ist nur wenig gefunden, weil sie leichter den Zerstörungen entgehen konnten. Je tiefer man in die Erde dringt, um so unähnlicher sind diese Formen den Bildungen der jetzigen Schöpfung. - Die letzte dieser Schichtungen ist nun die der Süßwasserformationen, wie sie sich in den Limen?
über 600' hoch erheben, und aus kleinen Insecten besonders den Limellen, vermischt mit den Früchten der Chara bestehen. Es giebt große Strecken der Continente, wo diese Bildungen ganz fehlen, wie z. B. der [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]nordwestliche Theil von Amerika, nach den Untersuchungen des Capt. Franklin; dies ist auch der Fall vom Ausfluße des Orinoco an bis zum Amazonen- strom, wo sich nur Granitformationen erheben, die dem Corallenleben und ihren Bildungen Hindernisse entgegen setzen.
Von Menschenknochen ist bis jetzt nichts gefunden worden, denn nur fälschlich hat man andere dafür ge- halten. So glaubte Schuchzer einen homo lapideus gefunden zu haben, Cuvier bewies aber nachher daß es eine Art Salamander sei. In Guadeloupe hat man gleichfalls geglaubt, Menschengerippe aus den Zeiten der Erdrevolutionen gefunden zu haben, neuere Untersuchungen
iſt nur wenig gefunden, weil ſie leichter den Zerſtörungen entgehen konnten. Je tiefer man in die Erde dringt, um ſo unähnlicher ſind dieſe Formen den Bildungen der jetzigen Schöpfung. – Die letzte dieſer Schichtungen iſt nun die der Süßwaſſerformationen, wie ſie ſich in den Limen?
über 600′ hoch erheben, und aus kleinen Inſecten beſonders den Limellen, vermiſcht mit den Früchten der Chara beſtehen. Es giebt große Strecken der Continente, wo dieſe Bildungen ganz fehlen, wie z. B. der [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]nordweſtliche Theil von Amerika, nach den Unterſuchungen des Capt. Franklin; dies iſt auch der Fall vom Ausfluße des Orinoco an bis zum Amazonen- ſtrom, wo ſich nur Granitformationen erheben, die dem Corallenleben und ihren Bildungen Hinderniſſe entgegen ſetzen.
Von Menſchenknochen iſt bis jetzt nichts gefunden worden, denn nur fälſchlich hat man andere dafür ge- halten. So glaubte Schuchzer einen homo lapideus gefunden zu haben, Cuvier bewies aber nachher daß es eine Art Salamander ſei. In Guadeloupe hat man gleichfalls geglaubt, Menſchengerippe aus den Zeiten der Erdrevolutionen gefunden zu haben, neuere Unterſuchungen
<TEI><text><body><divtype="session"n="37"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0283"n="277."/>
iſt nur wenig gefunden, weil ſie leichter den Zerſtörungen<lb/>
entgehen konnten. Je tiefer man in die Erde dringt,<lb/>
um ſo unähnlicher ſind dieſe Formen den Bildungen der<lb/>
jetzigen Schöpfung. – Die letzte dieſer Schichtungen<lb/>
iſt nun die der Süßwaſſerformationen, wie ſie ſich in den L<unclearreason="illegible"cert="low"resp="#BF">im</unclear>en<noteplace="right"><metamark>?</metamark><lb/></note><lb/>
über 600′ hoch erheben, und aus kleinen Inſecten beſonders<lb/>
den Limellen, vermiſcht mit den Früchten der <hirendition="#aq">Chara</hi> beſtehen.<lb/>
Es giebt große Strecken der Continente, wo dieſe Bildungen<lb/>
ganz fehlen, wie z. B. der <subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="2"/></del><addplace="across">no</add></subst>rdweſtliche Theil von Amerika,<lb/>
nach den Unterſuchungen des Capt. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118692844 http://d-nb.info/gnd/118692844">Franklin</persName>;</hi> dies iſt auch<lb/>
der Fall vom Ausfluße des Orinoco an bis zum Amazonen-<lb/>ſtrom, wo ſich nur Granitformationen erheben, die dem<lb/>
Corallenleben und ihren Bildungen Hinderniſſe entgegen ſetzen.</p><lb/><p>Von Menſchenknochen iſt bis jetzt nichts gefunden<lb/>
worden, denn nur fälſchlich hat man andere dafür ge-<lb/>
halten. So glaubte <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118607308 http://d-nb.info/gnd/118607308">Schuchzer</persName></hi> einen <hirendition="#aq">homo lapideus</hi><lb/>
gefunden zu haben, <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName></hi> bewies aber nachher daß es<lb/>
eine Art Salamander ſei. In Guadeloupe hat man<lb/>
gleichfalls geglaubt, Menſchengerippe aus den Zeiten der<lb/>
Erdrevolutionen gefunden zu haben, neuere Unterſuchungen<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[277./0283]
iſt nur wenig gefunden, weil ſie leichter den Zerſtörungen
entgehen konnten. Je tiefer man in die Erde dringt,
um ſo unähnlicher ſind dieſe Formen den Bildungen der
jetzigen Schöpfung. – Die letzte dieſer Schichtungen
iſt nun die der Süßwaſſerformationen, wie ſie ſich in den Limen
über 600′ hoch erheben, und aus kleinen Inſecten beſonders
den Limellen, vermiſcht mit den Früchten der Chara beſtehen.
Es giebt große Strecken der Continente, wo dieſe Bildungen
ganz fehlen, wie z. B. der nordweſtliche Theil von Amerika,
nach den Unterſuchungen des Capt. Franklin; dies iſt auch
der Fall vom Ausfluße des Orinoco an bis zum Amazonen-
ſtrom, wo ſich nur Granitformationen erheben, die dem
Corallenleben und ihren Bildungen Hinderniſſe entgegen ſetzen.
?
Von Menſchenknochen iſt bis jetzt nichts gefunden
worden, denn nur fälſchlich hat man andere dafür ge-
halten. So glaubte Schuchzer einen homo lapideus
gefunden zu haben, Cuvier bewies aber nachher daß es
eine Art Salamander ſei. In Guadeloupe hat man
gleichfalls geglaubt, Menſchengerippe aus den Zeiten der
Erdrevolutionen gefunden zu haben, neuere Unterſuchungen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 277.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/283>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.