wiederholt an der afrikanischen Küste. Es giebt 2 Methoden: 1., mit der Platinakugel und 2., mit einem unveränderlichen Pendel. Neulich fand Bessel in Königsberg eine neue Methode, welche bald beschrieben werden soll. Die größten Messungen der Pendellänge sind von Engländern und Franzosen gemacht, am Aequator in Afrika, in Spitzbergen, in Indien und West- Grönland. Die Resultate sind: daß die Abplattung zwischen 1/305 und 1/280 schwankt; dies macht nur 3600 Fuß oder 1/18 der ganzen Abplattung. Die Folge der Abplattung ist also, daß die Figur der Erde sich so weit von einer Kugelgestalt entfernt als wenn man den Himalaja 2 mal auf den Aequator setzt. 64,200 Fuß (oder Toisen?) oder 3 Meilen ist der Aequator entfernter vom Mittelpunkt der Erde als die Pole. Die Gradmessungen geben die Abplattung 1/305 dasselbe Resultat gab die Mondtheorie von Laplace, aber nach BurckhardIn Anonym 1934 geändert zu: Burckhardt. gab diese nur 1/299.
Man hat lange gefragt ob die südliche Hemisphaere mehr abgeplattet sei als die nördliche? Lacaille bejahte diese Fragen. Dies zu untersuchen war besonders der Zweck der Reisen um die Welt des Spaniers Alessandro Mala SpinaIn Anonym 1934 geändert zu: Malaspina. und der Franzosen Fresnel und Brusbey. Die Pendelversuche zeigen, daß kein Unterschied zwischen beiden HemissphaerenDer Schreiber hat hier "Hemisphaeren" zu "Hemisphaeren" korrigiert; da aber in dieser Nachschrift langes s als rundes s wiedergegeben wird, kann diese Korrektur hier nur behelfsweise angezeigt werden. sei. Doch verschieden ist die Abplattung bei den verschiedenen Meridianen; daher kann man nur sagen: die Erde habe nur Tendenz zur Rergelmäßigkeit nicht Regelmäßigkeit selbst. Wollte man die Messung in England allein gelten lassen; so würde folgen daß die Erde zu gespitzt sei; die von Frank- reich allein, daß sie noch mehr abgeplattet sei. Wo Basalte
wiederholt an der afrikanischen Küste. Es giebt 2 Methoden: 1., mit der Platinakugel und 2., mit einem unveränderlichen Pendel. Neulich fand Bessel in Königsberg eine neue Methode, welche bald beschrieben werden soll. Die größten Messungen der Pendellänge sind von Engländern und Franzosen gemacht, am Aequator in Afrika, in Spitzbergen, in Indien und West- Grönland. Die Resultate sind: daß die Abplattung zwischen 1/305 und 1/280 schwankt; dies macht nur 3600 Fuß oder 1/18 der ganzen Abplattung. Die Folge der Abplattung ist also, daß die Figur der Erde sich so weit von einer Kugelgestalt entfernt als wenn man den Himalaja 2 mal auf den Aequator setzt. 64,200 Fuß (oder Toisen?) oder 3 Meilen ist der Aequator entfernter vom Mittelpunkt der Erde als die Pole. Die Gradmessungen geben die Abplattung 1/305 dasselbe Resultat gab die Mondtheorie von Laplace, aber nach BurckhardIn Anonym 1934 geändert zu: Burckhardt. gab diese nur 1/299.
Man hat lange gefragt ob die südliche Hemisphaere mehr abgeplattet sei als die nördliche? Lacaille bejahte diese Fragen. Dies zu untersuchen war besonders der Zweck der Reisen um die Welt des Spaniers Alessandro Mala SpinaIn Anonym 1934 geändert zu: Malaspina. und der Franzosen Fresnel und Brusbeÿ. Die Pendelversuche zeigen, daß kein Unterschied zwischen beiden HemissphaerenDer Schreiber hat hier „Hemiſphaeren“ zu „Hemisphaeren“ korrigiert; da aber in dieser Nachschrift langes ſ als rundes s wiedergegeben wird, kann diese Korrektur hier nur behelfsweise angezeigt werden. sei. Doch verschieden ist die Abplattung bei den verschiedenen Meridianen; daher kann man nur sagen: die Erde habe nur Tendenz zur Rergelmäßigkeit nicht Regelmäßigkeit selbst. Wollte man die Messung in England allein gelten lassen; so würde folgen daß die Erde zu gespitzt sei; die von Frank- reich allein, daß sie noch mehr abgeplattet sei. Wo Basalte
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wiederholt an der afrikanischen Küste. Es giebt 2 Methoden:
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der Pendellänge sind von Engländern und Franzosen gemacht,
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Laplace, aber nach Burckhard gab diese nur 1/299.
Man hat lange gefragt ob die südliche Hemisphaere mehr
abgeplattet sei als die nördliche? Lacaille bejahte diese
Fragen. Dies zu untersuchen war besonders der Zweck der
Reisen um die Welt des Spaniers Alessandro Mala Spina
und der Franzosen Fresnel und Brusbeÿ. Die Pendelversuche
zeigen, daß kein Unterschied zwischen beiden Hemisphaeren
sei. Doch verschieden ist die Abplattung bei den verschiedenen
Meridianen; daher kann man nur sagen: die Erde habe nur
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Wollte man die Messung in England allein gelten lassen;
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reich allein, daß sie noch mehr abgeplattet sei. Wo Basalte
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [129]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/135>, abgerufen am 25.02.2025.
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