zugeschrieben, so ist diese doch vielmehr nur eine Schätzung zu nennen. Er bediente sich hierzu des bekannten tiefen Brunnens zu SienaSyene. Doch die Stadien der Karawanenstraße mußten ihm die Bestimmung der Entfernung von SienaSyene nach Alexandria angeben; auf den Durchmesser des Sonnenbildes wurde gar nicht Rücksicht genommen und daß Alexandria und SienaSyene keinesweges unter demselben Meridian liege, berücksichtigte er gar nicht. Als der 2te Gradmesser wird der Lehrer Cicero's, Posidonius genannt, welcher nach dem Cano- pus maß. Der 3te soll PtolomaeusIn Anonym 1934 geändert zu: Ptolemaeus. gewesen sein, dessen Anfänge den Arabern Anlaß geben. Almamum folgte ihm und führte sein Werk aus. Dieser war so sehr Lieb- Gut haber der Astronomie daß, als er den griechischen Kaiser gefangen genommen hatte, er zur Bedingung seiner Freilassung die Abtretung der Handschrift des Almagest von Ptolomaeus machte. Seine beiden abgeschickten BandenBanden fanden dasselbe Resultat (welches der Caliph gewünscht hatte) nemlich das was im Almagest stand.
Die ersten Trigonometrischen Messungen von Schnellius in Leyden165016[unleserliches Material]15(?) gaben falsche Bestimmungen und führten lange Newton irre. Genauere wurden 1669 von Picard in Frankreich angestellt, wornach sich jedoch ergab daß die Erde an dieen Polen nicht abgeplattet, sondern zugespitzt sei. Trotz alle dem hatte Newton schon die Wahrheit theoretisch erwiesen und bestand darauf trotz der scheinbaren Einwürfe des Fran- zosen. Gerechtfertigt wurde er zuerst durch RicheIn Anonym 1934 geändert zu: Richer. in Ca- yenne, welcher fand daß seine Pendeluhren in Cayenne lang-
zugeschrieben, so ist diese doch vielmehr nur eine Schätzung zu nennen. Er bediente sich hierzu des bekannten tiefen Brunnens zu SienaSyene. Doch die Stadien der Karawanenstraße mußten ihm die Bestimmung der Entfernung von SienaSyene nach Alexandria angeben; auf den Durchmesser des Sonnenbildes wurde gar nicht Rücksicht genommen und daß Alexandria und SienaSyene keinesweges unter demselben Meridian liege, berücksichtigte er gar nicht. Als der 2te Gradmesser wird der Lehrer Cicero’s, Posidonius genannt, welcher nach dem Cano- pus maß. Der 3te soll PtolomaeusIn Anonym 1934 geändert zu: Ptolemaeus. gewesen sein, dessen Anfänge den Arabern Anlaß geben. Almamum folgte ihm und führte sein Werk aus. Dieser war so sehr Lieb- Gut haber der Astronomie daß, als er den griechischen Kaiser gefangen genommen hatte, er zur Bedingung seiner Freilassung die Abtretung der Handschrift des Almagest von Ptolomaeus machte. Seine beiden abgeschickten BandenBanden fanden dasselbe Resultat (welches der Caliph gewünscht hatte) nemlich das was im Almagest stand.
Die ersten Trigonometrischen Messungen von Schnellius in Leÿden165016[unleserliches Material]15(?) gaben falsche Bestimmungen und führten lange Newton irre. Genauere wurden 1669 von Picard in Frankreich angestellt, wornach sich jedoch ergab daß die Erde an dieen Polen nicht abgeplattet, sondern zugespitzt sei. Trotz alle dem hatte Newton schon die Wahrheit theoretisch erwiesen und bestand darauf trotz der scheinbaren Einwürfe des Fran- zosen. Gerechtfertigt wurde er zuerst durch RichéIn Anonym 1934 geändert zu: Richer. in Ca- yenne, welcher fand daß seine Pendeluhren in Caÿenne lang-
<TEI><text><body><divtype="session"n="26"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0133"n="[127]"/>
zugeschrieben, so ist diese doch vielmehr nur eine Schätzung<lb/>
zu nennen. Er bediente sich hierzu des bekannten tiefen<lb/>
Brunnens zu <subst><delrendition="#s"hand="#pencil"><hirendition="#aq">Siena</hi></del><addplace="right"hand="#pencil">Syene</add></subst>. Doch die Stadien der Karawanenstraße<lb/>
mußten ihm die Bestimmung der Entfernung von <subst><delrendition="#s"hand="#pencil"><hirendition="#aq">Siena</hi></del><addplace="right"hand="#pencil">Syene</add></subst> nach<lb/><hirendition="#aq">Alexandria</hi> angeben; auf den Durchmesser des Sonnenbildes<lb/>
wurde gar nicht Rücksicht genommen und daß <hirendition="#aq">Alexandria</hi> und<lb/><subst><delrendition="#s"hand="#pencil"><hirendition="#aq">Siena</hi></del><addplace="right"hand="#pencil">Syene</add></subst> keinesweges unter demselben Meridian liege,<lb/>
berücksichtigte er gar nicht. Als der 2<hirendition="#sup">te</hi> Gradmesser wird der<lb/>
Lehrer <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118520814 http://d-nb.info/gnd/118520814">Cicero</persName>’s</hi>, <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595946 http://d-nb.info/gnd/118595946">Posi<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">d</unclear>onius</persName></hi> genannt, welcher nach dem <hirendition="#aq">Cano-<lb/>
pus</hi> maß. Der 3<hirendition="#sup">te</hi> soll <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118641786 http://d-nb.info/gnd/118641786">Ptolomaeus</persName></hi><noteresp="#BF"type="editorial"xml:id="ptolemaeus">In Anonym 1934 geändert zu: Ptolemaeus.</note> gewesen sein, dessen<lb/>
Anfänge den Arabern Anlaß geben. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847686 http://d-nb.info/gnd/118847686">Almamum</persName></hi> folgte<lb/>
ihm und führte sein Werk aus. Dieser war so sehr Lieb-<lb/><noteplace="left"hand="#pencil">Gut<lb/></note>haber der Astronomie daß, als er den griechischen Kaiser<lb/>
gefangen genommen hatte, er zur Bedingung seiner<lb/>
Freilassung die Abtretung der Handschrift des <hirendition="#aq">Almagest</hi><lb/>
von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118641786 http://d-nb.info/gnd/118641786">Ptolomaeus</persName></hi><notesameAs="#ptolemaeus"resp="#BF"type="editorial"/> machte. Seine beiden abgeschickten <subst><delrendition="#s"hand="#pencil">Banden</del><addplace="right"hand="#pencil">Banden</add></subst><lb/>
fanden dasselbe Resultat (welches der Caliph gewünscht hatte)<lb/>
nemlich das was im <hirendition="#aq">Almagest</hi> stand.</p><lb/><p>Die ersten Trigonometrischen Messungen von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118797794 http://d-nb.info/gnd/118797794">Schnellius</persName></hi><notesameAs="#snellius"resp="#BF"type="editorial"/><lb/>
in <hirendition="#aq">Leÿden</hi><subst><delrendition="#s"hand="#pencil">1650</del><addplace="left"hand="#pencil">16<subst><delrendition="#ow"hand="#pencil"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across"hand="#pencil">15</add></subst><metamark>(?)</metamark></add></subst> gaben falsche Bestimmungen und führten<lb/>
lange <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118587544 http://d-nb.info/gnd/118587544">Newton</persName></hi> irre. Genauere wurden 1669 von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11900643X http://d-nb.info/gnd/11900643X">Picard</persName></hi> in<lb/>
Frankreich angestellt, wornach sich jedoch ergab daß die Erde<lb/>
an d<subst><delrendition="#ow">ie</del><addplace="across">en</add></subst> Polen nicht abgeplattet, sondern zugespitzt sei. Trotz<lb/>
alle dem hatte <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118587544 http://d-nb.info/gnd/118587544">Newton</persName></hi> schon die Wahrheit theoretisch erwiesen<lb/>
und bestand darauf trotz der scheinbaren Einwürfe des Fran-<lb/>
zosen. Gerechtfertigt wurde er zuerst durch <hirendition="#aq"><persNameref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117531936 http://d-nb.info/gnd/117531936">Riché</persName></hi><noteresp="#BF"type="editorial"xml:id="richer">In Anonym 1934 geändert zu: Richer.</note> in <hirendition="#aq">Ca-<lb/>
yenne</hi>, welcher fand daß seine Pendeluhren in <hirendition="#aq">Caÿenne</hi> lang-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[[127]/0133]
zugeschrieben, so ist diese doch vielmehr nur eine Schätzung
zu nennen. Er bediente sich hierzu des bekannten tiefen
Brunnens zu Syene. Doch die Stadien der Karawanenstraße
mußten ihm die Bestimmung der Entfernung von Syene nach
Alexandria angeben; auf den Durchmesser des Sonnenbildes
wurde gar nicht Rücksicht genommen und daß Alexandria und
Syene keinesweges unter demselben Meridian liege,
berücksichtigte er gar nicht. Als der 2te Gradmesser wird der
Lehrer Cicero’s, Posidonius genannt, welcher nach dem Cano-
pus maß. Der 3te soll Ptolomaeus gewesen sein, dessen
Anfänge den Arabern Anlaß geben. Almamum folgte
ihm und führte sein Werk aus. Dieser war so sehr Lieb-
haber der Astronomie daß, als er den griechischen Kaiser
gefangen genommen hatte, er zur Bedingung seiner
Freilassung die Abtretung der Handschrift des Almagest
von Ptolomaeus machte. Seine beiden abgeschickten Banden
fanden dasselbe Resultat (welches der Caliph gewünscht hatte)
nemlich das was im Almagest stand.
Gut
Die ersten Trigonometrischen Messungen von Schnellius
in Leÿden 1615(?) gaben falsche Bestimmungen und führten
lange Newton irre. Genauere wurden 1669 von Picard in
Frankreich angestellt, wornach sich jedoch ergab daß die Erde
an den Polen nicht abgeplattet, sondern zugespitzt sei. Trotz
alle dem hatte Newton schon die Wahrheit theoretisch erwiesen
und bestand darauf trotz der scheinbaren Einwürfe des Fran-
zosen. Gerechtfertigt wurde er zuerst durch Riché in Ca-
yenne, welcher fand daß seine Pendeluhren in Caÿenne lang-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß
dem DTA-Basisformat
kodiert.
[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [127]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/133>, abgerufen am 25.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.