Wie sich in den Uebergangsgebirgen wozu auch der größere Theil des Harzes gehört, Bambusschilf, Stengel von Farren- kräutern, eine Masse von Corallen finden, so zeigen sich auch zugleich sehr ausgebildete Thiere, als Tricholiten, Käfermuscheln mit und ohne Gitterungen, ein Krebsartiges Gliederthier von 4-41/2 Länge, ferner sepienartige Thiere und Orzowalithen.
Das Flötzgebirge enthält zahllose Polytaninen Muscheln, Ammonshörner, etc. und ein Thier was man bisher für ganz verloren hielt, hat der Capt. Boudin auf seiner Reihe sogar lebendig wieder gefunden, nämlich eine Art Spirula, die ich selbst zu Paris in Weingeiß sah. Diese Art gehört zu den seltenen Thieren welche nicht wie die Schnecken im Gehäuse leben, sondern der hintere Theil ist um das Gehäuse angewachsen. Ferner Belemniten oder die so- genannten Blitzpfeile, ein und zweischalige Seethiere, selbst Theile von Dintenfische. Der Prof. Boxler in Oxford fand noch die Blase mit der Sepia so gut erhalten, daß ich selbst noch deren eine Abbildung mit der ihr eigenen Farbe gesehen habe. Die größte Masse von Fischen findet man überhaupt in dem Flötzgebirge.
In der neuern Formation finden wir Krokodillartige
Wie ſich in den Uebergangsgebirgen wozu auch der größere Theil des Harzes gehört, Bambusſchilf, Stengel von Farren- kräutern, eine Maſſe von Corallen finden, ſo zeigen ſich auch zugleich ſehr ausgebildete Thiere, als Tricholiten, Käfermuſcheln mit und ohne Gitterungen, ein Krebsartiges Gliederthier von 4–4½ Länge, ferner ſepienartige Thiere und Orzowalithen.
Das Flötzgebirge enthält zahlloſe Polytaninen Muſcheln, Ammonshörner, etc. und ein Thier was man bisher für ganz verloren hielt, hat der Capt. Boudin auf ſeiner Reihe ſogar lebendig wieder gefunden, nämlich eine Art Spirula, die ich ſelbſt zu Paris in Weingeiß ſah. Dieſe Art gehört zu den ſeltenen Thieren welche nicht wie die Schnecken im Gehäuſe leben, ſondern der hintere Theil iſt um das Gehäuſe angewachſen. Ferner Belemniten oder die ſo- genannten Blitzpfeile, ein und zweiſchalige Seethiere, ſelbſt Theile von Dintenfiſche. Der Prof. Boxler in Oxford fand noch die Blaſe mit der Sepia ſo gut erhalten, daß ich ſelbſt noch deren eine Abbildung mit der ihr eigenen Farbe geſehen habe. Die größte Maſſe von Fiſchen findet man überhaupt in dem Flötzgebirge.
In der neuern Formation finden wir Krokodillartige
<TEI><text><body><divtype="session"n="36"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0279"n="273."/><p>Wie ſich in den Uebergangsgebirgen wozu auch der größere<lb/>
Theil des Harzes gehört, Bambusſchilf, Stengel von Farren-<lb/>
kräutern, eine Maſſe von Corallen finden, ſo zeigen ſich<lb/>
auch zugleich ſehr ausgebildete Thiere, als Tricholiten,<lb/>
Käfermuſcheln mit und ohne Gitterungen, ein Krebsartiges<lb/>
Gliederthier von 4–4½ Länge, ferner ſepienartige Thiere<lb/>
und Orzowalithen.</p><lb/><p>Das Flötzgebirge enthält zahlloſe Polytaninen Muſcheln,<lb/>
Ammonshörner, <hirendition="#aq">etc</hi>. und ein Thier was man bisher für ganz<lb/>
verloren hielt, hat der Capt. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119227568 http://d-nb.info/gnd/119227568">Boudin</persName></hi> auf ſeiner Reihe ſogar<lb/>
lebendig wieder gefunden, nämlich eine Art <hirendition="#aq">Spirula,</hi> die<lb/>
ich ſelbſt zu Paris in Weingeiß ſah. Dieſe Art gehört<lb/>
zu den ſeltenen Thieren welche nicht wie die Schnecken<lb/>
im Gehäuſe leben, ſondern der hintere Theil iſt um das<lb/>
Gehäuſe angewachſen. Ferner Belemniten oder die ſo-<lb/>
genannten Blitzpfeile, ein und zweiſchalige Seethiere,<lb/>ſelbſt Theile von Dintenfiſche. Der Prof. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116828315 http://d-nb.info/gnd/116828315">Boxler</persName></hi> in Oxford<lb/>
fand noch die Blaſe mit der Sepia ſo gut erhalten, daß ich<lb/>ſelbſt noch deren eine Abbildung mit der ihr eigenen Farbe<lb/>
geſehen habe. Die größte Maſſe von Fiſchen findet<lb/>
man überhaupt in dem Flötzgebirge.</p><lb/><p>In der neuern Formation finden wir Krokodillartige<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[273./0279]
Wie ſich in den Uebergangsgebirgen wozu auch der größere
Theil des Harzes gehört, Bambusſchilf, Stengel von Farren-
kräutern, eine Maſſe von Corallen finden, ſo zeigen ſich
auch zugleich ſehr ausgebildete Thiere, als Tricholiten,
Käfermuſcheln mit und ohne Gitterungen, ein Krebsartiges
Gliederthier von 4–4½ Länge, ferner ſepienartige Thiere
und Orzowalithen.
Das Flötzgebirge enthält zahlloſe Polytaninen Muſcheln,
Ammonshörner, etc. und ein Thier was man bisher für ganz
verloren hielt, hat der Capt. Boudin auf ſeiner Reihe ſogar
lebendig wieder gefunden, nämlich eine Art Spirula, die
ich ſelbſt zu Paris in Weingeiß ſah. Dieſe Art gehört
zu den ſeltenen Thieren welche nicht wie die Schnecken
im Gehäuſe leben, ſondern der hintere Theil iſt um das
Gehäuſe angewachſen. Ferner Belemniten oder die ſo-
genannten Blitzpfeile, ein und zweiſchalige Seethiere,
ſelbſt Theile von Dintenfiſche. Der Prof. Boxler in Oxford
fand noch die Blaſe mit der Sepia ſo gut erhalten, daß ich
ſelbſt noch deren eine Abbildung mit der ihr eigenen Farbe
geſehen habe. Die größte Maſſe von Fiſchen findet
man überhaupt in dem Flötzgebirge.
In der neuern Formation finden wir Krokodillartige
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 273.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/279>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.