Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

5 verschiedene Mittel, von denen jedoch mehrere wahr-
scheinlich auf eines zurückzuführen sind: 1, Durch Reibung,
was nur ist 2, Aenderung des Zustandes der Tempe-
ratur. 3, Durch chemische Veränderungen, die auch
magnetische sind. 4, Durch den Contact der Electri-
zität selbst, durch Berührung, Voltaische Säule. End-
lich 5, im organischen Leben. Fische etc.

Man hat es immer für etwas Sonderbares gehalten,
daß diese letzte Art von Electricität sich besonders
bei Fischen also im Wasser einen leitenden Kör-
per, und nicht in der Luft befinde. Indeß wird erst
durch die Muskelbewegung diese Electricität her-
vor gebracht. Wenn man auch bei einigen Fischen
wie den Zitterrochen, etc. die electrischen Orga-
ne sehr angehäuft findet, |: so daß man mit ihnen
ein Pferd tödten kann so ist es doch sehr wahrscheinlich
daß auch bei den Vögeln und selbst bei den Säuge-
thieren ein solcher electrischer Prozeß vor sich gehe,
wenn durch die Nerven unarterielles Blut in die
Muskeln übergeht.

Die

5 verſchiedene Mittel, von denen jedoch mehrere wahr-
ſcheinlich auf eines zurückzuführen ſind: 1, Durch Reibung,
was nur iſt 2, Aenderung des Zuſtandes der Tempe-
ratur. 3, Durch chemiſche Veränderungen, die auch
magnetiſche ſind. 4, Durch den Contact der Electri-
zität ſelbſt, durch Berührung, Voltaiſche Säule. End-
lich 5, im organiſchen Leben. Fiſche etc.

Man hat es immer für etwas Sonderbares gehalten,
daß dieſe letzte Art von Electricität ſich beſonders
bei Fiſchen alſo im Waſser einen leitenden Kör-
per, und nicht in der Luft befinde. Indeß wird erſt
durch die Muskelbewegung dieſe Electricität her-
vor gebracht. Wenn man auch bei einigen Fiſchen
wie den Zitterrochen, etc. die electriſchen Orga-
ne ſehr angehäuft findet, |: ſo daß man mit ihnen
ein Pferd tödten kann ſo iſt es doch ſehr wahrſcheinlich
daß auch bei den Vögeln und ſelbſt bei den Säuge-
thieren ein ſolcher electriſcher Prozeß vor ſich gehe,
wenn durch die Nerven unarterielles Blut in die
Muskeln übergeht.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="53">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0518"/>
5 ver&#x017F;chiedene Mittel, von denen jedoch mehrere wahr-<lb/>
&#x017F;cheinlich auf eines zurückzuführen &#x017F;ind: 1, Durch Reibung,<lb/>
was nur i&#x017F;t 2, Aenderung des Zu&#x017F;tandes der Tempe-<lb/>
ratur. 3, Durch chemi&#x017F;che Veränderungen, die auch<lb/>
magneti&#x017F;che &#x017F;ind. 4, Durch den <unclear reason="illegible" resp="#textloop">Contact</unclear> der Electri-<lb/>
zität &#x017F;elb&#x017F;t, durch Berührung, <persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118716581 http://d-nb.info/gnd/118716581">Volta</persName>i&#x017F;che Säule. End-<lb/>
lich 5, im organi&#x017F;chen Leben. <unclear reason="illegible" resp="#textloop">F</unclear>i&#x017F;che <hi rendition="#aq">etc</hi>.</p><lb/>
                <p>Man hat es immer für etwas Sonderbares gehalten,<lb/>
daß die&#x017F;e letzte Art von Electricität &#x017F;ich be&#x017F;onders<lb/>
bei Fi&#x017F;chen al&#x017F;o im Wa&#x017F;ser einen leitenden Kör-<lb/>
per, und nicht in der Luft befinde. Indeß wird er&#x017F;t<lb/>
durch die Muskelbewegung die&#x017F;e Electricität her-<lb/>
vor gebracht. Wenn man auch bei einigen Fi&#x017F;chen<lb/>
wie den Zitterrochen, <hi rendition="#aq">etc</hi>. die electri&#x017F;chen Orga-<lb/>
ne &#x017F;ehr angehäuft findet, <metamark>|:</metamark> &#x017F;o daß man mit ihnen<lb/>
ein Pferd tödten kann <metamark><choice><sic>:</sic><corr resp="#BF">:|</corr></choice></metamark> &#x017F;o i&#x017F;t es doch &#x017F;ehr wahr&#x017F;cheinlich<lb/>
daß auch bei den Vögeln und &#x017F;elb&#x017F;t bei den Säuge-<lb/>
thieren ein &#x017F;olcher electri&#x017F;cher Prozeß vor &#x017F;ich gehe,<lb/>
wenn durch die Nerven unarterielles Blut in die<lb/>
Muskeln übergeht.</p><lb/>
                <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#u">Die</hi> </fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0518] 5 verſchiedene Mittel, von denen jedoch mehrere wahr- ſcheinlich auf eines zurückzuführen ſind: 1, Durch Reibung, was nur iſt 2, Aenderung des Zuſtandes der Tempe- ratur. 3, Durch chemiſche Veränderungen, die auch magnetiſche ſind. 4, Durch den Contact der Electri- zität ſelbſt, durch Berührung, Voltaiſche Säule. End- lich 5, im organiſchen Leben. Fiſche etc. Man hat es immer für etwas Sonderbares gehalten, daß dieſe letzte Art von Electricität ſich beſonders bei Fiſchen alſo im Waſser einen leitenden Kör- per, und nicht in der Luft befinde. Indeß wird erſt durch die Muskelbewegung dieſe Electricität her- vor gebracht. Wenn man auch bei einigen Fiſchen wie den Zitterrochen, etc. die electriſchen Orga- ne ſehr angehäuft findet, |: ſo daß man mit ihnen ein Pferd tödten kann :| ſo iſt es doch ſehr wahrſcheinlich daß auch bei den Vögeln und ſelbſt bei den Säuge- thieren ein ſolcher electriſcher Prozeß vor ſich gehe, wenn durch die Nerven unarterielles Blut in die Muskeln übergeht. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/518
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/518>, abgerufen am 23.11.2024.