Stamme eigen, wir finden in ihrer Poesie die anmuthigsten Beschreibungen, und ein tiefes Gefühl für Pflanzen und Thiere. In spätern Zeiten erschien beim Aufleben der Litteratur von Cardinal Bende eine Physionomik der Pflanzen. Er bemühte sich die Naturscenen des Aetna zu schildern.Vgl. Bembo, Pietro: De Aetna ad Angelum Chabrielem liber. Venedig 1495. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 21.12.2015. Andere vortreff- liche ästhetische Behandlungen sind in dem grossen historischen Werke von Bender über die Natur in Amerika.Vgl. Bembo, Pietro: Historiae Venetiae Libri XII. Venedig 1551. Online verfügbar: Les Bibliotheques Virtuelles Humanistes, abgerufen am 22.02.2016. Siehe dort besonders den Beginn des sechsten Buches. In neuern Zeit ist Buffon durch seine Naturgeschichte auch hierin ausgezeichnet, doch haben seine Schilderungen viel Kälte, indem er nicht selbst sammelte.Vgl. Buffon, Georges Lois Le Clerc de: OEuvres d'Histoire Naturelle. 2. Aufl. 40 Bde. Bern 1792. Online verfügbar: e-rara (ETH-Bibliothek Zürich), abgerufen am 21.12.2015.Georg Forster war in neuern Zeiten der erste Deutsche, der in seinen schönen Beschreibungen der Südsee eine Naturschilderung gab.Vgl. Forster, Georg: A Voyage round the World: in His Britannic Majesty's Sloop, Resolution, commanded by Capt. James Cook, during the Years, 1772, 3, 4, and 5. 2 Bde. London 1777. Online verfügbar: LB Oldenburg, abgerufen am 21.12.2015. Denn Bernard über tropische Erscheinungen,Vgl. Saint-Pierre, Bernardin de: Paul et Virginie. Paris 1789. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 21.12.2015. und Chateubriant in seiner Beschreibung des MississipiVermutlich bezieht sich Humboldt auf die zwei Romane "Atala" und "Rene". Vgl. Chateaubriand, Francois-Rene de: Atala. Rene. Les Aventures du dernier Abencerage. Paris 1826. (= OEuvres completes, Bd. 16.) Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 28.12.2015. haben unter den Franzosen sich ausgezeichnet.
Neben der ästthetischen Behandlung der Naturscenen ist die Landschaftsmalerei ein anderer Zweig. Bei den Alten war sie kein besonderer Gegenstand der Kunst gewesen. Im Aufleben der Künste blühte sie zuerst in der nieder- ländischen Schule bei Verneuk van Eyk(doch nicht bei Hubert und Johann van Eyk? die die Stifter der niederländischen Schule waren.) In der Mitte des 16ten Jahrhunderts beschäftigte sich damit Bassano und Carracci, es war dies jedoch mehr Nachahmung der Phantasie. Erst in der Mitte
Stamme eigen, wir finden in ihrer Poeſie die anmuthigſten Beſchreibungen, und ein tiefes Gefühl für Pflanzen und Thiere. In ſpätern Zeiten erſchien beim Aufleben der Litteratur von Cardinal Bende eine Phyſionomik der Pflanzen. Er bemühte ſich die Naturſcenen des Aetna zu ſchildern.Vgl. Bembo, Pietro: De Aetna ad Angelum Chabrielem liber. Venedig 1495. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 21.12.2015. Andere vortreff- liche äſthetiſche Behandlungen ſind in dem groſſen hiſtoriſchen Werke von Bender über die Natur in Amerika.Vgl. Bembo, Pietro: Historiae Venetiae Libri XII. Venedig 1551. Online verfügbar: Les Bibliothèques Virtuelles Humanistes, abgerufen am 22.02.2016. Siehe dort besonders den Beginn des sechsten Buches. In neuern Zeit iſt Buffon durch ſeine Naturgeſchichte auch hierin ausgezeichnet, doch haben ſeine Schilderungen viel Kälte, indem er nicht ſelbſt ſammelte.Vgl. Buffon, Georges Lois Le Clerc de: Œuvres d’Histoire Naturelle. 2. Aufl. 40 Bde. Bern 1792. Online verfügbar: e-rara (ETH-Bibliothek Zürich), abgerufen am 21.12.2015.Georg Forſter war in neuern Zeiten der erſte Deutſche, der in ſeinen ſchönen Beſchreibungen der Südſee eine Naturſchilderung gab.Vgl. Forster, Georg: A Voyage round the World: in His Britannic Majesty’s Sloop, Resolution, commanded by Capt. James Cook, during the Years, 1772, 3, 4, and 5. 2 Bde. London 1777. Online verfügbar: LB Oldenburg, abgerufen am 21.12.2015. Denn Bernard über tropiſche Erſcheinungen,Vgl. Saint-Pierre, Bernardin de: Paul et Virginie. Paris 1789. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 21.12.2015. und Chateubriant in ſeiner Beſchreibung des MiſſiſſipiVermutlich bezieht sich Humboldt auf die zwei Romane „Atala“ und „René“. Vgl. Chateaubriand, François-René de: Atala. René. Les Aventures du dernier Abencerage. Paris 1826. (= Œuvres complètes, Bd. 16.) Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 28.12.2015. haben unter den Franzoſen ſich ausgezeichnet.
Neben der äſtthetiſchen Behandlung der Naturſcenen iſt die Landſchaftsmalerei ein anderer Zweig. Bei den Alten war ſie kein beſonderer Gegenſtand der Kunſt geweſen. Im Aufleben der Künſte blühte ſie zuerſt in der nieder- ländiſchen Schule bei Verneuk van Eyk(doch nicht bei Hubert und Johann van Eyk? die die Stifter der niederländiſchen Schule waren.) In der Mitte des 16ten Jahrhunderts beſchäftigte ſich damit Basſano und Carracci, es war dies jedoch mehr Nachahmung der Phantaſie. Erſt in der Mitte
<TEI><text><body><divtype="session"n="9"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0065"n="59."/>
Stamme eigen, wir finden in ihrer Poeſie die anmuthigſten<lb/>
Beſchreibungen, und ein tiefes Gefühl für Pflanzen und Thiere.<lb/>
In ſpätern Zeiten erſchien beim Aufleben der Litteratur von<lb/>
Cardinal <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118658115 http://d-nb.info/gnd/118658115">Bende</persName></hi> eine Phyſionomik der Pflanzen. Er bemühte<lb/>ſich die Naturſcenen des Aetna zu ſchildern.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Bembo, Pietro: De Aetna ad Angelum Chabrielem liber. Venedig 1495.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00048024-6">MDZ München, abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note> Andere vortreff-<lb/>
liche äſthetiſche Behandlungen ſind in dem groſſen hiſtoriſchen<lb/>
Werke von <hirendition="#aq"><hirendition="#u"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118658115 http://d-nb.info/gnd/118658115">Bender</persName></hi></hi> über die Natur in Amerika.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Bembo, Pietro: Historiae Venetiae Libri XII. Venedig 1551.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://www.bvh.univ-tours.fr/Consult/index.asp?numtable=B372615206_18365&numfiche=288">Les Bibliothèques Virtuelles Humanistes, abgerufen am 22.02.2016</ref>. Siehe dort besonders den Beginn des sechsten Buches.</note> In<lb/>
neuern Zeit iſt <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118517252 http://d-nb.info/gnd/118517252">Buffon</persName></hi> durch ſeine Naturgeſchichte auch<lb/>
hierin ausgezeichnet, doch haben ſeine Schilderungen viel<lb/>
Kälte, indem er nicht ſelbſt ſammelte.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Buffon, Georges Lois Le Clerc de: Œuvres d’Histoire Naturelle. 2. Aufl. 40 Bde. Bern 1792.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-16229">e-rara (ETH-Bibliothek Zürich), abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118534416 http://d-nb.info/gnd/118534416">Georg Forſter</persName></hi><lb/>
war in neuern Zeiten der erſte Deutſche, der in ſeinen<lb/>ſchönen Beſchreibungen der Südſee eine Naturſchilderung<lb/>
gab.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Forster, Georg: A Voyage round the World: in His Britannic Majesty’s Sloop, Resolution, commanded by Capt. James Cook, during the Years, 1772, 3, 4, and 5. 2 Bde. London 1777.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://digital.lb-oldenburg.de/urn/urn:nbn:de:gbv:45:1-1288">LB Oldenburg, abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note> Denn <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118604945 http://d-nb.info/gnd/118604945">Bernard</persName></hi> über tropiſche Erſcheinungen,<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Saint-Pierre, Bernardin de: Paul et Virginie. Paris 1789.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="https://archive.org/details/pauletvirgini00sain">Internet Archive, abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note> und<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118520237 http://d-nb.info/gnd/118520237">Chateubriant</persName></hi> in ſeiner Beſchreibung des Miſſiſſipi<noteresp="#BF"type="editorial">Vermutlich bezieht sich Humboldt auf die zwei Romane „Atala“ und „René“. Vgl. <bibl>Chateaubriand, François-René de: Atala. René. Les Aventures du dernier Abencerage. Paris 1826. (= Œuvres complètes, Bd. 16.)</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10712650-5">MDZ München, abgerufen am 28.12.2015</ref>.</note> haben<lb/>
unter den Franzoſen ſich ausgezeichnet.</p><lb/><p>Neben der äſtthetiſchen Behandlung der Naturſcenen iſt<lb/>
die Landſchaftsmalerei ein anderer Zweig. Bei den Alten<lb/>
war ſie kein beſonderer Gegenſtand der Kunſt geweſen.<lb/>
Im Aufleben der Künſte blühte ſie zuerſt in der nieder-<lb/>
ländiſchen Schule bei <hirendition="#aq"><persName>Verneuk van Eyk</persName></hi><choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>doch nicht bei <hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118531549 http://d-nb.info/gnd/118531549">Hubert</persName></hi><lb/>
und <hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118531557 http://d-nb.info/gnd/118531557">Johann van Eyk</persName></hi><metamark>?</metamark> die die Stifter der <choice><sic>niederländiſen</sic><corrresp="#BF">niederländiſchen</corr></choice><lb/>
Schule waren.<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice> In der Mitte des 16<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> Jahrhunderts<lb/>
beſchäftigte ſich damit <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11865750X http://d-nb.info/gnd/11865750X">Basſano</persName></hi> und <hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118519255 http://d-nb.info/gnd/118519255">Carracci</persName></hi>, es war dies<lb/>
jedoch mehr Nachahmung der Phantaſie. Erſt in der Mitte<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[59./0065]
Stamme eigen, wir finden in ihrer Poeſie die anmuthigſten
Beſchreibungen, und ein tiefes Gefühl für Pflanzen und Thiere.
In ſpätern Zeiten erſchien beim Aufleben der Litteratur von
Cardinal Bende eine Phyſionomik der Pflanzen. Er bemühte
ſich die Naturſcenen des Aetna zu ſchildern. Andere vortreff-
liche äſthetiſche Behandlungen ſind in dem groſſen hiſtoriſchen
Werke von Bender über die Natur in Amerika. In
neuern Zeit iſt Buffon durch ſeine Naturgeſchichte auch
hierin ausgezeichnet, doch haben ſeine Schilderungen viel
Kälte, indem er nicht ſelbſt ſammelte. Georg Forſter
war in neuern Zeiten der erſte Deutſche, der in ſeinen
ſchönen Beſchreibungen der Südſee eine Naturſchilderung
gab. Denn Bernard über tropiſche Erſcheinungen, und
Chateubriant in ſeiner Beſchreibung des Miſſiſſipi haben
unter den Franzoſen ſich ausgezeichnet.
Neben der äſtthetiſchen Behandlung der Naturſcenen iſt
die Landſchaftsmalerei ein anderer Zweig. Bei den Alten
war ſie kein beſonderer Gegenſtand der Kunſt geweſen.
Im Aufleben der Künſte blühte ſie zuerſt in der nieder-
ländiſchen Schule bei Verneuk van Eyk /doch nicht bei Hubert
und Johann van Eyk? die die Stifter der niederländiſchen
Schule waren./ In der Mitte des 16t Jahrhunderts
beſchäftigte ſich damit Basſano und Carracci, es war dies
jedoch mehr Nachahmung der Phantaſie. Erſt in der Mitte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 59.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/65>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.