Die ganze Lehre von der Gravitation verdankt die erste Anregung der Beobachtung des Mondes und seines Laufes. Selbst die Figur der Erde konnte daraus geschlossen und so- gar ziemlich genau gemessen werden. Man hat aus dem Monde [unleserliches Material]die Unveränderlichkeit des Tages schließen können, so daß seit Hipparch die Tage nicht um eine Secunde sich ver- ändert haben.
Zodiakallicht. Man sagt gewöhnlich, daß es 1683 von DominicS. 122
Cassini entdeckt worden wäre. Er merkte nemlich, daß im Frühling nach Sonnenuntergang[,] im Herbst nach Sonnenauf- gang ein Licht erscheine, des Morgens am östlichen[,] des Abends am westlichen Himmel, von der Sonne abgekehrt nach der Rich- tung des Thierkreises. Als Cassini es in Paris sah, erblickte auch SchardinIn Anonym 1934 geändert zu: Chardin. es in Persien und als er sich darnach er- kundigte erfuhr er daß es hier längst bekannt sei und selbst einen besondern Namen habe. Für Europa gilt Cassini's Entdeckung, in den Tropen ist es aber etwas älter. In einer mexikanischen Handschrift fand Humbold[t]In Anonym 1934 geändert zu: ich. unter den Wun- dern welche Cortez Erscheinung vorhergingen auch eine pyramidalische Lichterscheinung gen Osten, aufgeführt. Man behauptete es stehe im Zusammenhang mit der Zahl der Nordlichter und wollte es selbst in Verbindung bringen mit den Sonnenflecken. Daß es nicht immer von gleicher Stärke ist hat Humbold[t]In Anonym 1934 geändert zu: habe ich. gesehen in den Steppen von Caraccas. ErIn Anonym 1934 geändert zu: Ich. sah es hier von 2 zu 2 Minuten an demselben Abend oft wechseln und hielt dies Anfangs für eine Folge der theilweisen Verdickung in der Atmosphäre, was indeß
Die ganze Lehre von der Gravitation verdankt die erste Anregung der Beobachtung des Mondes und seines Laufes. Selbst die Figur der Erde konnte daraus geschlossen und so- gar ziemlich genau gemessen werden. Man hat aus dem Monde [unleserliches Material]die Unveränderlichkeit des Tages schließen können, so daß seit Hipparch die Tage nicht um eine Secunde sich ver- ändert haben.
Zodiakallicht. Man sagt gewöhnlich, daß es 1683 von DominicS. 122
Cassini entdeckt worden wäre. Er merkte nemlich, daß im Frühling nach Sonnenuntergang[,] im Herbst nach Sonnenauf- gang ein Licht erscheine, des Morgens am östlichen[,] des Abends am westlichen Himmel, von der Sonne abgekehrt nach der Rich- tung des Thierkreises. Als Cassini es in Paris sah, erblickte auch SchardinIn Anonym 1934 geändert zu: Chardin. es in Persien und als er sich darnach er- kundigte erfuhr er daß es hier längst bekannt sei und selbst einen besondern Namen habe. Für Europa gilt Cassini’s Entdeckung, in den Tropen ist es aber etwas älter. In einer mexikanischen Handschrift fand Humbold[t]In Anonym 1934 geändert zu: ich. unter den Wun- dern welche Cortez Erscheinung vorhergingen auch eine pÿramidalische Lichterscheinung gen Osten, aufgeführt. Man behauptete es stehe im Zusammenhang mit der Zahl der Nordlichter und wollte es selbst in Verbindung bringen mit den Sonnenflecken. Daß es nicht immer von gleicher Stärke ist hat Humbold[t]In Anonym 1934 geändert zu: habe ich. gesehen in den Steppen von Caraccas. ErIn Anonym 1934 geändert zu: Ich. sah es hier von 2 zu 2 Minuten an demselben Abend oft wechseln und hielt dies Anfangs für eine Folge der theilweisen Verdickung in der Atmosphäre, was indeß
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[[107]/0113]
Die ganze Lehre von der Gravitation verdankt die erste
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Zodiakallicht. Man sagt gewöhnlich, daß es 1683 von Dominic
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behauptete es stehe im Zusammenhang mit der Zahl der
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [107]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/113>, abgerufen am 22.07.2024.
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