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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Die Zeichen der Ausbrüche sind unbestimmt, obgleich man
Manches für Verboten gehalten, und lange geglaubt hat
daß sie mit der Atmosphäre in Verbindung ständen, was
aber nicht der Fall ist, denn sie sind zu allen Zeiten, bei
ruhiger, klarer und trüber Witterung beobachtet. Wahr-
scheinlicher ist es aber, daß die Veränderungen im Innere
auf die Atmosphäre einwirken. Beim Stromboli will man
jedoch die Bemerkung gemacht haben, daß in Winter seine
Ausbrüche häufiger als im Sommer sind; vielleicht ist es
möglich, daß der Regen hier auf den Schlackenkegel nach
dem Innern zu einwirkend ist. Beim Vesuv hat man
die richtige Beobachtung gemacht, und zwar der Herzog Lecator
zuerst, daß die in der Nähe liegenden Quellen, mehrere
Tage oder gar Wochen zuvor ausbleiben. Es kann viel-
leicht dadurch entstehen, daß sich neue Klüfte bilden, oder
die Wärme zu groß ist, und dadurch das Wasser zu
Wassergas expandirt wird. - -

Die Größe des Kraters ist mit der Mächtigkeit des
Vulkans nicht in Verbindung zu bringen. So hat der Pic
starke Ausbrüche, sein Krater hat dagegen nur 300' im
Durchmesser. Der Krater des Pichincha neben Quito
hat 4200' im Durchmesser, und ist der größte den ich ge-

Die Zeichen der Ausbrüche ſind unbeſtimmt, obgleich man
Manches für Verboten gehalten, und lange geglaubt hat
daß ſie mit der Atmosphäre in Verbindung ſtänden, was
aber nicht der Fall iſt, denn ſie ſind zu allen Zeiten, bei
ruhiger, klarer und trüber Witterung beobachtet. Wahr-
ſcheinlicher iſt es aber, daß die Veränderungen im Innere
auf die Atmosphäre einwirken. Beim Stromboli will man
jedoch die Bemerkung gemacht haben, daß in Winter ſeine
Ausbrüche häufiger als im Sommer ſind; vielleicht iſt es
möglich, daß der Regen hier auf den Schlackenkegel nach
dem Innern zu einwirkend iſt. Beim Veſuv hat man
die richtige Beobachtung gemacht, und zwar der Herzog Lecator
zuerſt, daß die in der Nähe liegenden Quellen, mehrere
Tage oder gar Wochen zuvor ausbleiben. Es kann viel-
leicht dadurch entſtehen, daß ſich neue Klüfte bilden, oder
die Wärme zu groß iſt, und dadurch das Waſſer zu
Waſſergas expandirt wird. – –

Die Größe des Kraters iſt mit der Mächtigkeit des
Vulkans nicht in Verbindung zu bringen. So hat der Pic
ſtarke Ausbrüche, ſein Krater hat dagegen nur 300′ im
Durchmeſſer. Der Krater des Pichincha neben Quito
hat 4200′ im Durchmeſſer, und iſt der größte den ich ge-

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[245./0251] Die Zeichen der Ausbrüche ſind unbeſtimmt, obgleich man Manches für Verboten gehalten, und lange geglaubt hat daß ſie mit der Atmosphäre in Verbindung ſtänden, was aber nicht der Fall iſt, denn ſie ſind zu allen Zeiten, bei ruhiger, klarer und trüber Witterung beobachtet. Wahr- ſcheinlicher iſt es aber, daß die Veränderungen im Innere auf die Atmosphäre einwirken. Beim Stromboli will man jedoch die Bemerkung gemacht haben, daß in Winter ſeine Ausbrüche häufiger als im Sommer ſind; vielleicht iſt es möglich, daß der Regen hier auf den Schlackenkegel nach dem Innern zu einwirkend iſt. Beim Veſuv hat man die richtige Beobachtung gemacht, und zwar der Herzog Lecator zuerſt, daß die in der Nähe liegenden Quellen, mehrere Tage oder gar Wochen zuvor ausbleiben. Es kann viel- leicht dadurch entſtehen, daß ſich neue Klüfte bilden, oder die Wärme zu groß iſt, und dadurch das Waſſer zu Waſſergas expandirt wird. – – Die Größe des Kraters iſt mit der Mächtigkeit des Vulkans nicht in Verbindung zu bringen. So hat der Pic ſtarke Ausbrüche, ſein Krater hat dagegen nur 300′ im Durchmeſſer. Der Krater des Pichincha neben Quito hat 4200′ im Durchmeſſer, und iſt der größte den ich ge-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 245.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/251>, abgerufen am 21.11.2024.