zwei Sterne die hinter einander stehend, einen optischen Radius haben, so daß der vordere den hintere decke. - Herschel hat ihre Untersuchung am Ende des verwichenen Jahr- hunderts wieder vorgenommen, und 1782 gezeigt, daß sie zu- sammen gehören, und einer sich um den andern bewegt, was auch HerrBessel bewiesen hat. Hingegen bei manchen Sternen des Schwans werden auf gleiche Weise eigene Bewegungen afficirt. Die Entfernung der nächsten Fixsterne ist schon 3000000 Meilen, (sind von der 5ten und 6ten Grösse) und mehrere von diesen gehören zu den Doppelsternen. Die Zahl der Doppelsterne nahm man früher nach Herschel 800-1000 an. Herschel der Sohn hat nach den Entdeckungen seines Vaters 675 beschrieben. Herr Struwe in Dorpat hat dagegen schon 3112 Doppelsterne aufgezählt, von denen nur 800 nicht genau untersucht sind.Vgl. Struve, Friedrich G. W.: Catalogus novus Stellarum duplicium et multiplicium: maxima ex Parte in Specula Universitatis Caesareae Dorpatensis per magnum Telescopium achromaticum Fraunhoferi detectarum. Dorpat 1827. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 14.01.2016. Bis auf 74 nach, sind sie übrigens alle von Struwe selbst be- obachtet. Er hat untersucht wie sie am Himmel vertheilt sind, wie sie sich in Hinsicht der Zahl zu den übrigen verhalten, und gefunden daß bei den Sternen von 1-3ter Grösse sich unter 5 Sternen ein Doppelstern findet, unter denen der 5ten und 6ten Grösse dagegen von 12 Sternen nur einer ein Doppelstern ist. Von der 1-7ten Grösse findet sich nach HerrnStruwe unter 11 Sternen ein Doppelstern, wonach man die Gesammtzahl dieser Sterne von 33,000 erhält. Wäre es, daß sie in grossen Entfernungen von einander nur einen gleichen optischen
zwei Sterne die hinter einander ſtehend, einen optiſchen Radius haben, ſo daß der vordere den hintere decke. – Herſchel hat ihre Unterſuchung am Ende des verwichenen Jahr- hunderts wieder vorgenommen, und 1782 gezeigt, daß ſie zu- ſammen gehören, und einer ſich um den andern bewegt, was auch HerrBeſſel bewieſen hat. Hingegen bei manchen Sternen des Schwans werden auf gleiche Weiſe eigene Bewegungen afficirt. Die Entfernung der nächſten Fixſterne iſt ſchon 3000000 Meilen, (ſind von der 5ten und 6ten Gröſſe) und mehrere von dieſen gehören zu den Doppelſternen. Die Zahl der Doppelſterne nahm man früher nach Herſchel 800–1000 an. Herſchel der Sohn hat nach den Entdeckungen ſeines Vaters 675 beſchrieben. Herr Struwe in Dorpat hat dagegen ſchon 3112 Doppelſterne aufgezählt, von denen nur 800 nicht genau unterſucht ſind.Vgl. Struve, Friedrich G. W.: Catalogus novus Stellarum duplicium et multiplicium: maxima ex Parte in Specula Universitatis Caesareae Dorpatensis per magnum Telescopium achromaticum Fraunhoferi detectarum. Dorpat 1827. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 14.01.2016. Bis auf 74 nach, ſind ſie übrigens alle von Struwe ſelbſt be- obachtet. Er hat unterſucht wie ſie am Himmel vertheilt ſind, wie ſie ſich in Hinſicht der Zahl zu den übrigen verhalten, und gefunden daß bei den Sternen von 1–3ter Gröſſe ſich unter 5 Sternen ein Doppelſtern findet, unter denen der 5ten und 6ten Gröſſe dagegen von 12 Sternen nur einer ein Doppelſtern iſt. Von der 1–7ten Gröſſe findet ſich nach HerrnStruwe unter 11 Sternen ein Doppelſtern, wonach man die Geſammtzahl dieſer Sterne von 33,000 erhält. Wäre es, daß ſie in groſſen Entfernungen von einander nur einen gleichen optiſchen
<TEI><text><body><divtype="session"n="15"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0103"n="97."/>
zwei Sterne die hinter einander ſtehend, einen optiſchen<lb/>
Radius haben, ſo daß der vordere den hintere decke. –<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi> hat ihre Unterſuchung am Ende des verwichenen Jahr-<lb/>
hunderts wieder vorgenommen, und 1782 gezeigt, daß ſie zu-<lb/>ſammen gehören, und einer ſich um den andern bewegt, was auch<lb/><choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herr</expan></choice><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118510215 http://d-nb.info/gnd/118510215">Beſſel</persName></hi> bewieſen hat. Hingegen bei manchen Sternen des<lb/>
Schwans werden auf gleiche Weiſe eigene Bewegungen afficirt.<lb/>
Die Entfernung der nächſten Fixſterne iſt ſchon 3000000 Meilen,<lb/><choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>ſind von der 5<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> und 6<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> Gröſſe<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice> und mehrere von dieſen gehören<lb/>
zu den Doppelſternen. Die Zahl der Doppelſterne nahm<lb/>
man früher nach <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi> 800–1000 an. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi> der<lb/>
Sohn hat nach den Entdeckungen ſeines Vaters 675 <choice><abbr>beſchrieb</abbr><expanresp="#CT">beſchrieben</expan></choice>.<lb/>
Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118988255 http://d-nb.info/gnd/118988255">Struwe</persName></hi> in Dorpat hat dagegen ſchon 3112 Doppelſterne<lb/>
aufgezählt, von denen nur 800 nicht genau unterſucht ſind.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Struve, Friedrich G. W.: Catalogus novus Stellarum duplicium et multiplicium: maxima ex Parte in Specula Universitatis Caesareae Dorpatensis per magnum Telescopium achromaticum Fraunhoferi detectarum. Dorpat 1827.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10934431-8">MDZ München, abgerufen am 14.01.2016</ref>.</note><lb/>
Bis auf 74 nach, ſind ſie übrigens alle von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118988255 http://d-nb.info/gnd/118988255">Struwe</persName></hi>ſelbſt be-<lb/>
obachtet. Er hat unterſucht wie ſie am Himmel vertheilt<lb/>ſind, wie ſie ſich in Hinſicht der Zahl zu den übrigen verhalten,<lb/>
und gefunden daß bei den Sternen von 1–3<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ter</hi></reg></choice> Gröſſe ſich unter<lb/>
5 Sternen ein Doppelſtern findet, unter denen der 5<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> und<lb/>
6<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> Gröſſe dagegen von 12 Sternen nur einer ein Doppelſtern<lb/>
iſt. Von der 1–7<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> Gröſſe findet ſich nach <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herrn</expan></choice><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118988255 http://d-nb.info/gnd/118988255">Struwe</persName></hi> unter<lb/>
11 Sternen ein Doppelſtern, wonach man die Geſammtzahl<lb/>
dieſer Sterne von 33,000 erhält. Wäre es, daß ſie in<lb/>
groſſen Entfernungen von einander nur einen gleichen optiſchen<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[97./0103]
zwei Sterne die hinter einander ſtehend, einen optiſchen
Radius haben, ſo daß der vordere den hintere decke. –
Herſchel hat ihre Unterſuchung am Ende des verwichenen Jahr-
hunderts wieder vorgenommen, und 1782 gezeigt, daß ſie zu-
ſammen gehören, und einer ſich um den andern bewegt, was auch
H Beſſel bewieſen hat. Hingegen bei manchen Sternen des
Schwans werden auf gleiche Weiſe eigene Bewegungen afficirt.
Die Entfernung der nächſten Fixſterne iſt ſchon 3000000 Meilen,
/ſind von der 5t und 6t Gröſſe/ und mehrere von dieſen gehören
zu den Doppelſternen. Die Zahl der Doppelſterne nahm
man früher nach Herſchel 800–1000 an. Herſchel der
Sohn hat nach den Entdeckungen ſeines Vaters 675 beſchrieb.
Herr Struwe in Dorpat hat dagegen ſchon 3112 Doppelſterne
aufgezählt, von denen nur 800 nicht genau unterſucht ſind.
Bis auf 74 nach, ſind ſie übrigens alle von Struwe ſelbſt be-
obachtet. Er hat unterſucht wie ſie am Himmel vertheilt
ſind, wie ſie ſich in Hinſicht der Zahl zu den übrigen verhalten,
und gefunden daß bei den Sternen von 1–3t Gröſſe ſich unter
5 Sternen ein Doppelſtern findet, unter denen der 5t und
6t Gröſſe dagegen von 12 Sternen nur einer ein Doppelſtern
iſt. Von der 1–7t Gröſſe findet ſich nach H Struwe unter
11 Sternen ein Doppelſtern, wonach man die Geſammtzahl
dieſer Sterne von 33,000 erhält. Wäre es, daß ſie in
groſſen Entfernungen von einander nur einen gleichen optiſchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 97.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/103>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.