Wie die Geognosie durch das Studium der Versteine- rungen aufgeklärt ist, so hat sich die physik. Geographie durch das Studium der Optic erweitert.
Bis hierher geht die physikal. Astronomie, und wir kommen nun zu unsern Planeten, dessen Form, Dichtig- keit, Masse und Größe wir zuerst betrachten wollen.
Die Form der Erde wurde schon von Aristoteles nach den Mondfinsternissen genau angegeben, und man nahm bisher ihre Abplattung zu 1/305 Theil an. Neuere Pendel- versuche im südlichen Afrika, der Spitze Grönlands und Spitzbergen, sowie die genauere Berechnung des Mondes haben dieselbe zu 1/389 Theil ergeben.
Die Dichtigkeit ist wahrscheinlich dieselbe, welche die andern Planeten innerhalb dem Kreise der kleinern haben, nach der Attraction der Berge gemessen beträgt sie 4 3/10(51/2?)
Innere Versuche stellen solche zu 4 4/10. Diese Dichtigkeit nimmt im Innern der Erde immer zu, und der höchste Grad derselben, muß nach den Gesetzen der Attraction im Mittelpunct der Erde sein. Auch muß sich die innere Dichtigkeit durch den Druck der Schichten aufeinander ver- stärken. Auch giebt die Stabilität der Meere einen sichern Beweis von der innern Dichtigkeit der Erde, da sie sonst durch den Druck der Schichten aus ihren Tiefen gedrängt würden.
Die Erdwärme scheint aus den durch die Sonnenstrahlen aufgeregte, magnetischen Kräfte hervorzugehen. Denn
Wie die Geognoſie durch das Studium der Verſteine- rungen aufgeklärt iſt, ſo hat ſich die phyſik. Geographie durch das Studium der Optic erweitert.
Bis hierher geht die phyſikal. Aſtronomie, und wir kommen nun zu unſern Planeten, deſſen Form, Dichtig- keit, Maſſe und Größe wir zuerſt betrachten wollen.
Die Form der Erde wurde ſchon von Ariſtoteles nach den Mondfinſterniſſen genau angegeben, und man nahm bisher ihre Abplattung zu 1/305 Theil an. Neuere Pendel- verſuche im ſüdlichen Afrika, der Spitze Grönlands und Spitzbergen, ſowie die genauere Berechnung des Mondes haben dieſelbe zu 1/389 Theil ergeben.
Die Dichtigkeit iſt wahrſcheinlich dieſelbe, welche die andern Planeten innerhalb dem Kreiſe der kleinern haben, nach der Attraction der Berge gemeſſen beträgt ſie 4 3/10(5½?)
Innere Verſuche ſtellen ſolche zu 4 4/10. Dieſe Dichtigkeit nimmt im Innern der Erde immer zu, und der höchſte Grad derſelben, muß nach den Geſetzen der Attraction im Mittelpunct der Erde ſein. Auch muß ſich die innere Dichtigkeit durch den Druck der Schichten aufeinander ver- ſtärken. Auch giebt die Stabilität der Meere einen ſichern Beweis von der innern Dichtigkeit der Erde, da ſie ſonſt durch den Druck der Schichten aus ihren Tiefen gedrängt würden.
Die Erdwärme ſcheint aus den durch die Sonnenſtrahlen aufgeregte, magnetiſchen Kräfte hervorzugehen. Denn
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[7./0013]
Wie die Geognoſie durch das Studium der Verſteine-
rungen aufgeklärt iſt, ſo hat ſich die phyſik. Geographie
durch das Studium der Optic erweitert.
Bis hierher geht die phyſikal. Aſtronomie, und wir
kommen nun zu unſern Planeten, deſſen Form, Dichtig-
keit, Maſſe und Größe wir zuerſt betrachten wollen.
Die Form der Erde wurde ſchon von Ariſtoteles nach
den Mondfinſterniſſen genau angegeben, und man nahm
bisher ihre Abplattung zu 1/305 Theil an. Neuere Pendel-
verſuche im ſüdlichen Afrika, der Spitze Grönlands und
Spitzbergen, ſowie die genauere Berechnung des Mondes
haben dieſelbe zu 1/389 Theil ergeben.
Die Dichtigkeit iſt wahrſcheinlich dieſelbe, welche die
andern Planeten innerhalb dem Kreiſe der kleinern haben,
nach der Attraction der Berge gemeſſen beträgt ſie 4 3/10
Innere Verſuche ſtellen ſolche zu 4 4/10. Dieſe Dichtigkeit
nimmt im Innern der Erde immer zu, und der höchſte
Grad derſelben, muß nach den Geſetzen der Attraction
im Mittelpunct der Erde ſein. Auch muß ſich die innere
Dichtigkeit durch den Druck der Schichten aufeinander ver-
ſtärken. Auch giebt die Stabilität der Meere einen
ſichern Beweis von der innern Dichtigkeit der Erde, da
ſie ſonſt durch den Druck der Schichten aus ihren Tiefen
gedrängt würden.
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Die Erdwärme ſcheint aus den durch die Sonnenſtrahlen
aufgeregte, magnetiſchen Kräfte hervorzugehen. Denn
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 7.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/13>, abgerufen am 23.12.2024.
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