Erſcheinung iſt, daß der Continent der nördlichen Hemis-
phäre größer als der der ſüdlichen iſt, und zwar nun
⅓ Theil. Nur Afrika und Amerika reichen tief über
den Aequator, und Aſien hat daher nicht den beſondern
Zuſtand der Gewächſe. Eine 3t Erſcheinung iſt, daß
gegen den Nordpol hin, alle Continente in ſehr ähn-
lichen Parallelen zwiſchen den 70&72° der Breite ab-
geſchnitten ſind, durch die Beringsſtraße /?/ ſcheint eine
Communication ſtatt zu finden, von der ſüdlich noch ein
Archipelagus von Inſeln liegt. Der Nordpol ſelbſt
iſt wahrſcheinlich frei von Land, und ſchon Barringthon
in England hat darüber Vermuthungen angeſtellt. Wenn
aber auch die Continente abgeſchnitten ſind, ſo machen doch
die Inſeln eine Fortſetzung derſelben aus, die in Gruppen
zuſammen liegen. Amerika beſonders hat eine Menge
dieſer Inſeln, wo ſie nördlich der Beringsſtraße liegen
und zu denen Grönland gehört. Europa dagegen hat nur
wenige Inſeln, die Bäreninſel und einige andern. Das
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 304.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/310>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.