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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Florida's nach Europa sich wendet, einige Küsten von
Irrland und Schottland, von ganz Dänemark und
Schweden bespült, und die Erzeugnisse des Südens
besonders Holz und Früchte ans Land wirft. Erste-
res ist unter dem Namen, Treibholz bekannt. Grosse
Wahrscheinlichkeit erhält durch diese Strömungen die
Saga, welche Cornelius Nepos erzählt, daß über
1000 Jahre von der ersten Entdeckung durch die Nor-
männer, Indianer in kleinen Boten von Häuten nach dem
nördlichen Scandinavien gekommen wären, die sich durch kleine
Natur und gelbe Farbe auszeichneten. Höchst wahrschein-
lich ist es daß diese Nordamerika angehörten, und durch die
Strömungen durch den Ocean geführt werden, da jene Be-
schreibung ganz auf die Eskimos paßt, auch bei diesen noch
solche Bote von Häuten gefunden werden.

Von dem Unorganischen, dem Starren und Flüssigen
gehen wir nun zur Betrachtung des Organischen über.

Im Aufkeimen der organischen Anfänge herscht eine
Ungewißheit ob es Thier oder Pflanze werde. Die
Priestleische Materie, die Oscillatorien und Infusorien
haben eine solche Zwitternatur. Vorzugsweise hat sich in
der neuesten Zeit Bory St. Vincent mit diese Organis-
men beschäftigt.

Man hat lange geglaubt daß das Licht zur Ent-
wickelung organischer Stoffe nothwendig sei. Sie ver-

Florida’s nach Europa ſich wendet, einige Küſten von
Irrland und Schottland, von ganz Dänemark und
Schweden beſpült, und die Erzeugniſſe des Südens
beſonders Holz und Früchte ans Land wirft. Erſte-
res iſt unter dem Namen, Treibholz bekannt. Groſſe
Wahrſcheinlichkeit erhält durch dieſe Strömungen die
Saga, welche Cornelius Nepos erzählt, daß über
1000 Jahre von der erſten Entdeckung durch die Nor-
männer, Indianer in kleinen Boten von Häuten nach dem
nördlichen Scandinavien gekommen wären, die ſich durch kleine
Natur und gelbe Farbe auszeichneten. Höchſt wahrſchein-
lich iſt es daß dieſe Nordamerika angehörten, und durch die
Strömungen durch den Ocean geführt werden, da jene Be-
ſchreibung ganz auf die Eskimos paßt, auch bei dieſen noch
ſolche Bote von Häuten gefunden werden.

Von dem Unorganiſchen, dem Starren und Flüſſigen
gehen wir nun zur Betrachtung des Organiſchen über.

Im Aufkeimen der organiſchen Anfänge herſcht eine
Ungewißheit ob es Thier oder Pflanze werde. Die
Prieſtleiſche Materie, die Oscillatorien und Infuſorien
haben eine ſolche Zwitternatur. Vorzugsweiſe hat ſich in
der neueſten Zeit Bory St. Vincent mit dieſe Organis-
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Man hat lange geglaubt daß das Licht zur Ent-
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[20./0026] Florida’s nach Europa ſich wendet, einige Küſten von Irrland und Schottland, von ganz Dänemark und Schweden beſpült, und die Erzeugniſſe des Südens beſonders Holz und Früchte ans Land wirft. Erſte- res iſt unter dem Namen, Treibholz bekannt. Groſſe Wahrſcheinlichkeit erhält durch dieſe Strömungen die Saga, welche Cornelius Nepos erzählt, daß über 1000 Jahre von der erſten Entdeckung durch die Nor- männer, Indianer in kleinen Boten von Häuten nach dem nördlichen Scandinavien gekommen wären, die ſich durch kleine Natur und gelbe Farbe auszeichneten. Höchſt wahrſchein- lich iſt es daß dieſe Nordamerika angehörten, und durch die Strömungen durch den Ocean geführt werden, da jene Be- ſchreibung ganz auf die Eskimos paßt, auch bei dieſen noch ſolche Bote von Häuten gefunden werden. Von dem Unorganiſchen, dem Starren und Flüſſigen gehen wir nun zur Betrachtung des Organiſchen über. Im Aufkeimen der organiſchen Anfänge herſcht eine Ungewißheit ob es Thier oder Pflanze werde. Die Prieſtleiſche Materie, die Oscillatorien und Infuſorien haben eine ſolche Zwitternatur. Vorzugsweiſe hat ſich in der neueſten Zeit Bory St. Vincent mit dieſe Organis- men beſchäftigt. Man hat lange geglaubt daß das Licht zur Ent- wickelung organiſcher Stoffe nothwendig ſei. Sie ver-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 20.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/26>, abgerufen am 23.12.2024.