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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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der sich längere Zeit in Island aufhielt, hat zuerst darauf
aufmerksam gemacht. Er glaubt, daß die kleinen Wölk-
chen welche man Schäfchen nennt, und hoch über die Wolken-
schichten stehen, (ich sah sie auf dem Chimborasso noch 3 bis
4000 Toisen über mir,) im besondern Verkehr mit den
Nordlichtern stehen, denn er sah sie leuchten wenn die
Nacht einbrach. Parry hat etwas ganz ähnliches gesehen,
und auch wie die Schäfchen entstanden.

Die Stärke des Nordlichts ist nach den Breiten ver-
schieden; in dem nordwestlichen Canada z. B. kann man
dabei lesen, in andern Gegenden wieder nicht. Franklin
fand, daß die Nordlichter unter dem 62 und 63° N. Breite
eine stärkere Intensität hatten als noch mehr nördlich.
Früher glaubte man ihre Höhe sehr beträchtlich. Berg-
mann
gab sie 80-100 Meilen hoch an, also außerhalb
der Atmosphäre. Cavendish hat 10-15° Höhe ge-
funden. Wohl leuchten Sternschnuppen in einer
solchen Höhe. Wrangel sah, daß die Sternschnuppen die
Nordlichter anzündeten. Eine genaue Messung hat aber
in neuerer Zeit statt gefunden, da es sich an der Hudsons-
bai traf, daß der Capit: Franklin und sein Begleiter
der Dr Richardson 2-3 Meilen von einander entfernt,
ein Nordlicht zugleich maassen, das 11/2 geogr. Meile hoch war.

der ſich längere Zeit in Island aufhielt, hat zuerſt darauf
aufmerkſam gemacht. Er glaubt, daß die kleinen Wölk-
chen welche man Schäfchen nennt, und hoch über die Wolken-
ſchichten ſtehen, (ich ſah ſie auf dem Chimboraſſo noch 3 bis
4000 Toiſen über mir,) im beſondern Verkehr mit den
Nordlichtern ſtehen, denn er ſah ſie leuchten wenn die
Nacht einbrach. Parry hat etwas ganz ähnliches geſehen,
und auch wie die Schäfchen entſtanden.

Die Stärke des Nordlichts iſt nach den Breiten ver-
ſchieden; in dem nordweſtlichen Canada z. B. kann man
dabei leſen, in andern Gegenden wieder nicht. Franklin
fand, daß die Nordlichter unter dem 62 und 63° N. Breite
eine ſtärkere Intenſität hatten als noch mehr nördlich.
Früher glaubte man ihre Höhe ſehr beträchtlich. Berg-
mann
gab ſie 80–100 Meilen hoch an, alſo außerhalb
der Atmosphäre. Cavendish hat 10–15° Höhe ge-
funden. Wohl leuchten Sternſchnuppen in einer
ſolchen Höhe. Wrangel ſah, daß die Sternſchnuppen die
Nordlichter anzündeten. Eine genaue Meſſung hat aber
in neuerer Zeit ſtatt gefunden, da es ſich an der Hudſons-
bai traf, daß der Capit: Franklin und ſein Begleiter
der Dr Richardſon 2–3 Meilen von einander entfernt,
ein Nordlicht zugleich maaſſen, das 1½ geogr. Meile hoch war.

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[211./0217] der ſich längere Zeit in Island aufhielt, hat zuerſt darauf aufmerkſam gemacht. Er glaubt, daß die kleinen Wölk- chen welche man Schäfchen nennt, und hoch über die Wolken- ſchichten ſtehen, /ich ſah ſie auf dem Chimboraſſo noch 3 bis 4000 Toiſen über mir,/ im beſondern Verkehr mit den Nordlichtern ſtehen, denn er ſah ſie leuchten wenn die Nacht einbrach. Parry hat etwas ganz ähnliches geſehen, und auch wie die Schäfchen entſtanden. Die Stärke des Nordlichts iſt nach den Breiten ver- ſchieden; in dem nordweſtlichen Canada z. B. kann man dabei leſen, in andern Gegenden wieder nicht. Franklin fand, daß die Nordlichter unter dem 62 und 63° N. Breite eine ſtärkere Intenſität hatten als noch mehr nördlich. Früher glaubte man ihre Höhe ſehr beträchtlich. Berg- mann gab ſie 80–100 Meilen hoch an, alſo außerhalb der Atmosphäre. Cavendish hat 10–15° Höhe ge- funden. Wohl leuchten Sternſchnuppen in einer ſolchen Höhe. Wrangel ſah, daß die Sternſchnuppen die Nordlichter anzündeten. Eine genaue Meſſung hat aber in neuerer Zeit ſtatt gefunden, da es ſich an der Hudſons- bai traf, daß der Capit: Franklin und ſein Begleiter der Dr Richardſon 2–3 Meilen von einander entfernt, ein Nordlicht zugleich maaſſen, das 1½ geogr. Meile hoch war.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 211.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/217>, abgerufen am 23.12.2024.