Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

da das Meer nicht so viel Wärme von den Son-
nenstralen absorbirt als ein opaker Gegen-
stand, und daher die Winde die von Süden kommen
auch nicht so viel Wärme nach Asien bringen
können.

3, Gegen den Nordpol erscheinen alle Continente
fast paralell abgeschnitten zwischen 70, 72 und
73 LBr. Der Nordpol selbst scheint frei von Land
zu sein. - Die Barrows Straße liegt freilich
viel nördlicher doch weiß man daß südlich von
ihr ein großer Archipelagus liegt; der Continent
von Amerika ist nach Franklin und Makenzie
bei 72° abgeschnitten. Es liegen Inseln unter
72° hinaus die beinah einen Continent bilden,
und einen großen Einfluß auf das Klima
auf das Klima haben. - Von Amerika aus sind
sonstfast lauter Inseln bis zum Nordpol hin |: Grönland :|
Ob der Nordpol ganz frei von Land ist weiß man
nicht durch genaue Beobachtungen. Robert Torne machte

schon

da das Meer nicht ſo viel Wärme von den Son-
nenſtralen abſorbirt als ein opaker Gegen-
ſtand, und daher die Winde die von Süden kom̃en
auch nicht ſo viel Wärme nach Aſien bringen
können.

3, Gegen den Nordpol erſcheinen alle Continente
faſt paralell abgeſchnitten zwiſchen 70, 72 und
73 LBr. Der Nordpol ſelbſt ſcheint frei von Land
zu ſein. – Die Barrows Straße liegt freilich
viel nördlicher doch weiß man daß ſüdlich von
ihr ein großer Archipelagus liegt; der Continent
von Amerika iſt nach Franklin und Makenzie
bei 72° abgeſchnitten. Es liegen Inſeln unter
72° hinaus die beinah einen Continent bilden,
und einen großen Einfluß auf das Klima
auf das Klima haben. – Von Amerika aus ſind
ſonſtfast lauter Inſeln bis zum Nordpol hin |: Grönland :|
Ob der Nordpol ganz frei von Land iſt weiß man
nicht durch genaue Beobachtungen. Robert Torne machte

ſchon
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="39">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <div n="5">
                  <p><pb facs="#f0363" n="355"/>
da das Meer nicht &#x017F;o viel Wärme von den Son-<lb/>
nen&#x017F;tralen ab&#x017F;orbirt als ein opaker Gegen-<lb/>
&#x017F;tand, und daher die Winde die von Süden kom&#x0303;en<lb/>
auch nicht &#x017F;o viel Wärme nach A&#x017F;ien bringen<lb/>
können.</p><lb/>
                  <p>3, Gegen den Nordpol er&#x017F;cheinen alle Continente<lb/>
fa&#x017F;t paralell abge&#x017F;chnitten zwi&#x017F;chen 70, 72 und<lb/>
73 LBr. Der Nordpol &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;cheint frei von Land<lb/>
zu &#x017F;ein. &#x2013; Die Barrows Straße liegt freilich<lb/>
viel nördlicher doch weiß man daß &#x017F;üdlich von<lb/>
ihr ein großer Archipelagus liegt; der Continent<lb/>
von Amerika i&#x017F;t nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118692844 http://d-nb.info/gnd/118692844">Franklin</persName><note resp="#CT" type="editorial">Der Nachschrift Gustav Partheys zufolge wurde an dieser Stelle nicht Franklin, sondern <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-122917898 http://d-nb.info/gnd/122917898">Samuel Hearne</persName> erwähnt. Vgl. <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/463">Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der &#x201A;Kosmos-Vorträge&#x201B; Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827&#x2013;26.4.1828.], Bl. 230r. In: Deutsches Textarchiv &lt;http://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/463&gt;, abgerufen am 11.10.2019.</ref></note></hi> und <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-120907534 http://d-nb.info/gnd/120907534">Makenzie</persName></hi><lb/>
bei 72° abge&#x017F;chnitten. Es liegen In&#x017F;eln unter<lb/>
72° hinaus die beinah einen Continent bilden,<lb/>
und einen großen Einfluß<del rendition="#s"> auf das Klima</del><lb/>
auf das Klima haben. &#x2013; Von Amerika aus &#x017F;ind<lb/><subst><del rendition="#ow"><unclear reason="covered" cert="low" resp="#BF">&#x017F;on&#x017F;t</unclear></del><add place="across">fa</add></subst>st lauter In&#x017F;eln bis zum Nordpol hin <metamark>|:</metamark> Grönland <metamark>:|</metamark><lb/>
Ob der Nordpol ganz frei von Land i&#x017F;t weiß man<lb/>
nicht durch genaue Beobachtungen.<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ184071503">ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016</ref>.</note> <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="https://www.wikidata.org/wiki/Q18546845">Robert Torne</persName></hi> machte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">&#x017F;chon</hi></fw><lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0363] da das Meer nicht ſo viel Wärme von den Son- nenſtralen abſorbirt als ein opaker Gegen- ſtand, und daher die Winde die von Süden kom̃en auch nicht ſo viel Wärme nach Aſien bringen können. 3, Gegen den Nordpol erſcheinen alle Continente faſt paralell abgeſchnitten zwiſchen 70, 72 und 73 LBr. Der Nordpol ſelbſt ſcheint frei von Land zu ſein. – Die Barrows Straße liegt freilich viel nördlicher doch weiß man daß ſüdlich von ihr ein großer Archipelagus liegt; der Continent von Amerika iſt nach Franklin und Makenzie bei 72° abgeſchnitten. Es liegen Inſeln unter 72° hinaus die beinah einen Continent bilden, und einen großen Einfluß auf das Klima haben. – Von Amerika aus ſind fast lauter Inſeln bis zum Nordpol hin |: Grönland :| Ob der Nordpol ganz frei von Land iſt weiß man nicht durch genaue Beobachtungen. Robert Torne machte ſchon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/363
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/363>, abgerufen am 23.12.2024.