kann auch theilweise erfolgen. So ist der Pic von Teneriffa an seinem Gipfel im Zustande der Solfatara, aber in tiefern Gegenden von ihm finden noch Ausbrüche statt.
Schon von den Alten wurde beobachtet, daß das Erscheinen der Vulkane auf der Oberfläche der Erde nicht dem Locale selbst, sondern innern Anregungen der nach aussen wirkenden Kräfte zuzuschreiben sei. So sagt Seneca von dem Aetna daß er nur der Weg aus dem Innern der Erde sei, und die Nahrung nicht aus dem Berge selbst, sondern von dem ihm die Entstehung gegebenen Innern komme.
Das Problem einer richtigen Idee von der Erhebung der Inseln und der Krater, ist in neuerer Zeit von HerrnL. von Buch zuerst gelöst. Bei dem Erheben solcher Ausbruchsinseln kommt zuerst eine feste Masse auf die Oberfläche des Wassers, mehrere Tage später erfolgt erst das Ausbruch. Die Oeffnung welche entsteht ist der Erhebungskrater, in ihm entsteht erst durch die Zeit bei mehrmaligen Entladungen der Trachytkrater der Aushebung. Besonders merkwürdig ist dies auf der Insel Palma, wo erst Blöcke von Granit aus dem Innere des Kraters sich hoben, späterhin Basalt, in dem Innern selbst aber Trachyt sich bildete. So ist der Pic von Teneriffa gleichsam mit einem großen Bollwerke
kann auch theilweiſe erfolgen. So iſt der Pic von Teneriffa an ſeinem Gipfel im Zuſtande der Solfatara, aber in tiefern Gegenden von ihm finden noch Ausbrüche ſtatt.
Schon von den Alten wurde beobachtet, daß das Erſcheinen der Vulkane auf der Oberfläche der Erde nicht dem Locale ſelbſt, ſondern innern Anregungen der nach auſſen wirkenden Kräfte zuzuſchreiben ſei. So ſagt Seneca von dem Aetna daß er nur der Weg aus dem Innern der Erde ſei, und die Nahrung nicht aus dem Berge ſelbſt, ſondern von dem ihm die Entſtehung gegebenen Innern komme.
Das Problem einer richtigen Idee von der Erhebung der Inſeln und der Krater, iſt in neuerer Zeit von HerrnL. von Buch zuerſt gelöſt. Bei dem Erheben ſolcher Ausbruchsinſeln kommt zuerſt eine feſte Maſſe auf die Oberfläche des Waſſers, mehrere Tage ſpäter erfolgt erſt das Ausbruch. Die Oeffnung welche entſteht iſt der Erhebungskrater, in ihm entſteht erſt durch die Zeit bei mehrmaligen Entladungen der Trachytkrater der Aushebung. Beſonders merkwürdig iſt dies auf der Inſel Palma, wo erſt Blöcke von Granit aus dem Innere des Kraters ſich hoben, ſpäterhin Baſalt, in dem Innern ſelbſt aber Trachyt ſich bildete. So iſt der Pic von Teneriffa gleichſam mit einem großen Bollwerke
<TEI><text><body><divtype="session"n="34"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><list><item><pbfacs="#f0244"n="238."/>
kann auch theilweiſe erfolgen. So iſt der Pic von Teneriffa<lb/>
an ſeinem Gipfel im Zuſtande der Solfatara, aber in tiefern<lb/>
Gegenden von ihm finden noch Ausbrüche ſtatt.</item><lb/></list><p>Schon von den Alten wurde beobachtet, daß das Erſcheinen<lb/>
der Vulkane auf der Oberfläche der Erde nicht dem Locale<lb/>ſelbſt, ſondern <unclearreason="illegible"cert="high"resp="#CT">inne</unclear>rn Anregungen der nach auſſen wirkenden<lb/>
Kräfte zuzuſchreiben ſei. So ſagt <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118613200 http://d-nb.info/gnd/118613200">Seneca</persName></hi> von dem Aetna<lb/>
daß er nur der Weg aus dem Innern der Erde ſei, und die<lb/>
Nahrung nicht aus dem Berge ſelbſt, ſondern von dem ihm<lb/>
die Entſtehung gegebenen Innern komme.</p><lb/><p>Das Problem einer richtigen Idee von der Erhebung der<lb/>
Inſeln und der Krater, iſt in neuerer Zeit von <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herrn</expan></choice><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. <hirendition="#aq">von<lb/>
Buch</hi></persName> zuerſt gelöſt. Bei dem Erheben ſolcher Ausbruchsinſeln<lb/>
kommt zuerſt eine feſte Maſſe auf die Oberfläche des<lb/>
Waſſers, mehrere Tage ſpäter erfolgt erſt das Ausbruch.<lb/>
Die Oeffnung welche entſteht iſt der Erhebungskrater, in<lb/>
ihm entſteht erſt durch die Zeit bei mehrmaligen Entladungen<lb/>
der Trachytkrater der Aushebung. Beſonders merkwürdig<lb/>
iſt dies auf der Inſel Palma, wo erſt Blöcke von Granit<lb/>
aus dem Innere des Kraters ſich hoben, ſpäterhin Baſalt,<lb/>
in dem Innern ſelbſt aber Trachyt ſich bildete. So iſt der<lb/>
Pic von Teneriffa gleichſam mit einem großen Bollwerke<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[238./0244]
kann auch theilweiſe erfolgen. So iſt der Pic von Teneriffa
an ſeinem Gipfel im Zuſtande der Solfatara, aber in tiefern
Gegenden von ihm finden noch Ausbrüche ſtatt.
Schon von den Alten wurde beobachtet, daß das Erſcheinen
der Vulkane auf der Oberfläche der Erde nicht dem Locale
ſelbſt, ſondern innern Anregungen der nach auſſen wirkenden
Kräfte zuzuſchreiben ſei. So ſagt Seneca von dem Aetna
daß er nur der Weg aus dem Innern der Erde ſei, und die
Nahrung nicht aus dem Berge ſelbſt, ſondern von dem ihm
die Entſtehung gegebenen Innern komme.
Das Problem einer richtigen Idee von der Erhebung der
Inſeln und der Krater, iſt in neuerer Zeit von H L. von
Buch zuerſt gelöſt. Bei dem Erheben ſolcher Ausbruchsinſeln
kommt zuerſt eine feſte Maſſe auf die Oberfläche des
Waſſers, mehrere Tage ſpäter erfolgt erſt das Ausbruch.
Die Oeffnung welche entſteht iſt der Erhebungskrater, in
ihm entſteht erſt durch die Zeit bei mehrmaligen Entladungen
der Trachytkrater der Aushebung. Beſonders merkwürdig
iſt dies auf der Inſel Palma, wo erſt Blöcke von Granit
aus dem Innere des Kraters ſich hoben, ſpäterhin Baſalt,
in dem Innern ſelbſt aber Trachyt ſich bildete. So iſt der
Pic von Teneriffa gleichſam mit einem großen Bollwerke
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 238.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/244>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.