seiner Jugend zuerst in Paris sah, wo es sich wie jetzt noch im Frühling und im Herbste nach Sonnenuntergang, einem Lichtstreif ähnlich am Horiezont zeigte und erhob. Es hat sich aber nachher gezeigt, daß die Bewohner der Tropenwelt es längst kannten, und die Persen schon in frühern Zeiten es mit dem Namen Genschatsch belegten. Mahrang und Cassini glaubten, daß es in genauer Verhält- niße oder vielmehr Zusammenhange stehe mit dem Nordlichte und den Sonnenflecken. Cassini hat schon von Zuckungen des Lichts gesprochen, und ich glaube mich überzeugt zu haben, daß es von 2 zu 2 Secunden wechselt vom Hellen zum Dunkeln, gleichsam wie ein Funkensprühen; dies kann aber auch in der Atmosphäre liegen. - Man hat lange geglaubt, daß [unleserliches Material]es eine abgeplattete Sonnenatmosphäre sei. Diese geht aber nur bis zum Mercur. Dagegen glaubt La Place, daß es beim Zurückziehen der Sonnenatmosphäre, ein zurück- gebliebener Rest der alten Sonnenatmosphäre sei.
Mars. Sein Durchmesser beträgt 963 Meilen, oder 55/100 des Durchmessers der Erde. Hier sieht man noch [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]Phasen. Die Abplattung hat noch neuerdings vielen Streit erregt. Herschel giebt sie zu 1/12, Schröter1/80, und HerrN. N. jetzt in Göttingen giebt sie ebenfalls wie Herschel zu 1/12 an. Man sieht zwei dunkeln und zwei helle Flecken auf den Mars.
ſeiner Jugend zuerſt in Paris ſah, wo es ſich wie jetzt noch im Frühling und im Herbſte nach Sonnenuntergang, einem Lichtſtreif ähnlich am Horiezont zeigte und erhob. Es hat ſich aber nachher gezeigt, daß die Bewohner der Tropenwelt es längſt kannten, und die Perſen ſchon in frühern Zeiten es mit dem Namen Genſchatſch belegten. Mahrang und Casſini glaubten, daß es in genauer Verhält- niße oder vielmehr Zuſammenhange ſtehe mit dem Nordlichte und den Sonnenflecken. Casſini hat ſchon von Zuckungen des Lichts geſprochen, und ich glaube mich überzeugt zu haben, daß es von 2 zu 2 Secunden wechſelt vom Hellen zum Dunkeln, gleichſam wie ein Funkenſprühen; dies kann aber auch in der Atmosphäre liegen. – Man hat lange geglaubt, daß [unleserliches Material]es eine abgeplattete Sonnenatmosphäre ſei. Dieſe geht aber nur bis zum Mercur. Dagegen glaubt La Place, daß es beim Zurückziehen der Sonnenatmosphäre, ein zurück- gebliebener Reſt der alten Sonnenatmosphäre ſei.
Mars. Sein Durchmeſſer beträgt 963 Meilen, oder 55/100 des Durchmeſſers der Erde. Hier ſieht man noch [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]Phaſen. Die Abplattung hat noch neuerdings vielen Streit erregt. Herſchel giebt ſie zu 1/12, Schröter1/80, und HerrN. N. jetzt in Göttingen giebt ſie ebenfalls wie Herſchel zu 1/12 an. Man ſieht zwei dunkeln und zwei helle Flecken auf den Mars.
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[151./0157]
ſeiner Jugend zuerſt in Paris ſah, wo es ſich wie jetzt
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Es hat ſich aber nachher gezeigt, daß die Bewohner der
Tropenwelt es längſt kannten, und die Perſen ſchon in
frühern Zeiten es mit dem Namen Genſchatſch belegten.
Mahrang und Casſini glaubten, daß es in genauer Verhält-
niße oder vielmehr Zuſammenhange ſtehe mit dem Nordlichte
und den Sonnenflecken. Casſini hat ſchon von Zuckungen
des Lichts geſprochen, und ich glaube mich überzeugt zu haben,
daß es von 2 zu 2 Secunden wechſelt vom Hellen zum Dunkeln,
gleichſam wie ein Funkenſprühen; dies kann aber auch in
der Atmosphäre liegen. – Man hat lange geglaubt,
daß es eine abgeplattete Sonnenatmosphäre ſei. Dieſe geht
aber nur bis zum Mercur. Dagegen glaubt La Place,
daß es beim Zurückziehen der Sonnenatmosphäre, ein zurück-
gebliebener Reſt der alten Sonnenatmosphäre ſei.
Mars. Sein Durchmeſſer beträgt 963 Meilen, oder
55/100 des Durchmeſſers der Erde. Hier ſieht man noch Phaſen.
Die Abplattung hat noch neuerdings vielen Streit erregt.
Herſchel giebt ſie zu 1/12, Schröter 1/80, und H N. N. jetzt
in Göttingen giebt ſie ebenfalls wie Herſchel zu 1/12 an.
Man ſieht zwei dunkeln und zwei helle Flecken auf den Mars.
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 151.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/157>, abgerufen am 23.12.2024.
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