Die genaueste Messung geschah durch die Astronomen Lalandes in Berlin und /?/ am grünen Vorge- birge. - Nach Lambert ist das Licht des Mondes 300000 mal geringer als das der Sonne. Neben derm Vollmond, sieht man beim ersten und letzten Viertel ein asch- farbenes Licht, dieß ist die Refelection der Be- leuchtung der Erde auf den Mond; es fällt verschie- den aus, je nachdem die Reflection vom Meere oder vom Continente herrührt. | je nach dem dieser oder jener Theil der Erde grade dem Monde zu- gekehrt ist. - In frühern Zeiten hat man die Idee gehabt, daß dieses aschfarbene Licht von einer eig- nen Phosphoreszenz des Mondes herkomme, wie es bei der Venus der Fall ist. Leonarde da Vinci gab zuerst eine schöne Erklärung über dieß aschfar- bene Licht des Mondes |: 1521 :|. - Bei totalen Mond- finsternissen sieht man ein rothes Licht, daß um so beträchtlicher erscheint je reiner die Atmosphäre ist, besonders stark unter den Tropen, wo es Doc mehrmals beobachtet hat. Es ist dieß Licht nicht reflectirt von der Erde, sondern inflectirt von der Atmosphäre, und verschieden nach der Lage die
die
Die genaueſte Meſsung geſchah durch die Aſtronomen Lalandes in Berlin und /?/⎡ am grünen Vorge- birge. – Nach Lambert iſt das Licht des Mondes 300000 mal geringer als das der Sonne. Neben derm Vollmond, ſieht man beim erſten und letzten Viertel ein aſch- farbenes Licht, dieß iſt die Refelection der Be- leuchtung der Erde auf den Mond; es fällt verſchie- den aus, je nachdem die Reflection vom Meere oder vom Continente herrührt. | je nach dem dieſer oder jener Theil der Erde grade dem Monde zu- gekehrt iſt. – In frühern Zeiten hat man die Idee gehabt, daß dieſes aſchfarbene Licht von einer eig- nen Phosphoreszenz des Mondes herkomme, wie es bei der Venus der Fall iſt. Leonarde da Vinci gab zuerſt eine ſchöne Erklärung über dieß aſchfar- bene Licht des Mondes |: 1521 :|. – Bei totalen Mond- finſterniſsen ſieht man ein rothes Licht, daß um ſo beträchtlicher erſcheint je reiner die Atmosphäre iſt, beſonders ſtark unter den Tropen, wo es Doc mehrmals beobachtet hat. Es iſt dieß Licht nicht reflectirt von der Erde, ſondern inflectirt von der Atmosphäre, und verſchieden nach der Lage die
die
<TEI><text><body><divtype="session"n="22"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0187"n="179"/><p>Die genaueſte Meſsung geſchah durch die Aſtronomen<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-104234059 http://d-nb.info/gnd/104234059">Lalandes</persName></hi> in Berlin und <metamark>/?/</metamark><metamark><spacedim="horizontal"/></metamark> am grünen Vorge-<lb/>
birge. – Nach <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName></hi> iſt das Licht des Mondes 300000<lb/>
mal geringer als das der Sonne. Neben de<subst><delrendition="#ow">r</del><addplace="across"><unclearreason="illegible"cert="low"resp="#CT">m</unclear></add></subst> Vollmond,<lb/>ſieht man beim erſten und letzten <choice><sic>Virtel</sic><corrresp="#BF">Viertel</corr></choice> ein aſch-<lb/>
farbenes Licht, dieß iſt die Ref<delrendition="#s">e</del>lection der Be-<lb/>
leuchtung der Erde auf den Mond; es fällt verſchie-<lb/>
den aus, je nachdem die Reflection vom Meere<lb/>
oder vom Continente herrührt. <metamark>|</metamark> je nach dem dieſer<lb/>
oder jener Theil der Erde grade dem Monde zu-<lb/>
gekehrt iſt. – In frühern Zeiten hat man die Idee<lb/>
gehabt, daß dieſes aſchfarbene Licht von einer eig-<lb/>
nen Phosphoreszenz des Mondes herkomme, wie es<lb/>
bei der Venus der Fall iſt. <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118640445 http://d-nb.info/gnd/118640445">Leonarde da Vinci</persName></hi> gab<lb/>
zuerſt eine ſchöne Erklärung über dieß aſchfar-<lb/>
bene Licht des Mondes <metamark>|:</metamark> 1521 <metamark>:|</metamark>. – Bei totalen Mond-<lb/>
finſterniſsen ſieht man ein rothes Licht, daß um<lb/>ſo beträchtlicher erſcheint je reiner die Atmosphäre<lb/>
iſt, beſonders ſtark unter den Tropen, wo es <hirendition="#aq">Doc</hi><lb/>
mehrmals beobachtet hat. Es iſt dieß Licht nicht<lb/>
reflectirt von der Erde, ſondern inflectirt von<lb/>
der Atmosphäre, und verſchieden nach der Lage die<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">die</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[179/0187]
Die genaueſte Meſsung geſchah durch die Aſtronomen
Lalandes in Berlin und /?/ am grünen Vorge-
birge. – Nach Lambert iſt das Licht des Mondes 300000
mal geringer als das der Sonne. Neben dem Vollmond,
ſieht man beim erſten und letzten Viertel ein aſch-
farbenes Licht, dieß iſt die Reflection der Be-
leuchtung der Erde auf den Mond; es fällt verſchie-
den aus, je nachdem die Reflection vom Meere
oder vom Continente herrührt. | je nach dem dieſer
oder jener Theil der Erde grade dem Monde zu-
gekehrt iſt. – In frühern Zeiten hat man die Idee
gehabt, daß dieſes aſchfarbene Licht von einer eig-
nen Phosphoreszenz des Mondes herkomme, wie es
bei der Venus der Fall iſt. Leonarde da Vinci gab
zuerſt eine ſchöne Erklärung über dieß aſchfar-
bene Licht des Mondes |: 1521 :|. – Bei totalen Mond-
finſterniſsen ſieht man ein rothes Licht, daß um
ſo beträchtlicher erſcheint je reiner die Atmosphäre
iſt, beſonders ſtark unter den Tropen, wo es Doc
mehrmals beobachtet hat. Es iſt dieß Licht nicht
reflectirt von der Erde, ſondern inflectirt von
der Atmosphäre, und verſchieden nach der Lage die
die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/187>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.