Je tiefer man kommt desto geringer das maximum und minimum. Wenn die Rotation und Translation der Erde zunehmen, würde der Punkt, in welchem diese gleichmäßige Temperatur anfängt näher der Oberfläche [...]sein. Diese Tiefen der Temperaturen verhalten sich wie die Quadrate aus der Dauer der Wärme selbst. (wie 1 : 19). Die Empirie giebt 2 Mittel diese Theorie zu bestätigen: 1., durch Messung der Temperatur in dem starren Theil, nemlich in Bergwerken in der Grubenluft. 2., Durch Beobachtungen der Quellen selbst, denn die Eindrin- gung der Wärme geschieht auch durch das Eindringen der Flüßigkeit selbst worauf L. v. Buch zuerst aufmerksam gemacht hat und woraus die wichtige Folge fließt, daß die innere Erdwärme im Norden größer ist als in den tem-[unleserliches Material]
perirten Zonen, ja vielleicht größer als am Aequator. Die Idee von der Centralwärme findet sich schon bei den Alten in ihrem Mythus von Phlegethon. Leibnitz, Haley u. a. beschäftigten sich später damit und sprachen von einer Grundwärme. 1765 schrieb Merau hierüber 2 Memoiren in denMeran
Schriften der Pariser Academie welche bei aller Gründlichkeit freilich noch viele falsche Behauptungen enthalten z. E., daß diese Wärme mit der Zeit immer zunehmen müsse, da sie doch wahrscheinlicher immer im Abnehmen begriffen ist.Tatsächlich sind drei Memoires erschienen (Jg. 1719, 1723, 1765). Vgl. Mairan, Jean Jacques de: Memoire: Sur la Cause generale du Froid en Hiver, & de la Chaleur en Ete. In: Histoire de l'Academie Royale des Sciences. Jg. 1719. Selbstverlag, Paris 1721. S. 104-135. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 18.05.2016; Mairan, Jean Jacques de: Eclaircissement: Sur le Memoire de la Cause generale du Froid en Hiver, & de la Chaleur en Ete. Mem. 1719. page 104. In: Histoire de l'Academie Royale des Sciences. Jg. 1721. Selbstverlag, Paris 1723. S. 8-17. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 18.05.2016; Mairan, Jean Jacques de: Nouvelles Recherches: Sur la Cause generale du chaud en Ete & du Froid en Hiver, en tant qu'elle se lie a la Chaleur interne & permanente de la Terre; En Supplement & Correction au Memoire qui fut donne sur ce Sujet dans le Volume de 1719, page 104. In: Histoire de l'Academie Royale des Sciences. Jg. 1765. Selbstverlag, Paris 1768. S. 143-266. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 18.05.2016Lam- bert zuerst machte schöne Versuche mit Thermometern in ver- schiedenen Tiefen. Aufmerksamer ward man aber noch durch die Bergwerke, in denen manche Messungen angestellt wur- den besonders von Saussure in Bex, von Fox und Woals in
[unleserliches Material]
Je tiefer man kommt desto geringer das maximum und minimum. Wenn die Rotation und Translation der Erde zunehmen, würde der Punkt, in welchem diese gleichmäßige Temperatur anfängt näher der Oberfläche […]sein. Diese Tiefen der Temperaturen verhalten sich wie die Quadrate aus der Dauer der Wärme selbst. (wie 1 : 19). Die Empirie giebt 2 Mittel diese Theorie zu bestätigen: 1., durch Messung der Temperatur in dem starren Theil, nemlich in Bergwerken in der Grubenluft. 2., Durch Beobachtungen der Quellen selbst, denn die Eindrin- gung der Wärme geschieht auch durch das Eindringen der Flüßigkeit selbst worauf L. v. Buch zuerst aufmerksam gemacht hat und woraus die wichtige Folge fließt, daß die innere Erdwärme im Norden größer ist als in den tem-[unleserliches Material]
perirten Zonen, ja vielleicht größer als am Aequator. Die Idee von der Centralwärme findet sich schon bei den Alten in ihrem Mythus von Phlegethon. Leibnitz, Haleÿ u. a. beschäftigten sich später damit und sprachen von einer Grundwärme. 1765 schrieb Merau hierüber 2 Memoiren in denMéran
Schriften der Pariser Academie welche bei aller Gründlichkeit freilich noch viele falsche Behauptungen enthalten z. E., daß diese Wärme mit der Zeit immer zunehmen müsse, da sie doch wahrscheinlicher immer im Abnehmen begriffen ist.Tatsächlich sind drei Mémoires erschienen (Jg. 1719, 1723, 1765). Vgl. Mairan, Jean Jacques de: Memoire: Sur la Cause generale du Froid en Hiver, & de la Chaleur en Eté. In: Histoire de l’Académie Royale des Sciences. Jg. 1719. Selbstverlag, Paris 1721. S. 104–135. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 18.05.2016; Mairan, Jean Jacques de: Eclaircissement: Sur le Memoire de la Cause generale du Froid en Hiver, & de la Chaleur en Eté. Mem. 1719. page 104. In: Histoire de l’Académie Royale des Sciences. Jg. 1721. Selbstverlag, Paris 1723. S. 8–17. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 18.05.2016; Mairan, Jean Jacques de: Nouvelles Recherches: Sur la Cause générale du chaud en Été & du Froid en Hiver, en tant qu’elle se lie à la Chaleur interne & permanente de la Terre; En Supplément & Correction au Mémoire qui fut donné sur ce Sujet dans le Volume de 1719, page 104. In: Histoire de l’Académie Royale des Sciences. Jg. 1765. Selbstverlag, Paris 1768. S. 143–266. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 18.05.2016Lam- bert zuerst machte schöne Versuche mit Thermometern in ver- schiedenen Tiefen. Aufmerksamer ward man aber noch durch die Bergwerke, in denen manche Messungen angestellt wur- den besonders von Saussure in Bex, von Fox und Woals in
[unleserliches Material]
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[[135]/0141]
Je tiefer man kommt desto geringer das maximum
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Erde zunehmen, würde der Punkt, in welchem diese gleichmäßige
Temperatur anfängt näher der Oberfläche sein. Diese Tiefen
der Temperaturen verhalten sich wie die Quadrate aus der
Dauer der Wärme selbst. (wie 1 : 19). Die Empirie giebt 2
Mittel diese Theorie zu bestätigen: 1., durch Messung der
Temperatur in dem starren Theil, nemlich in Bergwerken
in der Grubenluft.
2., Durch Beobachtungen der Quellen selbst, denn die Eindrin-
gung der Wärme geschieht auch durch das Eindringen der
Flüßigkeit selbst worauf L. v. Buch zuerst aufmerksam
gemacht hat und woraus die wichtige Folge fließt, daß
die innere Erdwärme im Norden größer ist als in den tem-
perirten Zonen, ja vielleicht größer als am Aequator.
Die Idee von der Centralwärme findet sich schon bei den
Alten in ihrem Mythus von Phlegethon. Leibnitz, Haleÿ
u. a. beschäftigten sich später damit und sprachen von einer
Grundwärme. 1765 schrieb Merau hierüber 2 Memoiren in den
Schriften der Pariser Academie welche bei aller Gründlichkeit
freilich noch viele falsche Behauptungen enthalten z. E., daß
diese Wärme mit der Zeit immer zunehmen müsse, da sie
doch wahrscheinlicher immer im Abnehmen begriffen ist. Lam-
bert zuerst machte schöne Versuche mit Thermometern in ver-
schiedenen Tiefen. Aufmerksamer ward man aber noch durch
die Bergwerke, in denen manche Messungen angestellt wur-
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [135]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/141>, abgerufen am 22.07.2024.
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